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Trendwende im Kunststoff- und Gummimaschinenbau

Nach sehr guten Auftragseingängen im September und vor allem im Oktober 2020 sieht der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau eine Trendwende.
Bei den deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbauern – hier die Fertigung von Arburg in Loßburg – ist das Wachstum derzeit gebremst.

Nach sehr guten Auftragseingängen im September und vor allem im Oktober 2020 sieht der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau eine Trendwende.

Vor allem dem enormen Anstieg des Auftragseingangs im Oktober 2020 ist es zu verdanken, dass der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau mit einem Minus von nur 3 % im Auftragseingang von Januar bis Oktober 2020 vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen ist und jetzt optimistisch nach vorn blickt und sogar schon von einer Trendwende spricht.

Abwärtstrend flachte schon gegen Jahresmitte 2020 ab

Das sah Anfang 2020 noch ganz anders aus: Der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau wurde zu Beginn des Jahres – wie fast alle Wirtschaftsbereiche – heftig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen. Der Abwärtstrend in Umsatz und Auftragseingang flachte jedoch schon gegen Jahresmitte 2020 ab, und ab September stiegen die Auftragseingänge sogar wieder an. Kumuliert liegen sie im Zeitraum von Januar bis Oktober 2020 somit nur noch 3 % unter den Auftragseingängen im gleichen Zeitraum 2019.

Im Oktober 2020 doppelt so viele Aufträge wie im Vorjahr

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„Einen maßgeblichen Anteil daran haben die Monate September und Oktober“, zeigt sich Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, erfreut. „Im September 2020 hatten wir 13 Prozent mehr Auftragseingänge als im Vorjahresmonat, und im Oktober 2020 wurden sogar doppelt so viele Aufträge in die Bücher geschrieben wie noch vor einem Jahr“, führt Reifenhäuser weiter an.

Trendwende im deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau eingeleitet

„Damit ist der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau im Begriff, die Trendwende einzuleiten“, ergänzt Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes. „Es stimmt uns zuversichtlich, zu sehen, dass sich die Unternehmen im Laufe der Pandemie immer besser an die Herausforderungen angepasst haben. Das Geschäft läuft wieder“, resümiert Kühmann.

Dies wird auch durch die Entwicklung beim Außenhandel gestützt. Bis Mai 2020 waren die monatlichen Exporte von Kunststoff- und Gummimaschinen aus Deutschland immer deutlich niedriger als im entsprechenden Monat des Vorjahres. Ab Juni zeigte sich dann ein Aufholeffekt, und im September 2020 waren die Exporte dann erstmals wieder höher als im Vorjahresmonat.

Positiver Trend macht optimistisch für die Zukunft

Der positive Trend lässt Fachverband und Maschinenbauer wieder optimistischer nach vorne schauen. Beim Umsatz wird die Branche der Kunststoff- und Gummimaschinen in diesem Jahr noch bei einem Minus zwischen 10 und 15 % landen, da die Umsatzentwicklung noch deutlich hinterherhinkt. Nach den aktuellen Zahlen liegt der Umsatz im Zeitraum von Januar bis Oktober 2020 um 14 % unter dem des Vorjahreszeitraums.

Im nächsten Jahr rechnet der Fachverband dann aber schon mit einem Umsatzplus von 5 %, und seine Prognose für 2022 liegt sogar bei 10 % plus. „Damit wird sich der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau sehr wahrscheinlich 2023 wieder auf das Vorkrisenniveau von 2019 begeben“, blickt Kühmann in die Zukunft.

gk

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