Tomra Recycling Sorting hat an seinem Hauptsitz in Deutschland ein zweites Testzentrum in Betrieb genommen, um der wachsenden Nachfrage nach Materialtests gerecht zu werden. Das Unternehmen betreibt nun am selben Standort je ein Testzentrum für Abfall- und Metallsortieranwendungen.
Feierliche Eröffnung mit mehr als 200 Teilnehmern aus 28 Ländern
Mehr als 200 Teilnehmer aus 26 Ländern nahmen an der feierlichen Eröffnung im Rahmen der Integrator‘s Conference von Tomra Anfang März teil und erlebten ein abwechslungsreiches Konferenz- und Veranstaltungsprogramm. Am ersten Konferenztag verfolgten die Teilnehmer zahlreiche Präsentationen zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens, unter anderem von Tomra-CEO Tove Andersen. Am zweiten Tag stand die Erweiterung des Testzentrums im Mittelpunkt, die für Tomra einen weiteren Meilenstein für die langfristigen Ziele von Tomra Recycling Sorting darstellt.
Große Nachfrage nach Sortierlösungen
„Mit den strengeren gesetzlichen Vorgaben und höheren Recyclingzielen befindet sich die Nachfrage nach der Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfällen auf einem Rekordhoch und damit auch die Nachfrage nach unseren Sortierlösungen und Materialtests. Wir haben diese Situation in den letzten Jahren beobachtet und sind allmählich an die Grenzen unserer Testkapazitäten in Deutschland gestoßen. Um weiterhin den besten Service für unsere Kunden und Partner zu leisten, war es außer Frage zu handeln, um den entgegenzuwirken“, erklärt Fabrizio Radice, VP und Head of Global Sales und Marketing bei Tomra Recycling Sorting.
Kunden könnten ihre Materialien auf den Sortiermaschinen testen
Zuvor beherbergte Tomra all seine Maschinen für die Abfall- als auch für die Metallsortierung in nur einem Gebäude. Mit Inbetriebnahme der neuen Halle betreibt Tomra insgesamt acht Einrichtungen an sieben Standorten weltweit und bietet damit Recyclern und Anlagenbetreibern die einzigartige Möglichkeit, ihre Materialien auf den fortschrittlichen Sortiermaschinen von Tomra zu testen, bevor sie eine Investition tätigen.
„Abgesehen von der steigenden Nachfrage nach Tests entwickeln wir ständig neue Sortiersysteme, die alle in unserem Testzentrum installiert werden. In den letzten Jahren haben wir mehrere neue Produkte auf den Markt gebracht und werden auch in Zukunft weitere einführen. Um sicherzustellen, dass wir ausreichend Platz für unser wachsendes Portfolio zur Verfügung haben, haben wir beschlossen, in ein zusätzliches Gebäude zu investieren“, fügt Radice hinzu.
Tomra will den zusätzlichen Platz zudem für die Entwicklung von Innovationen nutzen. Denn Expertenteams vor Ort können diese jetzt ausgiebig testen und optimieren. Bis zuletzt hat das Unternehmen jedes Jahr etwa 650 Kunden- und interne Tests durchgeführt und rechnet damit, dass die Nachfrage in Zukunft weiter steigen wird.
Testzentrum mit je einer Testhalle für Abfall und Metall
Die Entscheidung, die Kapazitäten zu erweitern, brachte eine weitere wichtige Veränderung mit sich. Ralph Uepping, VP, Head of Technology bei Tomra Recycling Sorting erklärt: „Bis vor kurzem haben wir sowohl Metall- als auch Abfallsortiermaschinen in einem Bereich kombiniert. Ab jetzt wird jede Testhalle nur noch einem Segment gewidmet sein. Während in der etablierten Anlage Tests zur Abfallsortierung durchgeführt werden, liegt der Schwerpunkt der neuen Anlage ausschließlich auf der Metallsortierung.“ Tomras X-Tract, Finder und Combisense sowie eine in Kürze erscheinende Maschine für die fortschrittliche Aluminiumsortierung wurden bereits in der neuen, 1.000 m2 großen Anlage installiert.
Test zur Rückgewinnung wiederverwertbarer Polymere aus Abfall
Die neuen Einrichtung stärkte zwar primär das Metallsegment, doch wie Tomra betont, spielen Abfallanwendungen weiterhin eine ebenso wichtige Rolle. Das ursprüngliche Testzentrum entstand als mobile Teststation in Andernach, Deutschland, zog 2009 nach Mülheim-Kärlich um und wurde immer weiter ausgebaut. Heute bietet es 1.500 m2 für Tests zur Abfallsortierung. Die Testmöglichkeiten reichen von der Rückgewinnung wiederverwertbarer Polymere aus gemischten und getrennten Abfallströmen bis hin zur Flakesortierung, der Trennung von Holz nach Materialart und vielem mehr.
Künstliche Intelligenz und Deep Learning verbessern Sortierleistung
Auch Deep-Learning-Technologien, eine Untergruppe der künstlichen Intelligenz, gehören zum Produktportfolio von Tomra und können bei verschiedenen Sortieraufgaben getestet werden. Als ergänzende Lösung zu den Kerntechnologien ist Deep Learning für Tomra ein zukunftsweisendes Tool, das dazu beiträgt, die Sortierleistung zu verbessern, indem es bisher schwer oder gar nicht zu erkennende Materialien erkennt.
Ralph Uepping fasst die Vorteile des neuen Testzentrums zusammen und betont: „Alle unsere Produkte sind bereits installiert und können in einem kompletten Kreislauf getestet werden. Zusammen mit unseren Expertenteams können wir den gesamten Sortierprozess mit Wirbelstromscheidern, Magneten, Sieben und einem Ballistikseparator simulieren. So können wir die Bedeutung der Materialvorbehandlung aufzeigen und Prozesse festlegen, die auch bei wechselnden Eingangsströmen stabil und wirtschaftlich bleiben.“
Die Eröffnung einer neuen Testhalle und die Konferenz demonstrierten nicht nur die Wachstumsambitionen von Tomra, sondern auch die Mission des Unternehmens, eine Welt ohne Abfall zu ermöglichen. Tomra hat Kunden und Partner herzlich eingeladen, die Gelegenheit zu nutzen, um gemeinsam mit den Experten von Tomra die für die jeweiligen Anforderungen am besten geeignete Sortierlösung zu ermitteln.
Mit dem zweiten Testzentrum in Deutschland setzt Tomra den Ausbau seiner Testkapazitäten konsequent fort. Erst im Jahr 2021 wurde ein Testzentrum speziell für die Flakesortierung in Italien eröffnet. gk