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Südostasien birgt große Chancen – auch für Kunststoffe

Im Vorfeld der K 2019 hat die Messe Düsseldorf den asiatischen Markt analysiert und klare Wachstumschancen entdeckt – insbesondere für Kunststoffe.
Südostasien ist weiterhin auf Wachstumskurs.

Im Vorfeld der K 2019 hat die Messe Düsseldorf den asiatischen Markt analysiert und klare Wachstumschancen entdeckt – insbesondere für Kunststoffe.

Vor dem Hintergrund einer sich auf Achterbahnfahrt befindenden Weltwirtschaft geht die Messe Düsseldorf im Vorfeld der K 2019 von schleppendem Handelswachstum mit weiteren Handelsbeschränkungen und Unsicherheiten auf politischer Ebene aus, sieht aber auch Märkte mit Potenzial. Zum Beispiel in Südostasien.

Laut Aussagen der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) wird das Wachstum der Weltwirtschaft voraussichtlich von 3,3 % in 2019 auf 3,4 % in 2020 steigen, wobei die im letzten Jahr für beide Jahre vorhergesagten 3,5 % nicht erreicht werden würden.

In China, wo neue politische Maßnahmen die schwachen Entwicklungen im Handel kompensiert haben, bleibt die Vorhersage der OECD mit einer Wachstumssteigung von 6,2 % auf 6,3 % in 2019 fast unverändert zu 2018. Und während das Wachstum in Indien im dritten Quartal 2018 auf 7,1 % gesunken ist, dürfte es laut Berechnungen der Weltbank im Wirtschaftsjahr 2018/2019 wahrscheinlich auf 7,3 % steigen und in den folgenden Jahren sogar 7,5 % betragen.

5 % Wachstum in 2019 zu erwarten

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In Vorbereitung auf weiteren Gegenwind in den folgenden Monaten richten große Volkswirtschaften ihren Kompass in Richtung der südostasiatischen Länder aus, auch wenn die Prognose der Bank of America Merrill Lynch einen Rückgang in fünf Ländern vorhersagt – Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur und Thailand. Hier soll das Wachstum von 5 % in 2019 auf 4,8 % in 2019 leicht sinken.

Als Einzelmarkt besitzt Südostasien hohe Attraktivität für verschiedene Schlüsselindustrien, zu denen die Automobilbranche, die Verpackungsbranche, die Baubranche und die Branche für medizinische Geräte gehören. Die Region befasst sich außerdem mit herausragenden Problemen in Zusammenhang mit Kraftstoffeffizienz durch die Entwicklungen ihrer Elektrofahrzeugbranche, mit der Reduzierung von Kunststoffmüll durch eine Recycling-Infrastruktur und mit der Anpassung der intelligenten Fertigung im Rahmen von Industrie 4.0 Initiativen.

Der südostasiatische Kunststoffmarkt wird laut eines Berichts von Mordor Intelligence von 2018 bis 2023 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in Höhe von 5,5 % vorweisen können. Dabei sind die Bau- und Verpackungsbranche die größten Kunststoff-Konsumenten in der Region. Gleiches gilt für Folien- und Blattanwendungen.

Mordor Intelligence meldet außerdem, dass der Markt für technische Kunststoffe in der Asien-Pazifik-Region im Jahr 2017 ganze 25,37 Mio. t umfasste. Der Markt soll über den Vorhersagezeitraum 2018 bis 2023 voraussichtlich eine gesunde Wachstumsrate abbilden und ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,7 % vorweisen. PET-Harze (Polyethylenterephthalat) werden in Zukunft wahrscheinlich die Sparte dominieren und bei den technischen Kunststoffprodukten einen Anteil von 51 % ausmachen sowie in den kommenden fünf Jahren ein Wachstum von 6,6 % vorweisen.

