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News 3. Februar 2020

Solvay jetzt ohne Polyamide

Der Verkauf des Polyamid-Geschäfts von Solvay an BASF und Domo ist abgeschlossen.
Produktion von Polyamid.
Produktion von Polyamid.

Der Verkauf des Polyamid-Geschäfts von Solvay an BASF und Domo ist abgeschlossen.

Jetzt ist es amtlich – Solvay hat sein Polyamid-Geschäft Ende Januar dieses Jahres an die Unternehmen BASF und Domo übertragen. Damit gehört die bekannte Marke Technyl für die Polyamid-Typen PA6, PA66 und PA66/6 jetzt zu BASF und Domo. BASF hat für den Deal 1,3 Mrd. EUR auf den Tisch gelegt, Domo teilte keinen Kaufpreis mit.

Bereits im September 2017 hatte BASF eine Vereinbarung mit Solvay zum Erwerb des globalen Polyamid-Geschäfts von Solvay unterzeichnet. Doch die EU-machte Auflagen. Diese erforderten den Verkauf von Teilen des ursprünglichen Transaktionsumfangs an einen Dritten, hier kam dann Domo ins Spiel. Hierbei handelte es sich um Anlagen und Kompetenzen von Solvay im Bereich der technischen Kunststoffe in Europa.

Aufteilung des Polyamid-Geschäfts

Zur BASF gehören jetzt acht Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich, China, Indien, Südkorea, Brasilien und Mexiko sowie Forschungs- und Entwicklungszentren in Asien, Nord- und Südamerika. Das Geschäft wird in die BASF-Unternehmensbereiche Performance Materials und Monomers integriert.

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Domo verleibt sich Compound-Betriebe in Frankreich und Polen, ein Betrieb mit Hochleistungsfasern in Frankreich und Produktionsstätten in Frankreich, Spanien und Polen ein. Dazu gehören die Produktion, der Vertrieb, der technische Support, die Forschung und Entwicklung sowie die Innovationsdienstleistungen.

Bei der für die Produktion von PA66 so wichtigen Rohstoffe agieren die neuen Eigentümer in Joint-Ventures (JV): Dem neu gegründeten Alsachimie-JV zwischen BASF und Domo zur Produktion von Adipinsäure in Frankreich. BASF ist an dem JV zu 51 % beteiligt. Weiterhin übernimmt BASF jetzt den 50 %-Anteil von Solvay an dem Butachimie-JV mit Invista zur Produktion von ADN und Hexamethylendiamin (HMD).

BASF hat direkten Zugang zu ADN

Durch diese Transaktionen ist die BASF dank der Rückwärtsintegration bei dem wichtigen Rohstoff Adiponitril (ADN) nun entlang der gesamten Polyamid-6.6-Wertschöpfungskette vertreten und kann ihre Lieferzuverlässigkeit verbessern. „Mit einem breiteren Portfolio, einer stärkeren regionalen Präsenz und einer verbesserten Lieferzuverlässigkeit werden wir unseren Kunden signifikante Vorteile bieten“, sagte Wayne T. Smith, Mitglied des Vorstands bei BASF. „Mit dem Erwerb unterstreichen wir unser starkes Bekenntnis zum Polyamid-Geschäft weltweit.“

Yves Bonte, CEO von Domo, sagt: „Diese Übernahme ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, den Geschäftszweig der auf Nylon basierenden Werkstoffe von Domo zu stärken, insbesondere auf den Schlüsselmärkten Transport, Elektro- und Elektronik sowie Konsumgüter.“

Beide Unternehmen wollen jetzt als letzten Schritt das ehemalige Polyamid-Geschäft von Solvay vollständig in ihre Unternehmensstrukturen integrieren.

mg

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