Direkt zum Inhalt
Fakuma 7. September 2018

Temperatur-Lücke geschlossen

Neue Polyamid-66-Compounds sind bei Temperaturen bis zu 240 °C beständig und können teure Spezialpolymere ersetzen.
Die neuen PA66-Typen der Reihe Creamid 240 übertreffen ähnliche PA66-Compounds in ihren Hitzealterungseigenschaften. Gleichzeitig kosten sie bis zu 30 % weniger als Hochleistungspolyamide.
Die neuen PA66-Typen der Reihe Creamid 240 übertreffen ähnliche PA66-Compounds in ihren Hitzealterungseigenschaften. Gleichzeitig kosten sie bis zu 30 % weniger als Hochleistungspolyamide.

Neue Polyamid-66-Compounds sind bei Temperaturen bis zu 240 °C beständig und können teure Spezialpolymere ersetzen.

Eine neue Produktreihe glasfaserverstärkter Hochtemperatur-Polyamid-66-Compounds (PA66) schließt die Kosten-Leistungs-Lücke zwischen Hochtemperatur-Polyamiden und teuren Spezialpolymeren in der Polymerpyramide zwischen technischen Kunststoffen und Hochleistungskunststoffen. Als Metallersatz bieten diese Compounds Verarbeitern eine wirtschaftliche Materialalternative für Bauteile im Automobilsektor und in anderen Bereichen. Teknor Apex Company stellt die neuen Materialien auf der Fakuma 2018 in Fachvorträgen vor (jeweils um 13 und 15 Uhr).

Weniger Kosten im Vergleich zu PPA und PA46

Compounds der Reihe Creamid 240 H7.5 bieten die Festigkeit und Steifigkeit hochgradig glasfasergefüllter, technischer Kunststoffe und halten kritische mechanische Eigenschaften selbst nach kontinuierlichem Einsatz bei Temperaturen von 240 °C auf hohem Niveau aufrecht. Die neuen PA66-Compounds, die aktuell mit einem Glasfasergehalt von 35, 50 oder 60 % verfügbar sind, übertreffen ähnliche Werkstoffe in ihren Alterungseigenschaften bei Hitze. Gleichzeitig kosten sie bis zu 30 % weniger als Hochleistungspolymere wie Polyphthalamid (PPA) oder PA46 und bieten dabei vergleichbare Eigenschaften.

Einfache Verarbeitung

Ad

"Und bei der Verarbeitung können mit Creamid 240 H7.5 weitere Kosten gespart werden", sagt Dr. Hartmut Elsässer, globaler technischer Leiter für technische Thermoplaste. "Diese neuen Materialien lassen sich im Vergleich zu Wettbewerbs-PA 66-Compounds und Hochleistungsprodukten wie PPA mit wesentlich niedrigeren Masse- und Werkzeugtemperaturen verarbeiten." Bei den neuen Compounds liegen die Verarbeitungstemperaturen im Bereich zwischen 280 und 300 °C und die Werkzeugtemperaturen bei 80 bis 110 °C, während die entsprechenden Bereiche bei PPA oder PA46 bei 330 bis 350 °C bzw. bei 130 bis 150 °C liegen.

"Compounds der Reihe Creamid 240 H7.5 weisen zudem Fließeigenschaften auf, die den Verarbeitungsansprüchen und den langen Fließwegen für komplexe oder dünnwandige Bauteile gerecht werden", sagt Verkaufs- und Marketingleiter Markus Krippner. "Die Forderung nach Metallersatz treibt die Polyamid-Nachfrage im Automobilbereich nach wie vor nach oben. Gleichzeitig stellen Leistungssteigerung von Motoren und moderne Getriebe strengere Anforderungen an die Hitzebeständigkeit, die Chemikalienbeständigkeit und die reduzierte Wasseraufnahme der technischen Kunststoffe", so Krippner. "Gemeinsam mit dem übergeordneten Bestreben der Branche, das Fahrzeuggewicht zu verringern, motivieren diese Trends Teknor Apex in neue Polyamid-Technologien zu investieren."

Teknor Apex empfiehlt Creamid 240 H7.5 für Kfz-Motorraumteile wie Ladeluftkühler-Endkappen, Ansaugkrümmer, Schnellverbinder, Kühlwassertanks, Turboluftleitungen und -resonatoren, Ölpumpenräder, EGR-Ventile und Thermostatgehäuse. Andere Möglichkeiten liegen z. B. im Elektrobereich wie Konnektoren, Diodenträger und Spulen sowie im Konsumerbereich Lampenfassungen und Stecker.

mg

Passend zu diesem Artikel