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Extrusion 25. Oktober 2018

Standardisieren - aber richtig

Euromap 84 – Standardisierung von OPC UA basierten Schnittstellen für die Extrusion – wurde für die Extrusion als Release Candidate veröffentlicht.
Die Arbeitsgruppe Euromap 84 befasst sich mit der Standardisierung von OPC UA basierten Schnittstellen für die Extrusion.
Die Arbeitsgruppe Euromap 84 befasst sich mit der Standardisierung von OPC UA basierten Schnittstellen für die Extrusion.

Euromap 84 – Standardisierung von OPC UA basierten Schnittstellen für die Extrusion – wurde für die Extrusion als Release Candidate veröffentlicht.

Standardisierte Schnittstellen sind eine Grundvoraussetzung für eine effektive und effiziente Vernetzung von Maschinen. Im Zeitalter von Industrie 4.0 genügt hier nicht nur die Festlegung der Übertragungstechnologie auf OPC UA, sondern es müssen Informationsmodelle entwickelt werden, die definieren, welche Maschinen- und Prozessdaten übermittelt und welche Funktionalitäten bereitgestellt werden sollen. Die wachsende Anzahl von Projekten – auch über die Grenzen von Kunststoff- und Gummimaschinen hinaus – macht eine übergreifende Koordination der Arbeiten notwendig, damit die einzelnen entwickelten Modelle zueinander kompatibel sind. Ein Anwender, der verschiedene Maschinen im Einsatz hat, soll am Ende einheitliche Strukturen vorfinden.

Effiziente Vernetzung

Die Arbeitsgruppe Euromap 84 befasst sich mit der Standardisierung von OPC UA basierten Schnittstellen für die Extrusion. Experten von zehn führenden europäischen Herstellern von Extrudern und Extrusionsanlagen arbeiten zusammen mit Steuerungsherstellern und MES-Anbietern an einheitlichen Informationsmodellen, um für eine effiziente Vernetzung sowohl der Anlage zum Leitstand oder MES als auch innerhalb der Anlage zu ermöglichen. Wie bei allen Euromap Empfehlungen gilt auch hier, dass diese herstellerneutral sind.

In Euromap 84 werden zunächst grundsätzliche Festlegungen getroffen, und die Extrusionslinie wird als Ganzes modelliert. Dies dient vor allem der Überwachung der Gesamtproduktion (zum Beispiel Durchsatz, Produktqualität, Energieverbrauch) und der Verwaltung der Produktionsaufträge. Gerade bei letzterem war ein neues Konzept notwendig, da sich die vorhandene Modellierung der Auftragsverwaltung aus der Spritzgusswelt nicht auf die Extrusion übertragen ließ. Anschließend werden die verschiedenen Komponenten einer Extrusionsanlage in separaten Teilen betrachtet, um alle wichtigen Prozessparameter erfassen zu können.

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Sieben Teilentwürfe

Die Entwürfe folgender Teile wurden nun auf der Website der Arbeitsgruppe als Release Candidates veröffentlicht und somit der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Folgenden untergliedern sich die Entwürfe in sieben Teile: Teil 1: Übergeordnete Typdefinitionen; Teil 2: Extrusionslinien; Teil 3: Extruder; Teil 4: Abzüge; Teil 5: Schmelzepumpen; Teil 6: Filter; Teil 7: Werkzeug.

Diese Teile werden in Testimplementierungen validiert, bevor sie als finale Versionen veröffentlicht werden. Weitere Teile für zusätzliche Komponenten einer Extrusionslinie befinden sich in Vorbereitung. Die K 2019 fungiert als wichtiger Meilenstein, wenn es um die Präsentation von Arbeitsergebnissen geht. Nachdem auf der K 2016 ein Demonstrator zum damaligen Release Candidate von Euromap 77 gezeigt wurde, soll im nächsten Jahr eine größere Zahl an Schnittstellen beworben werden, ob Euromap 84 dann ebenfalls schon fertig sein wird steht im Moment noch nicht fest.

sl

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