Südostasiatische Kunststoffbranche auf einem guten Weg

Da südostasiens Kunststoffbranche momentan eine Wachstumskurve durchläuft, kann Nachhaltigkeit in der Branche nur durch die Anpassung der aktuellen Systeme für die Plastikhandhabung und den Plastikkonsum erreicht werden. Alleine die fünf Länder Indonesien, die Philippinen, Vietnam, Thailand und Malaysia produzieren gemeinsam 8,9 Mio. t schlecht gehandhabtes Plastik pro Jahr. Womöglich ist die Bekämpfung der Umweltbelastung durch die Abfallhandhabung mithilfe von Verboten von Plastiktüten und ähnlichen steuerrechtlichen Maßnahmen, die für viele Länder überwiegend das erste Instrument zur Handhabung des Mülls darstellen, nicht mehr so wirkungsvoll wie vorab angenommen.

Heutzutage bedarf es eines umfassenden Ansatzes, um die Planung zu berücksichtigen und Technologien zu entwickeln, die den Wert der Materialien steigern. Dabei sollte das Kreislaufwirtschaftsmodell Anwendung finden, das darauf abzielt, die Müllproduktion durch die Wiederverwendung von Materialien und die Wiederverwertbarkeit von Materialien in den großen Branchen (Automotive, Bauwesen, Verpackung und andere) einzudämmen.

Im neu gegründeten Nachhaltigkeitssystem, das von der in Malaysia ansässigen Nichtregierungsorganisation Circular Economy Asia (CEA) angeführt wird, wurden mittlerweile Ziele festgelegt, mit denen Asien durch gemeinsame Bemühungen sein Müllproblem in den Griff bekommen und gleichzeitig eine Kreislaufwirtschaft anstreben soll.

Regelmäßiger, praktischer und effizienter Sammelservice angedacht

Das Modell der CEA sieht vor, einen regelmäßigen, praktischen und effizienten Sammelservice anzubieten, informelle Recycling-Sammler zu unterstützen und die Ebenen zu nutzen, in denen sie tätig sind, da es sich um ein System handelt, das bereits gut funktioniert. Des Weiteren sollen informelle Recycling-Sammler für technologieverbundene geografische Gebiete lizenziert werden, wodurch Informationen und Daten für viele Schlüssellösungen erfasst werden können.

CEA lobt außerdem das Asian Plastics & Packaging Agreement (APPA), ein Programm, das darauf abzielt, ein einheitliches Recycling-Label-System und eine zertifizierbare Lieferkette einzuführen, und dass jedes Land in Asien dazu auffordert, eine nachhaltige, kreislaufartige Kunststoff- und Verpackungsindustrie zu etablieren.

Zu guter Letzt hält CEA fest, dass Asien im Jahr 2050 voraussichtlich einen geschlossenen Müllkreislauf vorweisen kann, wenn Politiker die Kreislaufwirtschaft jetzt unterstützen und die Abschaffung von Deponierungen mit der Abzweigung von recycelbaren Ressourcen für die Wiederverwertung und der Produktion von zu 100 % recycelbaren Kunststoffen einführen.

Sowohl Rohstoffproduzenten als auch Maschinenbauer wollen auf der K 2019 ihre Erfahrungen und ihr Wissen über Recycling, nachhaltige Entwicklung und Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen international zur Verfügung stellen. Gerade vor diesem Hintergrund wird die „Circular Economy“ im Mittelpunkt der K 2019 stehen, die als globale Leitmesse der Branche vom 16. bis 23. Oktober 2019 in Düsseldorf optimale Voraussetzungen bieten wird, um mit Fachleuten aus vielen Ländern der Welt die Gespräche zu diesem wichtigen Thema zu vertiefen und eine Zusammenarbeit zu intensivieren.

Im Rahmen der Analyse zu Südostasien hat die Messe Düsseldorf verschiedene Märkte detailliert unter die Lupe genommen und zwar den Fahrzeugbau, die Verpackungsindustrie sowie Recycling bzw. Kreislaufmodelle.

gk

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