Kuka mit Rekordumsatz
Mit 4,1 Mrd. EUR hat Kuka 2023 einen Umsatzrekord erzielt; der Auftragseingang sank allerdings um 10 %.
Mit diesem Ergebnis hat erstmals Kuka die Umsatzmarke von 4 Mrd. EUR übertroffen. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Umsatz um 4 % gesteigert werden. „Automatisierung ist kein Megatrend mehr“, sagte Peter Mohnen, CEO der Kuka Gruppe. „Sie ist vielmehr zu einem Essential geworden, einem Pfeiler der industriellen Produktion gerade in Hochlohnländern.“ Durch diese Entwicklung stieg bei Kuka nicht nur der Umsatz, sondern auch das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT); und zwar um 34 % auf 160 Mio. EUR. Die USA sind mit einem Umsatz von fast 1 Mrd. EUR der größte Einzelmarkt von Kuka.
Die Aussichten für das laufende Jahr sind für Kuka nicht ganz so rosig: Die Auftragseingänge sind 2023 um 10 % auf 4,0 Mrd. EUR zurückgegangen. Und laut CFO Alexander Tan ist auch das erste Quartal 2024 schwächer ausgefallen als erwartet. Als Gründe nennt er die schwache Weltwirtschaft. Kunden würden länger brauchen, um Kaufentscheidungen zu treffen, oder sie gar ganz zurückstellen. Auch die Elektromobilität setze sich nicht in dem Umfang und der Geschwindigkeit durch wie angenommen. Gerade der chinesische Elektromobilitäts-Markt stellt Kuka aufgrund eines langanhaltenden Preiskampfs vor Herausforderungen. Für Tan liegt die Befürchtung nahe, dass dieser Preiskampf sich bald auf die globale Wirtschaft auswirke.
Umsatz soll 2024 im zweistelligen Prozentbereich steigen
Der CFO rechnet trotzdem mit einem zweistelligen Anstieg der Nachfrage im Jahr 2024. „Wir blicken trotz des verhaltenen Starts vorsichtig optimistisch auf dieses Jahr und rechnen mit einem leichten Wachstum. Mittelfristig wollen wir umfassend wachsen“, so Mohnen.
Wachstumschancen sieht das Kuka-Management vor allem in den Bereichen General und Automotive. Kuka hat vor Kurzem beispielsweise eine Rahmenvereinbarung mit VW über 700 Roboter in den nächsten zwei Jahren abgeschlossen. Auch ein Karosseriehersteller in Südkorea hat eine hohe Anzahl an KR Quantec-Roboter für Punktschweißapplikationen in Auftrag gegeben.
Kuka sieht AMR als Wachstumsmarkt
Ebenfalls große Chancen sieht Kuka im Bereich autonomer mobiler Roboter (AMR). Wegen fehlender Arbeitskräfte in der Logistik ist laut Mohnen der Bedarf hoch. Derzeit ist der AMR-Markt stark zersplittert – mit vielen Playern. Kuka könne hier durch seine weltweite Präsenz in Vertrieb und Service, seine Skalierbarkeit und sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Binnen drei Jahren will das Augsburger Unternehmen zu den Top-5-Playern am AMR-Markt gehören.
Hohe Investitionen in die Forschung
Mohnen unterstreicht, dass es Kukas Anspruch sei, Trends früh zu erkennen. Deswegen investiert der Konzern auch in R&D in Milliardenhöhe. Buzzwords sind in diesem Zusammenhang Augmented Reality, Vision, künstliche Intelligenz und Large Language Models. „Bis die Programmierung der Roboter per Sprachbefehl möglich ist, wird es allerdings noch dauern“, bremst Mohnen die Euphorie. Eine Vereinfachung der Programmierung zum Beispiel durch Low Code sei jedoch bereits in näherer Zukunft denkbar.
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