Wittmann: Spritzgießzelle verarbeitet Biokunststoff
Die Wittmann Gruppe zeigt auf der Swiss Plastics Expo 2023 eine vernetzte Spritzgießzelle, auf der Bausteine aus einem Biokunststoff hergestellt werden.
Mit einer Ecopower 110/350 mit der neuen Steuerung B8X, ausgeführt als Insider-Spritzgießzelle, wird mit einem 8-fach-Werkzeug von Bioblo ein Baustein aus dem Biokunststoff Fasal hergestellt. Fasal ist ein vom Wiener Werkstoffhersteller Fasal Wood entwickeltes und produziertes Compound aus Holzmehl und Post-Industrial Polypropylen von Borealis.
Biokunststoff-Verarbeitung mit integrierter Peripherie
Die Anlage ist als Insiderzelle ausgeführt, das heißt, der Roboter W918, ein Förderband, eine Zahnwalzenmühle vom Type S-Max 3 – alles von Wittmann – als auch das Schutzgehäuse sind in die Produktionszelle integriert. Komplettiert wird die Anlage durch ein Dosiergerät Gravimax G14 und einen Trockenradtrockner Aton plus 120, ebenfalls von Wittmann. Der Roboter und alle Peripheriegeräte von Wittmann können über die Maschinensteuerung B8X programmiert und bedient werden. Hieraus ergeben sich einige Vorteile, wie zum Beispiel die Möglichkeit zum vereinfachten Anlagenstart, ein vereinfachtes Datenmanagement (gemeinsame Datensicherung für Werkzeugdaten, Geräteeinstellungen und Roboterprogramm) oder Bewegungssynchronisationen zur Zyklusoptimierung.
Spritzgießzelle mit intelligenter Software
Die gespritzten Teile werden inklusive Anguss mittels des Roboters W918 entnommen. Die Angüsse werden direkt in die Mühle S-Max 3 befördert, dort vermahlen und das Mahlgut anschließend, ohne erneutes Trocknen, direkt in den Prozess zurückgeführt. Die fertigen Teile werden auf das integrierte Förderband abgelegt und können von den Messebesuchern mitgenommen werden. Um die Qualität der Teile sicherzustellen, kommen neben dem Anwendungssoftware-Paket HIQ Flow die Software-Pakete HIQ Metering zum aktiven Verschließen der Rückstromsperre sowie HIQ Melt zur Bestimmung des Schmelzindex (MFI) zum Einsatz. Die resultierende Schmelzflussrate (MFR) gibt Auskunft über die Fließfähigkeit des Materials.
Neuer Roboter mit kompakterem Schaltschrank
Neben dem in die Spritzgießzelle integrierten Roboter sowie der angeschlossenen Peripherie zeigt Wittmann auf der Swiss Plastics Expo auch einen Roboter sowie weitere Peripheriegeräte als Stand-Alone-Lösungen. Beim Roboter handelt es sich um das neueste Modell der WX-Serie, einen WX128. Besonders interessant ist dabei der neuentwickelte kompakte Schaltschrank an der Z-Horizontalachse. Dieser zeichnet sich durch einen um 30 % verkürzten rückwertigen Aufbau aus. Gerade bei kleinen Spritzgießmaschinen ist es nun möglich, eine äußerst kompakte Schutzeinhausung zu realisieren, unter anderem ermöglicht durch eine innenliegende Antriebseinheit und Verkabelung. Der WX128 setzt auf ein bewährtes Riemenantriebskonzept an allen linearen Hauptachsen. Ausschlaggebend dafür waren die hohe Dynamik als auch die minimalen Geräuschemissionen und die einfache Wartung.
Einkreis-Temperiergerät mit drehzahlgeregelter Pumpe
Darüber hinaus ist in Luzern ein Einkreis-Temperiergerät der Type Tempro plus D160 mit Speeddrive zu sehen. Dabei handelt es sich um eine drehzahlgeregelte Pumpe, die dem Anwender zusätzliche Möglichkeiten bietet, den Spritzgießprozess noch differenzierter zu gestalten. Durch Speeddrive lassen sich die Drehzahl oder der Pumpendruck oder die Differenztemperatur als Regelgrößen vorgeben, ohne dass weitere Optionen für das Temperiergerät zugekauft werden müssen. Mit jeder dieser durch Speeddrive ermöglichten Regelgrößen lässt sich die Prozesssicherheit erhöhen, und es können je nach Anwendungsfall auch Energie – und somit Kosten – eingespart werden. sk