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K 2022 27. September 2022

Stoffkreislauf von Folie zu Folie

Neue Trennanlage für Mehrschichtfolien kann große Volumina mit hoher Trennschärfe separieren und macht damit einen Stoffkreislauf von Folie zu Folie möglich.

Plato präsentiert auf der K 2022 eine neuartige Trennanlage, die den Anteil des Downcyclings bei Verpackungsfolien aus Mehrschichtmaterialien verringern kann. Im Bild der Trennapparat, den das Unternehmen an die zu verarbeitenden Materialien angepasst und auf hohe Foliendurchsätze optimiert hat.
Plato präsentiert auf der K 2022 eine neuartige Trennanlage, die den Anteil des Downcyclings bei Verpackungsfolien aus Mehrschichtmaterialien verringern kann. Im Bild der Trennapparat, den das Unternehmen an die zu verarbeitenden Materialien angepasst und auf hohe Foliendurchsätze optimiert hat.

Plato Technologie stellt auf der K 2022 eine neue Trennanlage für Mehrschichtfolien vor, die den Anteil des Downcyclings bei Verpackungsfolien aus Mehrschichtmaterialien verringern und einen Stoffkreislauf von Folie zu Folie möglich machen kann. Das Verfahren ist für Kunststofffolien von Lebensmitteln geeignet, die so genannte Fraktion 310.

Wirtschaftliches Recycling von Folien mit niedrigen Schüttgewichten

Das neue Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Trennschärfe und große Volumendurchsätze aus, weshalb auch das Recycling von Folien mit niedrigen Schüttgewichten wirtschaftlich ist. Wie Plato betont, ist die Anlage serientauglich und basiert auf einer einfachen sowie ressourcenschonenden Technologie. Sie kommt ohne aufwendige NIR-Sortiertechnik und den Einsatz von Wasser aus. Momentan werden zwei Anlagen errichtet.

Entwickelt hat der Recyclingspezialist Plato das Trennverfahren im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit dem Zittauer Institut für Verfahrensentwicklung, Kreislaufwirtschaft, Oberflächentechnik und Naturstoffforschung (Zirkon) der Hochschule Zittau-Görlitz. Es leistet einen Beitrag dazu, Polyolefine für eine nachhaltige Wiederverwertung zu gewinnen und die Stoffkreisläufe der entsprechenden Polymere zu schließen.

Zweistufiges Trennverfahren ist für hohe Foliendurchsätze optimiert

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Der Prozess basiert auf zwei Stufen: Im ersten Schritt werden durch ein neues Konditionierungsverfahren die aerodynamischen Eigenschaften der Ein- und Mehrschichtfolien in unterschiedlichem Maße geändert. Dadurch können die Materialien im zweiten Schritt im Windsichter klassiert werden wird. Um diese Trennung zu ermöglichen, hat Plato den Trennapparat an die zu verarbeitenden Materialien angepasst und auf geringe Schüttdichten optimiert.

Die Fraktionen nach der Windsichtung: Recyclebares Polyethylen (links) und Materialmischung mit Mehrschichtfolien (rechts).
Die Fraktionen nach der Windsichtung: Recyclebares Polyethylen (links) und Materialmischung mit Mehrschichtfolien (rechts).

Stoffkreislauf von Folie zu Folie

Erprobt wurde das Verfahren unter anderem an realen Materialmischungen wie der Folienfraktion 310 des Grünen Punktes aus dem Post-Consumer-Bereich. Das so zurückgewonnene Polyethylen (PE) konnte nicht nur zu einem wiederverwendbaren Granulat verarbeitet, sondern auch erfolgreich zum Blasen neuer Folien genutzt werden. Damit schließt sich der Kreislauf von Folie zu Folie.

Effizientes Recycling von Folienmischungen

Bei Lebensmittel-Verpackungen sind Kunststofffolien immer noch dominierend. Sie halten den Inhalt frisch und schützen das Aroma und das Aussehen vor Umwelteinflüssen. Zum Einsatz kommen dafür Hochleistungsverbünde aus mehreren Folienschichten, die miteinander verklebt werden. Dadurch vereinen sie bei geringem Materialeinsatz unterschiedliche Schutzeigenschaften. Gerade diese Mehrschichtfolien sind hinsichtlich der Recyclingfähigkeit jedoch problematisch, dennoch ist nach Erfahrung von Plato ihr Marktanteil in der Vergangenheit gestiegen.

Der Stoffkreis von Folie zu Folie funktioniert: Folienextrusion mit Granulat, das mit Hilfe der neuen Pla.to-Trennanlage aus recycelten Mehrschichtfolien (Fraktion 310) gewonnen wurde.
Der Stoffkreis von Folie zu Folie funktioniert: Folienextrusion mit Granulat, das mit Hilfe der neuen Pla.to-Trennanlage aus recycelten Mehrschichtfolien (Fraktion 310) gewonnen wurde.

Im Gegensatz zu einschichtigen Materialien wie Folien aus Polyolefinen, beispielsweise Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), können Mehrschichtfolien nicht einfach eingeschmolzen und wiederverwertet werden, da die unterschiedlichen Polymere in der Regel nicht mischbar sind. Daher findet meistens ein Downcycling statt, das für Verwertungsbetriebe eine nur geringe Wertschöpfung ermöglicht.

Plato Technology präsentiert auf der K 2022 in Düsseldorf übrigens nicht nur neu entwickeltes Trennverfahren, sondern auch seine vor Kurzem vorgestellte erste industrielle Lösung für Bottle-to-Bottle-Recycling von Kosmetikflaschen aus High Density Polyethylene (HDPE). gk

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