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Unternehmen 26. August 2019

Schädigungs- und Alterungsprozessen bei Kunststoffen auf der Spur

An der Fachhochschule Bielefeld entsteht ein Forschungszentrum, das sich mit den Schädigungs- und Alterungsprozessen bei Kunststoffen befasst.
Die Sprecher des CIMT, das sich mit Alterungsprozessen von Kunststoffen befasst: Prof. Dr. Sonja Schöning von der FH Bielefeld und Prof. Dr. Andreas Hütten  von der Uni Bielefeld.
Die Sprecher des CIMT, das sich mit Alterungsprozessen von Kunststoffen befasst: Prof. Dr. Sonja Schöning von der FH Bielefeld und Prof. Dr. Andreas Hütten von der Uni Bielefeld.

An der Fachhochschule Bielefeld entsteht ein Forschungszentrum, das sich mit den Schädigungs- und Alterungsprozessen bei Kunststoffen befasst.

Wie können langlebige Kunststoffe entwickelt werden, die Ressourcen schonen und wie sieht eine industrielle Fertigung aus, die Rohstoffe einspart? Dies sind die langfristigen wissenschaftlich-technischen Ziele des neuen „Centrums für interdisziplinäre Materialforschung und Technologieentwicklung“ (CIMT), das dank einer Förderungssumme von rund 3 Mio. EUR neu eingerichtet wird. Finanziert wird das CIMT jeweils zur Hälfte aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Mitteln der Landesregierung Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Wettbewerbs „Forschungsinfrastrukturen NRW“. Partner der Fachhochschule Bielefeld bei CIMT sind die Universität Bielefeld, Miele Lavision Biotec sowie CNC Speedform.

Das strategische Ziel des CiMT ist, die komplementären Stärken der Fachhochschule und der Universität zu verbinden und die anwendungsorientierte Materialforschung in Partnerschaft mit technologisch führenden Unternehmen der Region für bessere Produkte und Produktionsprozesse zu nutzen.

Das Ziel sind dauerhafte und ressourceneffiziente Kunststoffe

Eine Fragestellung innerhalb des Projekts befasst sich mit Materialober- und -grenzflächen, die mechanisch, chemisch und biochemisch geschädigt werden können. Um langlebige Materialien zu entwickeln, müssen diese Alterungsprozesse im CIMT mit mikroskopischen Methoden sowie durch mathematische Modellierung verstanden werden. Erst dann können innovative Ober- und Grenzflächen entwickelt werden, die solche Prozesse unterdrücken beziehungsweise besser vorhersagbar machen. Langfristig geht es darum, dauerhafte und ressourceneffiziente Materialien in optimierten industriellen Fertigungsverfahren mit hohem Einsparungspotenzial für Rohstoffe zu entwickeln.

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Mit Blick auf diese industrielle Nutzbarmachung der Forschung erklärte Prof. Dr. Sebastian Oßwald, Leiter Center for Materials, Miele-Werk Gerätefertigung Gütersloh: „Von den Forschungsergebnissen des CIMT-Projektes versprechen wir uns ein besseres Verständnis möglicher Schädigungs- und Alterungsprozesse bei Stahl und Kunststoffen. Neues Wissen erfolgreich in qualitativ hochwertige und innovative Produkte umzuwandeln, ist eine der großen Stärken von Miele. Die Ergebnisse des Projektes und vor allem das daraus entstehende Netzwerk im Bereich der Materialforschung hier in Ostwestfalen sind aus Miele-Sicht ein großer Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region.“

„Wir versprechen uns viel von der Zusammenarbeit“, erklärte auch Michael Klein, Geschäftsführer von CNC Speedform. „Im CIMT kann die gesamte Forschungs- und Entwicklungskette von der Analytik auf atomarer Ebene über die angewandte Forschung bis zum Prototyp mit wissenschaftlichem Know-How abgedeckt werden.“

Mit dem Wettbewerb „Forschungsinfrastrukturen NRW“ wollen die Landesregierung und die EU die Innovationskraft der Wirtschaft stärken und fördern. Das „Centrum für interdisziplinäre Materialforschung und Technologieentwicklung“ wurde aus 21 Bewerbungen neben weiteren 5 Projekten ausgewählt.

sk

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