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Wirth setzt auf physikalisches Schäumen mit CO2

Linde erprobt mit Wirth Werkzeugbau unter Praxisbedingungen sein Plastinum Foam Injection Moulding Verfahren des physikalischen Schäumens mit Kohlendioxid.
Wirth Werkzeugbau hat das physikalische Schäumverfahren Plastinum Foam Injection Moulding von Linde, das CO2 nutzt, gestestet.

Linde erprobt mit Wirth Werkzeugbau unter Praxisbedingungen sein Plastinum Foam Injection Moulding Verfahren des physikalischen Schäumens mit Kohlendioxid.

Im Zuge der Kooperation stellt Linde Wirth die Fertigungszelle Plastinum Perfoamer der neuesten Generation für das physikalische Schäumen mit CO2 zur Verfügung. Zusammen mit dem Kunststoff-Institut Lüdenscheid (KIMW) und Protec als weiterem Entwicklungspartnern werden das Gerät und das Verfahren seitdem unter Labor- wie unter Praxisbedingungen getestet. Im Ergebnis zeigt sich, dass Plastinum Foam Injection Moulding für Wirth eine überzeugende Alternative zu herkömmlichen physikalischen Schäumverfahren darstellt.

Wirth Werkzeugbau konstruiert und fertigt mit rund 70 Mitarbeitern auf rund 4.000 m2 Produktionsfläche kunststofftechnische Werkzeuge und Formen bis zu 40 t. Mit seinem Technikum ist das Unternehmen auch verfahrenstechnisch breit aufgestellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei seit 2011 auf Lösungen für das physikalischen Schäumen, die heute über 50 % der bei Wirth gefertigten Werkzeuge ausmachen.

Schäumverfahren mit Stickstoff aufwändig

Das bisher genutzte Verfahren auf Stickstoffbasis hatte sich dabei zwar bewährt, war aber insgesamt aufwändig und damit gerade für kleinere und mittelgroße Spritzgießmaschinen oft nicht wirtschaftlich. Deshalb machte sich Geschäftsführer Werner Wirth auf die Suche nach einer leistungsfähigen Alternative auf dem Stand der heutigen technischen Möglichkeiten. Diese sollte laut Wirth „kosteneffizienter, weniger aufwändig und vor allem auch flexibler sein, denn wir wollten unseren Kunden künftig eine Lösung für jede Maschine bieten“.

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Granulat wird vor der Zuführung in die Spritzgießmaschine mit CO<sub>2</sub> beladen

Als Lösung für Wirths Anforderungen erwies sich das Schäumverfahren Plastinum Foam Injection Moulding von Linde, das beim physikalischen Schäumen Kohlendioxid (CO2) nutzt. Dabei wird getrocknetes Kunststoff-Granulat bereits vor der Zuführung in die Spritzgießmaschine unter Druck mit CO2 beladen. Das Gas diffundiert dabei in das Granulat ein. Damit vereint das neue Verfahren die einfache Handhabung chemischer Schäumprozesse mit den positiven Effekten des physikalischen Schäumens. So lassen sich erhebliche Material- und Gewichtseinsparungen erzielen. Darüber hinaus steigert das Verfahren die Produkt-Qualität, indem es eine hohe dimensionale Stabilität und Funktionalität der geschäumten Spritzgussteile gewährleistet.

Das Beste aus zwei Welten
Das neue Schäumverfahren Plastinum ist marktreif, das Linde und das Kunststoff-Institut Lüdenscheid entwickelt haben. Protec bietet eine Fertigungslösung.

Fertigungszelle für das physikalische Schäumverfahren von Linde

Ein zentrales Element bei Wirth ist die Fertigungszelle Plastinum Perfoamer des Systempartners Protec Polymer Processing. Sie macht den Produktionsprozess schneller und flexibler, da sich das gesamte für Plastinum Foam Injection Moulding erforderliche Prozessequipment per Plug&Play herstellerunabhängig mit jeder Maschine am Markt kombinieren und problemlos in vorhandene Spritzgießanlagen integrieren lässt. In der aktuellen, weiterentwickelten Version umfasst die Zelle auch einen druckbeaufschlagten Pufferbehälter. Dieser gewährleistet die Zwischenlagerung des gasbeladenen Granulats und verhindert damit, dass das CO2 ausdiffundiert. Dadurch ist über den gesamten Prozess eine gleichbleibend hohe Produktqualität sichergestellt.

Innovationstag bei Wirth Ende September

Am 23. und 24. September werden die Ergebnisse der Kooperation im Rahmen eines Innovationstags bei Wirth im oberfränkischen Helmbrechts im großtechnischen Maßstab gezeigt.

sk

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