Der dänische Spielwarenhersteller hat diese Absicht bei der Science Based Target Initiative (SBTI) eingereicht. Mit ihr wird Lego zusammenarbeiten, um ein Ziel zu entwickeln, das die Emissionen der Scope-Bereiche 1, 2 und 3 abdeckt. Scope 1 sind die direkten Emissionen aus Lego-Fabriken, Büros, Geschäften und Fahrzeugen. Fabriken und Gebäude werden bei Lego nun nach den höchsten Umweltstandards entworfen und gebaut. Beispielsweise sollen die beiden neuen Fabriken in Vietnam und in den USA nach ihrer Fertigstellung CO2-neutral betrieben werden. Zudem strebt Lego die Gold-LEED-Zertifizierung als Basisstandard für alle neuen Fabriken und Gebäude weltweit an.
Scope 2 betrifft indirekte Emissionen aus der Energie, die für den Betrieb von Lego-Fabriken, Büros, Geschäften und Fahrzeugen eingekauft wird. Der Fokus soll hier künftig auf dem Einkauf erneuerbarer Energien liegen.
Scope 3 sind Emissionen von außerhalb des Lego-Betriebs, also aus der Lieferkette. 98 % der Treibhausgasemissionen stammen bei Lego aus der Lieferkette. Über das langjährige Engage-to-Reduce-Programm, das 2014 ins Leben gerufen wurde, arbeite man weiterhin mit den Lieferanten zusammen, um gemeinsam deren Umweltbelastung zu verringern. So wurde im ersten Halbjahr 2023 eine Partnerschaft mit European Energy geschlossen. Das Unternehmen stellt E-Methanol her, das das Potenzial für die Verwendung in zukünftigen Lego-Produkten hat.
Auch interessant: Kirkbi, die Holding- und Investmentgesellschaft von Lego, hat im Februar 2023 mit Lyondell Basell eine Vereinbarung über die Investition in das Unternehmen APK unterzeichnet. APK hat sich auf eine lösungsmittelbasierte Recyclingtechnologie für Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) spezialisiert und verfolgt das Ziel, das Recycling von mehrschichtigen flexiblen Verpackungen zu steigern.
Spielwarenhersteller will 1,3 Mrd. EUR investieren in Nachhaltigkeit
Bislang hatte sich Lego das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2032 gegenüber dem Jahr 2019 um 37 % zu reduzieren. „Unsere unmittelbare Priorität besteht darin, unsere CO2-Reduktionsziele für 2032 zu erreichen, und wir machen bei einer Reihe von Initiativen Fortschritte“, betont Niels B. Christiansen, CEO von Lego. „Dieses neue, langfristige Ziel wird sicherstellen, dass die Entscheidungen, die wir heute treffen, unseren CO2-Fußabdruck in den kommenden Jahrzehnten reduzieren. Es wird auch zukünftige Generationen von Mitarbeitern, Partnern und Lieferanten ermutigen, weiterhin mit Dringlichkeit daran zu arbeiten, die Umweltauswirkungen unseres Unternehmens zu reduzieren.“ Um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, will Lego in den nächsten drei Jahren seine Investitionen in diesem Bereich verdreifachen, insbesondere in Bereichen, die zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen. Mehr als 1,4 Mrd. US-Dollar (1,3 Mrd. EUR) wollen die Dänen für nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten ausgeben.
Erneut Wachstum im ersten Halbjahr
In den ersten sechs Monate des Jahres 2023 hat Lego den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1 % auf 27 Milliarden DKK (3,62 Mrd. EUR) gesteigert. Die Verbraucherumsätze des Spielwarenprimus wuchsen um 3 % und übertrafen damit den rückläufigen Spielwarenmarkt. „Wir sind mit unserer Leistung zufrieden; zumal es für die Spielwarenbranche ein herausforderndes halbes Jahr war. Die Nachfrage nach unseren Produkten führte dazu, dass wir die Branche übertrafen und unseren Marktanteil deutlich ausbauten“, sagt Christiansen. „Unsere starke Finanzlage ermöglicht es uns, langfristig zu investieren, insbesondere in Bereichen wie Digital, Nachhaltigkeit und Fertigung. Insgesamt entspricht unsere Leistung den Erwartungen nach drei aufeinanderfolgenden Jahren außergewöhnlichen Wachstums.“
Ausbau des globalen Produktionsnetzwerks
Große Investitionen tätigt Lego derzeit für den Ausbau des globalen Produktionsnetzwerks: Im April 2023 wurde der Grundstein für eine neue Fabrik in Virginia/USA gelegt. Auch in Vietnam baut der dänische Spielwarenhersteller eine neuen Fabrik. Die Investitionen in die beiden Standorten betragen 1 Mrd. USD (0,9 Mrd. EUR). Beide Fabriken sollen 2025 beziehungsweise 2024 fertiggestellt werden. Auch die Kapazitäten der Lego-Fabriken in Mexiko, der Tschechischen Republik, Ungarn und China wurden erweitert. Durch diese Investitionen wird das globale Produktionsnetzwerk des Unternehmens weiter gestärkt, das die Produktion näher an wichtigen Märkten ansiedelt. Damit will Lego kurze, effiziente Lieferketten gewährleisten, die in der Lage sind, auf sich ändernde Verbraucheranforderungen zu reagieren und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. sk