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Additive Fertigung 21. Februar 2018

Segelboot mit CFK drucken

Eine Yacht einfach drucken? Die Livrea Yacht soll das erste mit kohlenstofffaserverstärkten Thermoplasten gedruckte Segelboot werden.
Design der Livrea-Yacht, das erste mit kohlenstofffaserverstärkten Thermoplasten gedruckte Segelboot.
Design der Livrea-Yacht, das erste mit kohlenstofffaserverstärkten Thermoplasten gedruckte Segelboot.

Eine Yacht einfach drucken? Die Livrea Yacht soll das erste mit kohlenstofffaserverstärkten Thermoplasten gedruckte Segelboot werden.

Die Livrea Yacht ist ein ehrgeiziges Projekt zweier italienischer Bootsbauer, Francesco Belvisi und Daniele Cevola. Seit 2014 arbeiten sie am Design und dem Bau der ersten 3D-gedruckten Yacht, der Mini 650. Die Yacht wird für den Minitransat gebaut, einem transatlantischen Segelwettbewerb von Europa nach Südamerika, terminiert für 2019.

Neue Ablagetechnik für das 3-Druck-Material

Die gesamte Simulation und Prüfung wird von Livrea durchgeführt, der Bootsbau erfolgt durch das Nautilab-Team. Parallel zu dem Yachtprojekt haben die Italiener die Entwicklung einer speziellen 3D-Direktextrusionstechnik mit Ihrer Firma Ocore vorangetrieben. Diese liefert die benötigte Bauteilqualität. Neben der Verbesserung der Druckhardware – Roboter, Extruder und Druckdüse – haben sie eine neue Materialablagetechnik patentiert.

Hochleistungspolymere mit Kohlefaser

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Gedruckt wird mit Kohlenstofffasern verstärkten Hochleistungsthermoplasten (CF-PA und CF-PEEK) der Lehvoss Group in Hamburg. Lehvoss unterstützt mit diesen auf die Anwendung maßgeschneiderten 3D-Druckmaterialien den Entwicklungsprozess für das Boot. Vertrieben werden die 3D-Druckmaterialien unter dem Handelsnamen Luvocom 3F. Die Compounds sind auf erhöhte Drucklagenfestigkeit und Verzugsfreiheit optimiert. Dies führt zu deutlich festeren, haltbareren, präziseren und gleichzeitig leichteren Bauteilen.

"Wir sind sehr erfreut, die Lehvoss Group für dieses Projekt an Bord zu haben. Ihre Erfahrung mit spezialisierten Materialien für unsere 3D-Druck-Technologie hilft, unser Projekt voranzutreiben. Parallel dazu können wir diese Technologie nun auch in andere Industrien für Serienanwendungen übertragen", sagt Daniele Cevola, Geschäftsführer von Ocore.

"Das Boot wird sehr wettbewerbsfähig, dank der leichten und festen 3D-gedruckten Bauteile. Der 3D-Druck reduziert die Bauzeit für das Boot deutlich und macht es zudem günstiger", ergänzt Francesco Belvisi, CTO von Ocore.

"Die Livrea-Yacht wird zeigen, was eine abgestimmte Verarbeitungstechnik und heutige 3D-Druckpolymere leisten können", sagt Thiago Medeiros Araujo, Marktentwicklung Luvocom 3F von Lehvoss.

mg

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