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Steiles Marktwachstum für Cobots

20 bis 30 % jährliches Wachstum – der Markt für Cobots entwickelt sich laut dem britischen Marktforschungsunternehmen Interact Analyst derzeit rasant.
Anleitungen für eine Risikobewertung sowie relevante Normen und Protokolle für die Zusammenarbeit von Cobot und Mensch wurden im Projekt COVR erarbeitet.

20 bis 30 % jährliches Wachstum – der Markt für Cobots entwickelt sich laut dem britischen Marktforschungsunternehmen Interact Analyst derzeit rasant.

„Wir prognostizieren ein jährliches Wachstum des Marks für Cobots von bis zu 20 % und sogar bis zu 30 %“, sagt Maya Xiao, Senior Analystin bei Interact Analyst. „Unsere mittelfristigen Prognosen sind besser, als wir bisher vorausgesagt hatten.“ Nachdem der Cobot-Markt 2020 erstmals ein negatives Wachstum verzeichnet hatte, gab es 2021 eine deutliche Erholung.

Interact Analyst sieht mehrere Gründe für die Trendwende: „Wir gehen jetzt davon aus, dass der durchschnittliche Return on Investment (ROI) eines Roboters nur noch zwei bis drei Jahre statt fünf Jahre beträgt“, so Xiao. Die Covid-Pandemie habe mehr Unternehmen ermutigt, die Automatisierung als Lösung für Virus-bedingte Störungen auszuprobieren. Derzeit helfen Cobots, den Arbeitskräftemangel zu überbrücken. Xiao: „Selbst Schwellenländer wie China und Mexiko bekommen die steigenden Arbeitskosten zu spüren.“

Dominoeffekt bei der Nutzung von Cobots

Die wachsende Zahl von Beispielen aus der Praxis hat ihrer Einschätzung nach ebenfalls zum Wachstum beigetragen. „Wenn ein Unternehmen in Cobots investiert und zeigt, dass die Lösung funktioniert, folgen Wettbewerber diesem Beispiel. Viele Pionierunternehmen haben bereits Cobots eingesetzt, und nun gibt es einen Dominoeffekt“, sagt die Analystin. Sie stellt fest, dass der Markt mittlerweile gut über Cobots informiert ist. „Es ist vergleichbar mit der Diskussion über Elektrofahrzeuge, bei der die Leute nicht mehr fragen: Soll ich ein Elektrofahrzeug kaufen? Sie fragen vielmehr: Welches Elektrofahrzeug soll ich kaufen?“

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Im Gegensatz zu Industrierobotern würden Cobots zudem nicht nur in der Fertigung, sondern auch im Dienstleistungssektor eingesetzt. „Aus diesem Grund wird der Cobot-Markt in Zukunft enger mit der Entwicklung der Gesamtwirtschaft verbunden sein.“

Rohstoff- und Energiepreise könnten den Markt ausbremsen

Das Cobos-Wachstum könnte laut Interact Analyst allerdings durch die steigenden Rohstoff- und Energiepreise sowie die weltweiten Logistikprobleme große Auswirkungen auf die Entwicklung des Cobot-Markts haben: „Die Nachfrage im Jahr 2022 ist kein Problem. Die offene Frage ist jedoch, wie lange das Angebot diese Nachfrage noch decken kann“, gibt Xiao zu bedenken. „Komponenten wie Halbleiter sind knapp. Hinzu kommen Verzögerungen bei der Auslieferung und damit verbundene astronomische Frachtkosten. Eine gute Versorgung und gute Lieferzeiten sind für Roboterhersteller ein kritisches Problem.“

Sichere Zusammenarbeit mit Cobots? So gelingt sie
Wie lässt sich die Kollaboration mit Cobots sicherer gestalten? Das Fraunhofer IFF hat im Projekt COVR eine kostenlose Toolbox dafür entwickelt.

sk

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