Spritzgießen und Spritzblasen auf einer Maschine
Werden bislang die Verarbeitungsverfahren Spritzgießen und Spritzblasen auf zwei unterschiedlichen Maschinenausführungen eingesetzt, vereint Boy beide Verfahren auf einem Boy-Spritzgießautomat.
Auf einer Boy 60 E in Reinraumausführung können z. B. kleine Fläschchen für Augentropen gefertigt werden.
Auch für komplexere Strukturen
Das Spritzblasen auf einer Spritzgießmaschine eignet sich für kleinere Hohlkörper wie Kosmetik-, Lebensmittel- oder Pharmafläschchen. Die Kosten für die Produktionsmaschine – in diesem Fall ein Boy-Spritzgießautomat – liegen deutlich unter den Kosten einer reinen Spritzblasmaschine. Ein Vorteil des Spritzblasens ist die Möglichkeit, auch komplexere Konturen am Flaschenhals sehr genau zu fertigen.
In einem ersten Schritt werden je vier Vorformlinge spritzgegossen, über eine Indexplatte um 180 Grad gedreht und anschließend im selben Werkzeug der Firma Schreck Kunststofftechnik mit Druckluft zur fertigen Flaschenkontur aufgeblasen. Die fertigen Augentropfenfläschchen werden direkt nach der Entformung noch im reinen Werkzeugbereich der Schließeinheit verpackt und durch ein Förderband abtransportiert.
Kein Abfall durch angussloses Spritzen
Durch ein speziell für diese Anwendung entwickeltes Heißkanalsystem der Firma Heitec Heißkanaltechnik werden die Vorformlinge angusslos gespritzt, so dass bei der Flaschenherstellung kein Abfall entsteht. Anders als beim Blasformen ist die Flasche nach dem Blasprozess fertig. Es muss kein Material, das zum Abdichten des Schmelzkörpers verpresst wird, beschnitten und entfernt werden.
jl