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Materialversorgung 1. August 2017

Was zeichnet Warmlufttrockner aus?

Folge 17 - Mo erklärt die Möglichkeiten und Grenzen von Warmlufttrocknern.
Die Wirkungsweise von Warmlufttrocknern ist von der Umgebungsfeuchte und damit von der aktuellen Witterung abhängig.
Die Wirkungsweise von Warmlufttrocknern ist von der Umgebungsfeuchte und damit von der aktuellen Witterung abhängig.

Folge 17

- Mo erklärt die Möglichkeiten und Grenzen von Warmlufttrocknern.

Warmlufttrockner eignen sich grundsätzlich dazu, nicht oder nur leicht hygroskopische Kunststoffe vorzuwärmen und durch Abführen der Oberflächenfeuchte zu trocknen. Die vergleichsweise preiswerten Geräte arbeiten ohne Trocknungsmittel mit Umgebungsluft. Daher ist ihre Wirkungsweise von der Umgebungsfeuchte und damit von der aktuellen Witterung abhängig.

Warmlufttrockner arbeiten im offenen Kreislauf: Die Umgebungsluft (Raumluft) wird über einen Filter angesaugt, erwärmt und im Trocknungstrichter durch das Granulat geleitet. Abgeführt wird die Luft schließlich ins Freie. Je nach Konzept ist es möglich, über ein Umschaltventil einen Teil der Abluft erneut in das System einzuspeisen. Trocknungstemperatur und Luftvolumen lassen sich über die Heizung bzw. das Gebläse einstellen. Übertragen wird die Wärme bei Warmlufttrocknern durch Konvektion ("Mitführung").

Zu berücksichtigen ist bei Warmlufttrocknern unbedingt die aktuelle relative Feuchte der Umgebungsluft, die sich direkt auf das Trocknungsergebnis auswirkt. Durch das Erwärmen der Umgebungsluft nimmt die relative Luftfeuchte ab und dadurch die Fähigkeit der (warmen) Luft zu, Wasser aufzunehmen. Abhängig vom klimatisch bedingten Feuchtegehalt der Umgebungsluft und deren Temperatur ergeben sich bei gleicher Trocknungstemperatur unterschiedliche relative Luftfeuchtegehalte und damit unterschiedliche Gleichgewichtszustände. Darum ist trotz identischer Trocknungstemperatur im Sommer ein anderes Ergebnis zu erwarten als im Winter. Beim Trocknen von beispielsweise Polyamid mit Warmluft kann es im Sommer zudem passieren, dass die Feuchte im Material zunimmt statt abzunehmen.

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Niedrige Restfeuchten lassen sich mit Warmlufttrocknern nicht erzielen. Zwar ist es denkbar, insbesondere bei Material mit hoher Ausgangsfeuchte die Trocknungstemperaturen zu erhöhen. Doch ist damit das Risiko verbunden, den Kunststoff thermisch zu schädigen.

Neben dem Trocknen eignen sich Warmlufttrockner auch zum Vorwärmen von Kunststoffen, um so thermisch gleichbleibende Einzugsbedingungen herzustellen. Abhängig vom Einzelfall kann der Warmlufttrockner dazu direkt auf der Einzugsöffnung der Verarbeitungsmaschine montiert sein. Mit vorgewärmtem Material lässt sich der Wirkungsgrad der Maschine und damit die Produktivität erhöhen – zugleich der Energieverbrauch senken.

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