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UHMW-PE: Spritzgießen statt fräsen

Gewöhnlich fertigt man Teile aus UHMW-PE aus Halbzeugen. Jetzt gibt es ein spezielles UHMW-PE als Granulat für Spritzguss und Extrusion.
Mit Lubmer gibt es nun ein für den Spritzguss geeignetes UHMW-PE. Die ultra-hochmolekularen Eigenschaften des Kunststoffs sowie seine Abriebfestigkeit und Wärmeformbeständigkeit sind denen von herkömmlichen UHMW-PE vergleichbar.

Gewöhnlich fertigt man Teile aus UHMW-PE aus Halbzeugen. Jetzt gibt es ein spezielles UHMW-PE als Granulat für Spritzguss und Extrusion.

Aufgrund ihrer hohen Molekularmasse und der dadurch bedingten hohen Viskosität gibt es ultra-hochmolekulargewichtige Polyethylene (UHMW-PE) vor allem als Halbzeug, das aufwendig zu Fertigteilen mechanisch bearbeitet wird. Das japanische Unternehmen Mitsui Chemicals hat jetzt ein spezielles UHMW-PE als Granulat – Markenname Lubmer – entwickelt, das direkt spritzgegossen oder extrudiert werden kann. Nach der Verarbeitung behält der Kunststoff seine ultra-hochmolekularen Eigenschaften wie hohe Gleitfähigkeit, Abriebfestigkeit und Wärmeformbeständigkeit bei. Alle Lubmer-Typen werden auf der Fakuma in Friedrichshafen europäischen Distributionspartner Dreyplas präsentiert.

Fertigteile aus UHMW-PE in Großserie

Aufgrund der Spritzbarkeit des neuen UHMW-PE ist Herstellung von Fertigteilen in Großserie möglich. Mit Mitsui Chemicals hat Dreyplas bereits verschiedene, neue Anwendungen für UHMW-PE entwickelt.

"Bedingt durch ihre hohe Molmasse und die daraus resultierende hohe Viskosität sind ultra-hochmolekulargewichtige Polyethylene für den Spritzguss und die Extrusion grundsätzlich ungeeignet", erklärt Norbert Hodrius, Produktmanager bei Dreyplas. "Dieses Polyethylen liegt als Pulver vor und muss erst zu Halbzeugen, etwa Blöcken oder Stäben, gepresst werden, um dann aus diesen Halbzeugen die gewünschten Bauteile aufwendig mechanisch herausarbeiten zu können."

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Guter Schmelzfluss dank modifizierter Polymerstruktur

Mit dem UHMW-PE vom Typ Lubmer wird ist das nicht mehr notwendig. Durch Veränderungen in der Polymerstruktur wird der Kunststoff so modifiziert, dass er in der Schmelze sehr gute Fließeigenschaften erhält und mittels Spritzguss oder Extrusion verarbeitet werden kann. Im Spritzguss ist eine gleichmäßige Verteilung im der Kavität des Werkzeugs gewährleistet und Fehler wie Oberflächenrauigkeiten werden vermieden. Damit lassen sich Fertigteile aus UHMW-PE in hoher Serie produzieren. Zudem entfallen Nachbearbeitungen und Spanabfälle, die bei der Verwendung von Halbzeugen entstehen.

Die Typen Lubmer L3000, L4000 und L5000 weisen eine sehr hohe Verschleißfestigkeit und Schlagzähigkeit auf, wobei L5000 speziell für die Extrusion geeignet ist. Sie verhalten sich zudem wie Standardpolyolefine, was sich in der guten chemischen Beständigkeit und den elektrischen Eigenschaften niederschlägt. "Wir bieten im Vorfeld der Projektierung eine umfassende technische Beratung sowie Laboranalysen", fügt Hodrius hinzu. Die Kunden profitieren von der Erfahrung des Distributeurs. Dreyplas bietet seinen Kunden neben Logistik und qualitätsgeprüfter Ware auch die Just-in-time-Lieferung und weltweiten Zugriff auf Hochleistungspolymere und -additive.

mg

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