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Solvay: Batteriegehäuse aus Verbundwerkstoff

Solvay und Airborne entwickeln Batteriegehäusen aus Verbundwerkstoff als Alternative zu Metall. Ziel ist die Serienfertigung.

Das Solvay-Konzept für ein Batteriegehäuse aus Verbundwerkstoff. Die Serienproduktion wird in Kooperation mit Airborne designt.

Solvay und Airborne entwickeln in einer Kooperation serientaugliche Batteriegehäuse aus Verbundwerkstoff, die herkömmliche Gehäuse aus Metall ersetzten sollen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Maximierung der Energiekapazität leichter und kompakter Batteriepacks der nächsten Generation für die Elektromobilität.

„Es besteht ein dringender Bedarf an energieeffizienteren Lösungen für den elektrischen Antriebsstrang“, sagt Mark Wright, EMEA Sales Manager, Automotive bei Solvay Materials. „Während Verbundwerkstoffe in bestehenden Elektrofahrzeugen und Flugzeugen bereits strukturelle und Gewichtsvorteile gegenüber Metallen bieten, muss die technische und fertigungstechnische Machbarkeit von Batteriegehäusen für größere Produktionsmengen erst noch nachgewiesen werden.“

Gehäuse aus Duroplast-Verbundwerkstoffen

Solvay möchte mit Airborne in dem Projekt „Battery Enclosure Materials Automation“ (Bema) diese Herausforderungen angehen, indem die beiden Kooperationspartner die Vorteile der duroplastischen Materialtechnik von Solvay mit dem Know-how von Airborne im Bereich flexibler automatisierter Verbundwerkstoff-Fertigungssysteme kombinieren. Das Projekt Bema soll am Ende leichte, kompakte Batteriepacks aus Verbundwerkstoffen in Großserie herstellen. Das Projekt hat von der nationalen Innovationsagentur Großbritanniens eine bedeutende Förderung erhalten.

Batteriepacks in industriellen Mengen

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„Da die Nachfrage nach Batteriepacks aus Verbundwerkstoffen in industriellen Mengen steigt, besteht die Herausforderung darin, die Verfahren für die automatisierte Entwicklung und Herstellung bereitzustellen“, sagte Joe Summers, Commercial Director bei Airborne. „Die Zusammenarbeit mit Solvay wird uns in die Lage versetzen, Materialeigenschaften in unsere automatisierte Multimaterial-Lagen-Platzierung zu integrieren und dann unsere adaptive Automatisierung mit intelligenter Planung und Optimierung zu verbinden.“

Solvay hatte bereits in der Vergangenheit mit Airborne, einem Unternehmen im Bereich der hochgradig automatisierten Herstellung von Verbundwerkstoffen, zusammengearbeitet. Kunden waren Jaguar Land Rover und Vertical Aerospace. Beide Unternehmen sehen ein großes Potenzial in der Entwicklung kompakterer und leichterer Gehäuse für Hochenergiebatterien in künftigen Elektroautos und -flugzeugen.

Verbundwerkstoffe für Batteriegehäuse validieren

Das Projekt Bema befindet sich derzeit in einer vorindustriellen Test- und Evaluierungsphase. Im Anwendungszentrum für Verbundwerkstoffe von Solvay in Heanor, Großbritannien, und bei externen Dienstleistern werden Tests zu mechanischer Belastung, Abschirmung, Wärme- und Brandverhalten durchgeführt. In der nächsten Phase des Projekts werden Prototypen hergestellt, um die neuen Batteriegehäuse aus Verbundwerkstoffen in Feldversuchen zu validieren und den Konzeptnachweis für die Industrialisierung zu erbringen.

Das Projekt wird sich auch mit den Herausforderungen der Großserie, der Kosten und der Nachhaltigkeit befassen. Innerhalb der Projektlaufzeit von zwei Jahren erwarten die Kooperationspartner greifbare und verlässliche Ergebnisse. mg

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