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Spritzgießmaschinen 6. September 2022

Spielwaren: Bruder setzt auf präzise Spritzgießanlagen

Bruder Spielwaren fertigt seine qualitativ hochwertigen Spielwaren aus Kunststoff seit 2020 auch mit Spritzgießanlagen von Wittmann Battenfeld.

Die Sprinter-Fahrzeuge gehören zu den Spielwaren-Neuigkeiten von Bruder in diesem Jahr.
Die Sprinter-Fahrzeuge gehören zu den Spielwaren-Neuigkeiten von Bruder in diesem Jahr.

Spritzgießanlagen markierten nicht den Start für Bruder Spielwaren. Unternehmensgründer Paul Bruder begann 1926 vielmehr mit der Produktion von Messingstimmen, die er an Spielzeugtrompeten-Hersteller auslieferte. Die ersten Kleinspielwaren aus Kunststoff wurden 1958 gefertigt, und zwar auf einer kleinen gebrauchten Handspritzgußmaschine. Heute liefert Bruder seine hochwertigen Spielzeuge für Kinder ab zwei Jahren in mehr als 60 Länder weltweit. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen am Hauptstandort in Fürth 490 Mitarbeiter. Weitere 120 sind am 2015 errichteten Standort in Pilsen/Tschechien tätig. Rund 25 % des Umsatzes werden in der DACH-Region mit Schwerpunkt Deutschland erwirtschaftet. Weitere starke Märkte sind Frankreich, Italien, die Niederlande, Osteuropa, Japan und Korea. In den USA hält das Unternehmen ein eigenes Vertriebsbüro.

Spielwaren im Maßstab 1:16

Mit modellmäßigen Spielwaren von Bruder sollen Kinder reale Zusammenhänge spielend begreifen. Besondere Aufmerksamkeit widmet Bruder dem ausgewogenen Zusammenspiel von leicht zu handhabenden Spielfunktionen bei gleichzeitiger Modelltreue und einem möglichst hohen Stabilitätsfaktor. Bruder ist mit seinen hochwertigen Produkten einer der führenden Hersteller von Kinder-Spielfahrzeugen in Europa. Die Spielwaren des Unternehmens zeichnen sich durch ihre hohe Qualität und ihre Detailtreue aus. So werden beispielsweise reale Geräte und Fahrzeuge weltbekannter Marken im Maßstab 1:16 in Spielzeug umgesetzt.

Die Montage der Produkte erfolgt großteils ohne Hilfsmittel wie Schauben oder Kleber. Lediglich die Räder sind mit den Fahrzeugachsen durch einen Metallstab verpresst. Ansonsten werden ausschließlich Steckverbindungen benutzt. Die stabilen Räder der Fahrzeuge werden mittels 2K-Spritzmontage unter anderem aus TPE gefertigt, wodurch die gewünschte Nähe zum Original erzielt werden kann, gleichzeitig wird der Spielwert erhöht, da diese beim Spielen deutlich leiser sind als Hartplastikreifen.

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Zwei Mühlen, um Angüsse und Fehlteile zu rezyklieren

Ein Greifer von Wittmann nimmt die Radfelgen nach dem Spritzgießen auf.
Ein Greifer von Wittmann nimmt die Radfelgen nach dem Spritzgießen auf.

Neben Innovationskraft und Kompetenz in der Kunststofftechnologie ist für Bruder der Umgang mit Ressourcen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens von großer Bedeutung. Ein interner Recyclingkreislauf und eine energieeffiziente Produktion, gepaart mit dem Angebot von an die 800 Ersatzteilsets für die Wiederinstandsetzung von Spielwaren, zeugen vom ökologischen Verantwortungsbewusstsein des Unternehmens. Neben der Rezyklierung von Angüssen und Fehlteilen im Haus, wofür zwei Mühlen im Keller des Unternehmens zur Verfügung stehen, wird permanent nach Möglichkeiten zur Energieeinsparung gesucht. Auch die vorzugsweise Zusammenarbeit mit Partnern aus der näheren Umgebung trägt zu einem nachhaltigen Wirtschaften bei.

