Kreislaufwirtschaft: Gebrauchte Teile wiederverwenden
Kosten und Material einsparen durch gebrauchte Teile? Die Smartfactory-KL hat Lösungen für die Kreislaufwirtschaft im industriellen Umfeld entwickelt.
Teil der Kreislaufwirtschaft ist es, gebrauchte Bauteile und Komponenten erneut zu nutzen – das ist der Ansatz der Smartfactory Kaiserslautern. Nicht jedes Bauteil wird in einem komplexen Produkt gleichermaßen beansprucht oder weist Verschleißerscheinungen auf, welche die weitere Nutzung einschränken oder gar verhindern. Hier setzt der Re-Use-Anwendungsfall der Smartfactory KL an. Sie setzt gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um das Thema Industrie 4.0 um. „Die Idee der Weiternutzung gebrauchter Komponenten an sich ist nicht neu, aber wir setzen sie im industriellen Kontext mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) ein. Das wird in Zukunft sehr wichtig sein“, sagt Teresa Petzsche, stellvertretende Projektleiterin des Green AI-Hub Mittelstand, einer KI-Initiative des Bundesumweltministeriums.
Kreislaufwirtschaft am Beispiel eines Modell-LKW
Mit Hilfe von KI bewertet die Produktionsinsel Skye gebrauchte Bauteile des Modell-LKW, der als Beispielprodukt auf der Hannover Messe hergestellt wird. Jedes im Sinne der Kreislaufwirtschaft wiederverwertbare Bauteil hat einen Digitalen Produktpass (DPP), der als Verwaltungsschale umgesetzt ist. So können Produkte im Datenräumen sichtbar gemacht werden. Der DPP enthält unter anderem Informationen über den aktuellen Zustand der Komponente, ihren bisherigen Nutzungsverlauf und ihren CO2 -Fußabdruck. In einem Lager werden die Bauteile aufbewahrt und stehen zur erneuten Verwendung bereit. „Es war für uns ein großer Vorteil, dass wir auf eine industrienahe Produktionsumgebung zurückgreifen konnten. So konnten wir die Produktionsinsel Skye in einen service-basierten Datenraum integrieren, der in realitätsnahen Bedingungen arbeitet“, erklärt Petzsche.
Re-Use gebrauchter Teile informationstechnisch abgebildet
Auf dem Stand der Smartfactory-KL auf der Hannover Messe können Besucher einen eigenen Modell-LKW konfigurieren und bestellen. Dabei können sie angeben, ob auch gebrauchte Bauteile verbaut werden dürfen. Die Produktionsinsel Skye nimmt als Anbieter von Gebrauchtkomponenten im Datenraum teil. Sämtliche Produkte sind über Verwaltungsschalen identifizierbar und ansprechbar. Skye zeigt, wie mit Hilfe einer Qualitätsprüfung und der Selbstbeschreibung des Produkts auf Basis der Verwaltungsschale entschieden werden kann, ob eine Wiederverwendung möglich ist und wie das Bauteil erneut Teil einer neuen Wertschöpfungskette werden kann. sk