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Digitalisierung 30. Oktober 2019

Simulation und reale Welt beim Spritzgießen vereint

Mit Sim Link bringen Engel und Autodesk die Simulation auf die Spritzgießmaschine. Die Daten können mit den Prozessdaten verknüpft werden.
Sim link macht es möglich, Simulationsdaten direkt in die Spritzgießmaschine zu übertragen und umgekehrt Messdatensätze aus der Maschinensteuerung in das Simulationsprogramm zu importieren.
Sim link macht es möglich, Simulationsdaten direkt in die Spritzgießmaschine zu übertragen und umgekehrt Messdatensätze aus der Maschinensteuerung in das Simulationsprogramm zu importieren.

Mit Sim Link bringen Engel und Autodesk die Simulation auf die Spritzgießmaschine. Die Daten können mit den Prozessdaten verknüpft werden.

„Gemeinsam mit Autodesk schließen wir die Lücke zwischen dem digitalen Zwilling des Werkzeugs und dem realen Spritzgießprozess“, berichtet Dr. Johannes Kilian, Leiter Simulation und Regelungstechnik in der Produktenwicklung von Engel. „Indem wir einfach nutzbare Verbindungen zwischen der digitalen und der realen Welt schaffen, ermöglichen wir über den gesamten Produktlebenszyklus eine durchgängige gegenseitige Nutzung von Simulations- und Maschinendaten.“ Auf der K präsentierten die beiden Unternehmen mit Sim Link ein erstes Produkt, das im kommenden Jahr den Kunden zur Verfügung stehen wird: Simulationsergebnisse aus dem Simulationsprogramm Moldflow von Autodesk wurden in die CC300 Steuerung der Engel-Spritzgießmaschine sowie Prozess- und Messdaten aus der Maschine zurück in die Simulation übertragen.

Direkter Datentransfer beim Spritzgießen in beide Richtungen

„Bis heute bleiben viele Erkenntnisse aus der Simulation von Spritzgießprozessen an der Maschine ungenutzt“, beschreibt Kilian die Motivation, die Simulations- und Prozessdaten miteinander zu verbinden. Mit Sim Link lassen sich die aus der Simulation optimierten Parameter in einen Einstelldatensatz umformen und direkt in der Spritzgießmaschine verwenden. Die aus der Simulation übernommenen Parameter werden dabei an die für den Produktionsprozess vorgesehene Spritzgießmaschine angepasst. Dies stellt eine vollständige Datendurchgängigkeit sicher, womit die zeitaufwändige und fehleranfällige manuelle Eingabe von Daten an der Maschine entfällt.

Schnellere Prozessoptimierung

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Neu ist auch, dass umgekehrt Prozessparameter und Messergebnisse aus der Spritzgießmaschine in Moldflow importiert werden können. Diese Funktion öffnet einer völlig neuen Herangehensweise bei der Analyse und Optimierung des laufenden Produktionsprozesses in der Simulation die Tür. Simulations- und Messdaten können sehr einfach abgeglichen und die Qualität der Simulation verbessert werden. Darüber hinaus lassen sich simulationsunterstützt ungünstige Prozesseinstellungen fundiert analysieren und damit schneller und gezielter beheben. Die optimierten Prozessdaten können dann mit Hilfe von Sim Link an der CC300 Maschinensteuerung eingespielt werden.

„Durch die Verknüpfung von Simulation und realem Produktionsprozess wird die Spritzgießsimulation zukünftig über den gesamten Produktlebenszyklus eine zentrale Rolle spielen“, so Kilian. „Die Simulation beschleunigt die Einstellung, die Rüstprozesse und die Prozessoptimierung und steigert damit deutlich die Produktivität. Sie wird damit zunehmend auch für kleinere spritzgießverarbeitende Betriebe zu einem leistbaren Wettbewerbsvorteil.“

sk

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