Wiederverwertbare Wahlplakate aus Recyclingkunststoff
Vorbild Österreich: Im Nachbarland besteht ein Teil der Wahlplakate aus 100 % Recyclingkunststoff, der zudem nach Gebrauch wiederverwertet wird.
Erstmals werden in Österreich nicht mehr ausschließlich Wahlplakate aus Papier verwendet – im Sinn einer Kreislaufwirtschaft besteht ein Teil der überdimensionalen Werbeflächen mit den Konterfeis der Politiker und Politikerinnen aus Recyclingkunststoff und wird nach der Wahl wiederverwertet.
Besonders mit stark bedruckten Kunststoff-Platten war eine Kreislaufführung von Materialien bis dato undenkbar und es konnten daraus nur geringwertigere Endanwendungen gefertigt werden.
Geschlossener Kreislauf für Wahlplakate
„In mehrjähriger Zusammenarbeit von Firmenpartnern und Forschungseinrichtungen in Österreich haben wir nun eine Zero-Waste-Lösung gefunden, die den Endmarkt für bedruckte Plattenprodukte gerade revolutioniert“, freut sich Upcycling-Experte Hannes Meier von M2 Consulting GmbH, die das Projekt seit mehreren Jahren begleitet. Die aus dem Upcycling hervorgehenden Regranulate werden zur erneuten Herstellung von Platten eingesetzt. Die Regranulat-Eigenschaften sind dafür geeignet, dass sie zu 100 % in neuen Platten eingesetzt werden können.
Über die eine Online-Plattform können Unternehmen Aufträge zur Abholung ihrer Abfälle vergeben und für die Wiederverwendung aufbereiten lassen. Sie stellt nachvollziehbar und transparent den gesamten Warenkreislauf dar: vom Online-Abholauftrag der Abfälle bis zur Auslieferung neuer, bedruckter Endprodukte. Dabei können auch Mengenbilanzen und Bestätigungen für übermittelte Abfallmengen und deren Kreislauf-Verwendung erstellt, Carbon Footprints berechnet oder auch gesamte Lebenszyklusbewertungen durchgeführt werden.
Recycling-Gütezeichen für bedruckte Kunststoffe
Das Digitalisierungsprojekt www.circular-print.eu setzt auf ein Online-System, das alle Stationen und Aufbereitungsstufen von der bedruckten Kunststoffplatte bis zum Regranulat und dem neuen Endprodukt dokumentiert. Ein registriertes Gütezeichen ist die Signatur für abfallfreie Upcycling-Technik mit 100 % Kreislaufwirtschaft für bedruckte Plattenprodukte. Entwickelt hat sich das Gütezeichen aus dem Cluster-Kooperationsprojekt „Ecoprint" des Kunststoff-Clusters.
Wie Hannes Meier erklärt, ist die Nachfrage nach der neuen Technologie groß: „Im Jahr 2020 konnten trotz Coronakrise mehrere hundert Tonnen bedruckter Kunststoff-Plattenwaren diesem Upcycling-Prozess unterzogen werden. Die 50 Partner stammen mittlerweile aus sechs verschiedenen europäischen Ländern.“ Nach Meiers Überzeugung wird deshalb die Branchenlösung Circular-Print weiter stark wachsen und zur Nachhaltigkeit beitragen.
Recyclingkunststoff zu 100 % wiederverwendbar
Für Meier ist die mit Circular-Print mögliche 100 % Kreislaufführung „die technisch und ökologisch hochwertigste Form des Recyclings und benötigt auch keinen gelben Sack mehr als Sammel-Zwischenstufe. Das sorgt vor allem in Deutschland für Aufsehen. Circular-Print ist heute die top Recycling-Lösung der gesamten Druckbranche und spart bis zu 80 % CO2 gegenüber herkömmlichen Lösungen ein. Es gibt – aus ökologischer Sicht – keine vergleichbaren Produkte am Markt.“
gk
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