Zur Herstellung ihrer Kunststoffspielzeuge setzt Bruder verschiedenste Technologien ein wie zum Beispiel das Gasinnendruckverfahren, das einerseits zur Gewichtsreduktion der Spielwaren beiträgt und andererseits Materialeinsparungen ermöglicht. Auch die Mehrkomponententechnologie bis hin zu einem 5-Komponentenspritzguss kommt zum Einsatz. Damit werden Teile mit verschiedenen Materialien als auch Farben in einem Spritzprozess hergestellt.

Stellfläche ist bei neuen Spritzgießanlagen ein Kaufkriterium

2020 hat Bruder eine erste Spritzgießanlage der servohydraulischen Smartpower-Reihe von Wittmann geliefert bekommen.
2020 hat Bruder eine erste Spritzgießanlage der servohydraulischen Smartpower-Reihe von Wittmann geliefert bekommen.

Bei Spritzgießmaschinen legt man bei Bruder vor allem auf Präzision, Zuverlässigkeit, Stabilität, Energieeffizienz und die Stellfläche der Maschinen wert. „Energieeffizienz gewinnt zunehmend weiter an Bedeutung, zusätzlich ist Platz eine wichtige Ressource. Deshalb ist für uns vor allem auch die Stellfläche der Maschine ein Kaufkriterium“, sagt Bernd Klemm, Leiter der Abteilung Spritzerei. Neben der Maschine selbst ist für Bruder auch der After-Sales-Service entscheidend, um die Verfügbarkeit der Anlagen jederzeit zu gewährleisten.

Die positiven Erfahrungen mit Wittmann im Bereich von Robotern und Handlingsystemen, in dem die beiden Unternehmen schon seit über 20 Jahren zusammenarbeiten, hat Bruder dazu veranlasst, 2020 eine erste Spritzgießmaschine der servohydraulischen Smartpower-Reihe von Wittmann zu installieren. 2022 kamen fünf weitere dazu. Von den sechs Maschinen mit Schließkräften von 600 und 1.600 kN sind zwei mit einem Wittmann Servopicker der Type WS80 ausgestattet, eine Smartpower 60 wurde als Insiderzelle mit einem Wittmann-Roboter der Type Primus 14 ausgeführt. In die Zelle integriert sind neben dem Roboter auch ein Förderband und das Schutzgehäuse, was die Anlage ganz besonders kompakt macht. Darüber hinaus ist eine der Maschinen mit einer Heißprägeanlage ausgestattet.

Energieeffiziente Smartpower Spritzgießmaschinen

Freuen sich über die gute Zusammenarbeit (von links): Bernd Klemm (Leiter Spritzerei) Julia Meyer (Marketing Managerin) und Sönke Haverich (Leiter Fertigung, alle Bruder Spielwaren) sowie Marcus Otto (Vertrieb Wittmann Battenfeld).
Freuen sich über die gute Zusammenarbeit (von links): Bernd Klemm (Leiter Spritzerei) Julia Meyer (Marketing Managerin) und Sönke Haverich (Leiter Fertigung, alle Bruder Spielwaren) sowie Marcus Otto (Vertrieb Wittmann Battenfeld).

Die Maschinen der Smartpower Reihe zeichnen sich neben ihrer Kompaktheit und Bedienerfreundlichkeit vor allem durch ihren intelligenten, sparsamen Einsatz von Energie aus. Das hohe Maß an Energieeffizienz ist primär auf die Kombination eines reaktionsschnellen, drehzahlgeregelten, luftgekühlten Servomotors mit einer robusten Konstantpumpe, dem sogenannten „Drive-on-Demand“ System zurückzuführen. Bei diesem System wird die Antriebseinheit nur dann aktiviert, wenn Bewegungen und die Druckerzeugung dies erfordern. Während der Kühlzeiten und der Zykluspausen zur Formteilmanipulation ist der Servoantrieb abgeschaltet und braucht keine Energie.

Sönke Haverich, Leiter der Fertigung bei Bruder, bestätigt: „Unsere Erfahrungen mit den bisher gelieferten Maschinen waren durchwegs positiv. Die Maschinen brauchen wenig Platz und erfüllen unsere Ansprüche an Präzision und Geschwindigkeit.“

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