Peter Steinl, geschäftsführender Gesellschafter der Steinl Gruppe, gab in seinem Eröffnungsvortrag beim Symposium des Open Houses einen Überblick über die Entwicklung der Steinl Gruppe.
Foto: Steinl Gruppe
Peter Steinl, geschäftsführender Gesellschafter der Steinl Gruppe, gab in seinem Eröffnungsvortrag beim Symposium des Open Houses einen Überblick über die Entwicklung der Steinl Gruppe.

Veranstaltungen

Steinl Gruppe feiert Geburtstag mit Open House

Mehr als 270 Besucher zählte die Steinl Gruppe beim Open House anlässlich ihres 60jährigen Firmenjubiläums in Altdorf bei Landshut.

Die Besucher informierten sich beim zweitägigen Open House über die neuesten Produkte und Anwendungsinnovationen der Steinl Gruppe, zu der unter anderem Spritzgießmaschinenbauer LBW gehört. Gelegenheit dazu boten ein Symposium, das Einblicke in die Arbeit der sieben Unternehmen der Unternehmensgruppe gewährte, sowie die Hausmesse.

Der geschäftsführende Gesellschafter Peter Steinl gab in seinem Eröffnungsvortrag einen Rückblick auf 60 Jahre LWB und 50 Jahre Pionierarbeit im Bereich des Elastomerspritzgießens. Darüber hinaus zeichnete er den Weg von LWB zur breit diversifizierten Steinl Gruppe nach. Sie ist in den vergangenen 15 Jahren über den Maschinenbau und die Stanzteilefertigung als Kerngeschäfte um die Bereiche Produktions-Automatisierung, Gummimischungs-Konfektionsmaschinen, Klebetechnik und Biokunststoff-Erzeugung gewachsen.

Erzeugung biobasierter Rohstoffe

Jörg Dörrstein, Geschäftsführer der zur Steinl-Gruppe gehörenden Biofibre, die naturfaserverstärkte Biokunststoffe herstellt, konkretisierte die Nachhaltigkeitsinitiativen der Steinl Gruppe anhand aktueller Beispiele. Dazu zählte das Sparpotenzial durch LWB-Automatisierungslösungen ebenso wie das Zykluszeit- und Energiesparpotenzial der LWB-spezifischen EFE-Plastifizier- und Spritzaggregate. Zudem setzt die Unternehmensgruppe auf die Wiederverwendung von Gummiabfällen in Gummi-Mischwerken und die Verwendung von biobasierten Rohstoffen. Zudem wurden am und im Werk Altdorf Maßnahmen wie der Ausbau der Eigenstromerzeugung durch Photovoltaik, die durchgehende Umrüstung auf LED-Beleuchtung und die Anschaffung elektrischer Firmenwagen ergriffen.

Daneben gewährten Kunden und Partner einen Einblick in gemeinsame Projekte. So berichtetet beispielsweise Elmar Stoffel, CEO von Eldisy, über die Fertigungstechnik großer Dichtungen für Automobilanwendungen in seinem Unternehmen. Dafür werden neuerdings vertikale Groß-Spritzgießmaschinen mit bis zu 18.000 kN Schließkraft von LBW Steinl eingesetzt, die im Vergleich zu herkömmlichen horizontalen Maschinen weniger Platz beanspruchen und eine gute Bedien- und Wartungsergonomie bieten.

Open House mit Hausmesse: Maschinen in Aktion

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Im neu gestalteten LWB-Anwendungstechnikum waren praktische Maschinendemonstrationen zu sehen.
Foto: Steinl Gruppe
Im neu gestalteten LWB-Anwendungstechnikum waren praktische Maschinendemonstrationen zu sehen.

Im neu gestalteten Anwendungstechnikum und im Inbetriebnahmebereich des LWB-Werks konnten die Besucher des Open Houses Maschinen und Anlagenmodule im Betrieb sehen. Dazu gehörte eine Thermo Class-Vertikalmaschine im neuen LWB-Design. Darüber hinaus gab sie durch ihre Ausrüstung mit einem LSR-Spritzaggregat einen Ausblick auf den Ausbau des LWB-Produktportfolios in Richtung Flüssigsilikon-Spritzgießen.

Ein Highlight der Ausstellung war eine Maschine mit der Typenbezeichnung VR 9000 / 813 / 582 b Dual (VR steht für Vertikal-Rahmen-Schließeinheit, 9000 für 9000 kN Schließkraft und Dual für zwei Thermoplast-Spritzaggregate). In der Schließeinheit war sie mit einem Rundtisch mit einem Drehdurchmesser von 2100 mm kombiniert, auf dem ein Spritzgießwerkzeug mit der Plattengröße 1700 x 1500 mm und einem Gewicht bis zu 20 t aufgespannt werden kann. Ihre deutlich kleinere Aufstellfläche und ihre technischen Systemvorteile machen die gezeigte Maschine zur interessanten Alternative zu konventionellen Horizontalmaschinen in 2K-Konfigurationen.

Automationslösungen der Unternehmensgruppe

LWB Automation zeigte ein modulares Automationssystem aus einer zentralen Roboterzelle, der LWB-Box, die mit spezifischen Bearbeitungsstationen individuell ergänzt werden kann. Dieses hochflexible System wurde speziell für kleine und mittelständische Produktionsbetriebe entwickelt. Zudem waren Anlagenmodule zu sehen, deren Funktionsabläufe als App in die LWB-Maschinensteuerung integrierbar sind, konkret die Nadelverschlusssteuerung eines druckgeregelten Kaltkanalsystems sowie Durchfluss-Dosier- und Messeinrichtungen für Temperiermedien und eine Messeinrichtung für den Stromverbrauch.