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Tri-Extrusion für Profile aus drei Komponenten

Ein Profil aus drei verschiedenen Komponenten nahtlos miteinander verbunden – die Tri-Extrusion macht’s möglich.
Dieses Tri-Extrudierte Kunststoffprofil besteht aus einem grauen Innenkern, einer weißen Deckschicht und einer Dichtlippe.

Ein Profil aus drei verschiedenen Komponenten nahtlos miteinander verbunden – die Tri-Extrusion macht’s möglich.

SLS führt mit der Tri-Extrusion drei Komponenten mit unterschiedlichen Eigenschaften nahtlos zu einer Profil-Verbundlösung zusammen. Der Kunststoffverarbeiter nutzt die Königsdisziplin der Extrusion für die Herstellung sowohl nachhaltiger als auch intelligenter Profilsysteme. Seinen Kunden ebnet das Dahner Unternehmen damit unter anderem den Weg zur Realisierung von Verbundlösungen mit einer erhöhten Funktionalität, mit einer verbesserten Ökobilanz, mit attraktiven Farbwechseln und mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen.

SLS-Geschäftsführer Jan Leinbrock: „Hinsichtlich der Nachhaltigkeit lohnt sich die Tri-Extrusion vor allem für Profile mit großen Querschnitten. Denn hier lässt sich der gesamte Innenkern aus Regenerat fertigen, während neues Granulat den Deckschichten vorbehalten bleibt.“

Spezialisiert hat sich SLS dabei insbesondere auf die Tri-Extrusion verschiedener PVC-Sorten. „Von der Mono- und Co-Extrusion bis hin zur Post-Co- und Tri-Extrusion nutzen wir in unserem Werk aktuell mehrere Technologie-Varianten. Werkstofftechnisch richten wir in der Tri-Extrusion den Fokus auf die Verarbeitung von Hart- und Weich-PVC sowie PVC-Blends und -Regenerat. Hier sehen wir das größte Potenzial für die Serienfertigung innovativer und ressourcenschonender Profilprodukte“, erläutert SLS-Geschäftsführer Jan Leibrock.

Tri-Extrusion erlaubt hochfunktionelle Verbundlösungen

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Durch den Einsatz der verschiedenen PVC-Sorten kann SLS in der Tri-Extrusion hohe technische Anforderungen umsetzen und anspruchsvolle Kundenwünsche erfüllen. So lassen sich in diesem Verfahren nicht nur langlebige Kunststoffprofile realisieren, bei denen matte und glänzende sowie transparente und verschiedenfarbige Oberflächenbereiche nebeneinander liegen, sondern auch hochfunktionelle Verbundlösungen, bei denen sich harte und weiche Bereiche abwechseln.

Profile mit Innenkern aus Regenerat

Von großer Bedeutung für die ökologische Optimierung der Profile ist nach Überzeugung von SLS zudem die Möglichkeit, in erheblichem Umfang rezykliertes und regeneriertes Kunststoffgranulat einzusetzen. Geschäftsführer Jan Leibrock erklärt dazu: „Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit lohnt sich der Einsatz von Regenerat vor allem bei Profilen mit großen Querschnitten. In der Tri-Extrusion können wir hier den gesamten Innenkern aus Regenerat fertigen, während neues Granulat den Deckschichten vorbehalten bleibt. Im gleichen Prozess erhalten die Profile dann oft noch weiche Dichtlippen.“

Die Tri-Extrusion stellt sowohl erhöhte Anforderungen an den Werkzeugbau als auch an die Komplexität der Produktionstechnik. Das Bild zeigt einen Beispritz-Extruder mit Befülltrichter.

Verfahren sehr anspruchsvoll

Optisch zeichnen sich tri-extrudierte Profile dadurch aus, dass sie keine Nahtstellen oder Verbindungsgrate aufweisen. Abgesehen von den funktionellen oder umweltschonenden Aspekten erfüllen sie also immer auch hohe Ansprüche an das Design der Oberflächen. Wie SLS betont, beherrscht aber aufgrund der technologischen Komplexität nicht jeder Kunststoffverarbeiter auch diese sehr anspruchsvolle Variante der Extrusionstechnik.

Charakteristisch für das Verfahren ist beispielsweise der Einsatz von drei einzelnen Extrudern, in denen die drei Komponenten vor ihrer Zusammenführung im Werkzeug getrennt voneinander mit hoher Genauigkeit temperiert werden. Viel Knowhow erfordert zudem die Auslegung der Extrusionswerkzeuge, die eine gleiche und homogene Austrittsgeschwindigkeit der verschiedenen Materialien gewährleisten müssen.

Nicht zuletzt ist darauf zu achten, dass sich die drei Komponenten optimal miteinander zu einer werkstofftechnischen Einheit verbinden. Das Ganze ist also eine Sache für echte Spezialisten. „In der Tri-Extrusion profitieren wir inzwischen von etlichen Jahren praktischer Erfahrung und unserem über die Jahrzehnte gewachsenen Knowhow aus der Co- und Post-Co-Extrusion“, betont Jan Leibrock.

Tri-extrudiertes Kunststoffprofil von SLS mit mehreren, abwechselnden Hart-Weich-Komponenten und elastischen Abschnitten.

Komponenten aus PVC und vielen anderen Materialen möglich

SLS legt den Schwerpunkt bei der Tri-Extrusion zwar auf die Verarbeitung von PVC-Sorten, da dieser Werkstoff aufgrund seiner Belastbarkeit, Formstabilität und Lebensdauer für viele Profile eine ideale Lösung darstellt. Das Unternehmen ist aber jederzeit in der Lage, auch auf andere technische Kunststoffe umzusteigen. Insgesamt verarbeitet SLS derzeit auf 30 Extrusionslinien neben H-PVC, W-PVC beispielsweise ASA, PE, PP, PS, POM, SB und ABS sowie eine Reihe verschiedener Blends und Schäume.

Gut zu wissen: Ab einer bestimmten Losgröße kann sich die Tri-Extrusion nach Erfahrung von SLS gerade für die Fertigung großer Kunststoffprofile mit voluminösen Innenräumen als überraschend wirtschaftlich erweisen. Denn hierbei wirkt sich der hohe Anteil an einsetzbarem Regenerat als kostensenkendes Momentum besonders stark aus.

gk

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