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Wie Strahlung die Materialeigenschaften beeinflusst

Die K-ZEITUNG sprach mit BGS-Geschäftsführer Dr. Andreas Ostrowicki und Vertriebsleiter Thomas Oestereich. Das Unternehmen ist einer der Pioniere bei der Behandlung von Materialien und Produkten mit beschleunigten Elektronen, wie etwa Beta- und Gammastrahlen.
Dr. Ostrowicki im Gespräch auf dem Messestand auf der MT-Connect
Dr. Ostrowicki im Gespräch auf dem Messestand auf der MT-Connect

Die K-ZEITUNG sprach mit BGS-Geschäftsführer Dr. Andreas Ostrowicki und Vertriebsleiter Thomas Oestereich. Das Unternehmen ist einer der Pioniere bei der Behandlung von Materialien und Produkten mit beschleunigten Elektronen, wie etwa Beta- und Gammastrahlen.

BGS gehört zu den europäischen Kompetenzführern bei den anspruchsvollen Prozessen, die bei der Veredelung von Kunststoffen und bei der Sterilisation etwa von Medizinprodukten zum Einsatz kommen. Das Unternehmen hat wegweisende Verfahren geprägt und mitentwickelt, die heute zum technologischen Standard gehören. Durch beständiges Wachstum hat sich das unabhängige und mittelständische Unternehmen zu Deutschlands größtem Anbieter von Bestrahlungsdienstleistungen entwickelt.

Umfangreiches Anwendungsspektrum

Dr. Ostrowicki, Geschäftsführer des Unternehmens, erklärte das Tätigkeitsfeld des Unternehmens so: "Wir setzen energiereiche Strahlung ein, um Produkte sicherer zu machen. Letztendlich können wir schädliche Keime eliminieren. Wir setzen die Strahlung aber auch ein, um die Eigenschaften von Materialien zu optimieren. Strahlenvernetzung macht herkömmliche Kunststoffe leistungsfähiger und beständiger." Auf der MT-Connect wollte das Unternehmen vor allem seine Kompetenzen im Bereich der Sterilisation vorführen. Wirklich steril kann nämlich nicht mal in einem Reinraum produziert werden. "Steril bedeutet, dass eine definierte Keimzahl verlässlich nicht überschritten wird. In einem Reinraum wird durch technische Maßnahmen sichergestellt, dass ein stabiles niedriges Keim- und vor allem Staublevel eingehalten wird, der komplette Ausschluss von Keimen ist so aber nicht möglich", erläutert Ostrowicki.

"Die Bestrahlung hat dagegen mehrere Vorteile. Zum einen können Sie die gesamte Transportverpackung direkt der Bestrahlung aussetzen. Diese wirkt dann durch die Verpackung hindurch auf das Produkt. Außerdem ist das Verfahren sehr schnell. Bei der Bestrahlung mit Gammastrahlen sprechen wir hier von wenigen Stunden, danach kann das Produkt sofort freigegeben werden. Mit Elektronen wird die erforderliche Dosis sogar in wenigen Sekunden aufgebracht. Eine komplette Lastwagenladung kann so innerhalb weniger Stunden sterilisiert werden", so Ostrowicki weiter. Dabei hinterlässt die Strahlung keine chemischen Rückstände auf dem Produkt. Die zugeführte Energie hinterlässt auch keine Strahlung. "Ein bestrahltes Kunststoffteil kann selbst nicht anfangen zu strahlen. Es werden keine Kernprozesse ausgelöst und somit keine Radioaktivität erzeugt", erklärte Thomas Oestereich, Vertriebsleiter bei BGS.

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Dr. Andreas Ostrowicki, Geschäftsführer der BGS und Walter Löffler, Geschäftsbereichsleiter bei Freyler mit dem gerahmten Richtspruch
Dr. Andreas Ostrowicki, Geschäftsführer der BGS und Walter Löffler, Geschäftsbereichsleiter bei Freyler mit dem gerahmten Richtspruch

Ausbau der Kapazitäten

Aktuell baut BGS in Bruchsal für 14 Mio. EUR eine neue Gammaanlage. Es ist seit 20 Jahren die erste Anlage dieser Art, die in Deutschland gebaut wird. Der Spatenstich erfolgte im November 2016, im Juli 2017 feierte man bereits das Richtfest. In Betrieb gehen soll die neue Anlage Anfang 2018. Sie ist so konzipiert, dass sie jährlich 80.000 Paletten sterilisieren kann und wenn nötig die Kapazität bei laufendem Betrieb dem Bedarf angepasst werden kann.

db/pl

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