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Extrusion 15. März 2019

Tomograf prüft Extrudate inline

In einem Forschungsprojekt des SKZ wird ein Luftultraschall-Tomograf für die 3D-Qualitätssicherung von Extrudaten entwickelt.

In einem Forschungsprojekt des SKZ wird ein Luftultraschall-Tomograf für die 3D-Qualitätssicherung von Extrudaten entwickelt.

Einschlüsse oder Materialfehler, die von außen nicht sichtbar sind, können die Leistungsfähigkeit von extrudierten Kunststofferzeugnissen wie Profilen oder Platten beeinträchtigen. Dies ist nachträglich oft mit hohen Kosten und einer zeitaufwändigen Fehlersuche verbunden. Effizienter ist es, die Produktqualität bereits während der Herstellung zu überwachen.

Zerstörungsfreie Prüfverfahren spielen bei der Erkennung von Herstellungsfehlern und somit bei der Optimierung von Prozessparametern eine wichtige Rolle. Die Ultraschalltechnik gehört hier zu den etablierten Methoden. Herkömmlicherweise wird dabei ein Koppelmedium wie beispielsweise ein Gel oder Wasser zwischen dem Messgerät und dem Prüfkörper eingesetzt. In vielen Fällen wird dadurch der Einsatz erschwert oder das Erzeugnis verunreinigt.

Seit einigen Jahren sind sogenannte Luftultraschallsysteme, bei denen die Ankopplung der Ultraschallwellen ausschließlich über die Umgebungsluft erfolgt, industriereif einsetzbar. Diese Systeme vermeiden die Problematik des Koppelmediums, stecken bezüglich anwendungsnaher Entwicklungen aber noch in den Kinderschuhen.

Um die noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten dieser Technik stärker zu nutzen und dabei einen möglichst umfassenden Einblick in die Prüfkörper zu erlangen, arbeitet das SKZ zusammen mit dem Lehrstuhl für Digitale Kommunikationssysteme der Universität Bochum an der Entwicklung eines Luftultraschall-Tomografen. Mit besonderem Augenmerk auf den Einsatz in der Kunststoffextrusion soll dabei eine kontaktlose, dreidimensionale Defekterkennung ermöglicht werden.

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Um den Ansprüchen einer Inline-Qualitätskontrolle gerecht zu werden, müssen dabei neben geeigneten Rekonstruktionsalgorithmen auch Techniken zur zeiteffizienten Verarbeitung von Messdaten erprobt werden. Dies erfolgt beispielsweise durch die Parallelisierung von Rechenschritten und den Einsatz mehrerer Schallwandler. Weiterhin wird analysiert, wie spezielle Signalverarbeitungsmethoden – beispielsweise die synthetische Apertur Fokus-Technik oder die Pulskompression – für möglichst gute räumliche Auflösungen sorgen können. Beides sind Techniken, die ursprünglich aus dem Radarbereich stammen und sich im Laufe der Jahre etabliert haben.

sk

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