Technikum für industrielle Temperiertechnik
Neues Hotset-Technikum für industrielle Temperiertechnik in Lüdenscheid: Temperierverfahren Z-System in einer Engel Spritzgießmaschine live erleben.
In diesen Tagen ist es soweit: Hotset öffnet die Pforten seines neuen Technikums. Im Mittelpunkt des Systemcenters für Industrielle Temperiertechnik (SIT) steht das hauseigene Z-System. Ein High-Speed-Verfahren für die partiell-zyklische Kavitäten-Temperierung der Kavitäten von Spritzgusswerkzeugen. Im neuen Systemcenter wird es in einer Spritzgießmaschine des österreichischen Maschinenbauers Engel präsentiert.
Variotherme Werkzeugtemperierung im Technikum erleben
Das hochflexible, dynamische High-Speed-Verfahren wurde vor knapp vier Jahren vorgestellt. Das Prinzip der Variothermen Werkzeugtemperierung wurde hier konsequent weiterentwickelt. Heute wird das Verfahren bei zahlreichen Kunststoffverarbeitern der Konsumerindustrie und des Automobilbaus eingesetzt.
„In unserem neuen Technikum in Lüdenscheid ist das Z-System nun sowohl als Stand-Alone- oder Nachrüstlösung in Aktion zu sehen als auch in der vollintegrierten Variante in einer 80-Tonnen-Spritzgießmaschine von Engel“, sagt René Schlöter, Technischer Leiter des Systemcenters für Industrielle Temperiertechnik (SIT). Engel bietet seinen Kunden optional an, das Hotset-Temperiersystem in seine Maschinen zu integrieren.
Schönere Oberflächen und filigrane Mikrostrukturen
Das Z-System verbessert die Oberflächenqualität von Kunststoff-Formteilen. Zudem sind damit sehr filigrane Mikrostrukturen mit sehr geringen Wanddicken realisierbar. „Der thermisch und regeltechnisch komplexe Prozess des Z-Systems lässt sich in unserem neuen Technikum sehr gut veranschaulichen und praxisnah darstellen, so dass der potenzielle Anwender die Vorteile sofort erkennen kann“, erklärt Schlöter.
Um dies zu erreichen, bildet die technische Ausstattung des SIT den kompletten Spritzgieß-Prozess so ab, wie er meist auch vor Ort in den Produktionslinien der Unternehmen zu finden ist. Neben der Engel-Spritzgießmaschine und der gesamten Regeltechnik für das Z-System befinden sich hier also auch die erforderlichen Werkzeug-Vorrichtungen, eine Aufbereitungsanlage für das Kühlwasser aus Maschine und Werkzeug sowie eine moderne Materialtrocknungsanlage der Wenz Kunststoff GmbH.
Letzterer fällt eine besondere Rolle zu. Denn, wie Schlöter betont, „ist die richtige Materialaufbereitung nicht nur ein wichtiger Faktor für das Spritzgießen an sich, sondern auch für den erfolgreichen Einsatz des Z-Systems. Es ist daher ein echter Gewinn, dass das mit uns befreundete Unternehmen Wenz mit im Boot ist.“ Für Hotset war es wichtig, an der technischen Ausrüstung des neuen Temperiercenters möglichst viele Firmen aus der Region zu beteiligen. Auch Engel ist mit einer Niederlassung in Hagen vor Ort.
Mit bis zu 60 Kelvin pro Sekunde heizen
Ausgeliefert wird das Z-System als fallspezifisch abgestimmte, einsatzfertige Komplettlösung - inklusive der passenden Regeltechnik. Es besteht aus mehreren Hard- und Software-Komponenten und wird in das Werkzeug integriert. Ähnlich wie ein konventionelles Heißkanalsystem. Synchronisiert mit dem Spritzgießprozess lassen sich die Kavitäten damit punktuell oder ausschnittsweise erwärmen und abkühlen. Die geschieht mit einer Heizrate von bis zu 60 Kelvin pro Sekunde. In sehr kurzen Zyklen sind so sehr schnelle Temperaturwechsel im Werkzeug realisierbar.
Z-System auch für Engel-Spritzgießmaschinen
Das System lässt sich darüber hinaus in die Steuerung der Engel-Spritzgießmaschinen integrieren. Hier kann dann auf zusätzliche Peripherie verzichtet werden. In diesem Fall leistet Hotset die Konstruktion ins Werkzeug sowie den Einbau und die Inbetriebnahme des Temperiersystems.
Für diese Variante steht im neuen Technikum exemplarisch die Spritzgießmaschine von Engel. In gemeinsamen Kundenprojekten übernimmt der Maschinenbauer die Hardwareerweiterung zur Regelung und Visualisierung.
„Die Ingenieure von Engel haben eine Lösung für die Regeltechnik und die Software-Implementierung erarbeitet, so dass eine Vollintegration des Z-Systems auf der Basis herkömmlicher Industrie-Schnittstellen möglich ist“, erklärt Schlöter. Außerdem hat sich gezeigt, dass viele bekannte Engel-Technologien, wie etwa das Temperierwasser-Verteilsystem E-Flomo und das intelligente Assistenzsystem IQ Weight Control optimale Prozesspartner für das Z-System sind.
Z-System im Technikum praxisnah erleben
Im Systemcenter in Lüdenscheid lassen sich viele verschiedene Situationen aus der Kunststoffverarbeitung praxisnah durchspielen. Für Kundenabmusterungen oder Materialversuche mit dem Z-System kann sowohl auf die vollintegrierte Maschinenlösung als auch auf die bisher weit verbreitete Stand-Alone- oder Nachrüstlösung von Hotset zugegriffen werden.
db
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