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Robotik 3. März 2023

So wollen Forscher Cobots Empathie beibringen

Die TU Clausthal und die Universität Göttingen erforschen in einem interdisziplinären Team verschiedene Aspekte empathischer Cobots.

Im Verbundprojekt „Kognitiv und Empathisch Intelligente Kollaborierende Roboter“ (Keiko) wird die empathische Zusammenarbeit zwischen Menschen und Cobots erforscht.
Im Verbundprojekt „Kognitiv und Empathisch Intelligente Kollaborierende Roboter“ (Keiko) wird die empathische Zusammenarbeit zwischen Menschen und Cobots erforscht.

„Kognitiv und empathisch intelligente kollaborierende Roboter“, also Cobots, nennt sich das Forschungsprojekt, das zum Jahreswechsel am Simulationswissenschaftlichen Zentrum (SWZ) Clausthal-Göttingen gestartet ist. Über drei Jahre werden sechs Arbeitsgruppen in einem interdisziplinären Team verschiedene Aspekte empathischer Roboter erforschen.

Die Einsatzmöglichkeiten solcher Roboter sind vielfältig: In der industriellen Fertigung ist eine empathische Zusammenarbeit zwischen Menschen und Cobots ein wichtiges Zukunftsthema für eine digitale und nachhaltige Produktion. Bisher führen Roboter hier nur wohldefinierte und sich wiederholende Aufgaben aus, während der Mensch durch seine kognitiven Fähigkeiten und soziale Intelligenz flexibel agieren kann.

Empathie braucht Verständnis von menschlichen Verhaltensweisen

Das Forschungsteam hat sich zum Ziel gesetzt, Cobots mit empathischer Intelligenz zu entwickeln. Sie sollen die Handlungsabsichten von Menschen erkennen können, um flexibel, vorausschauend und sicher mit ihnen zusammenzuarbeiten. „Cobots sind ein wichtiger Baustein in der Digitalisierung der Industrie. Weil die Arbeitsfelder von Menschen und Maschinen zukünftig immer näher zusammenrücken werden, ist es notwendig, den Robotern ein Verständnis von menschlichen Verhaltensweisen zu vermitteln“, erklärt Projektsprecher Professor Christian Rembe vom Institut für Elektrische Informationstechnik der TU Clausthal.

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Cobot soll Verhalten des Menschen psychologisch interpretieren

So sollte ein Cobot zum Beispiel in der Lage sein, das Verhalten des Menschen psychologisch zu interpretieren und dessen Aufmerksamkeit und Kontrollfähigkeit bei der gemeinsamen Aufgabe zu erkennen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich ein Team aus der Informatik, der Elektrotechnik und der Physik sowie aus der Psychologie in dem Projekt zusammengefunden. Von Fragen der Sensorik über die klassische Robotersteuerung bis hin zu psychologischen Verhaltensweisen des Menschen werden sie sich mit einem breiten Spektrum an Forschungsthemen auseinandersetzen.

Zur praxisnahen Umsetzung ihrer Erkenntnisse steht den Forschenden am SWZ ein moderner Cobot namens Cora zur Verfügung. Er wurde erstmals im Zuge des SWZ-Projekts „Heterogene Mensch-Maschine-Teams“ eingesetzt. Im Rahmen dieses Projekts wurde seit 2019 Grundlagenforschung zur Optimierung von Mensch-Maschine-Interaktionen am SWZ betrieben. Das neue Projekt schließt sich inhaltlich an diese Forschung an. sk

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