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Editorial 22. April 2022

Rohstoffknappheit auch in der Papierbranche

Ähnlich wie der Kunststoffbranche kämpft auch die Papierbranche mit dem Preisanstieg und Knappheit von Rohstoffen.
Stefan Lenz, Chefredakteur der K-ZEITUNG
Stefan Lenz, Chefredakteur der K-ZEITUNG

Ähnlich wie der Kunststoffbranche kämpft auch die Papierbranche mit dem Preisanstieg und Knappheit von Rohstoffen.

In der Kunststoffbranche ist die Rohstoffknappheit ein längst bekanntes Problem, doch jetzt trifft es auch die Papierbranche. Seit über einem halben Jahr befindet sich der Sektor in einer noch nie dagewesenen Krise. Die Papierpreise sind in den letzten sechs Monaten um durchschnittlich 45 Prozent gestiegen, bei Zeitungsdruckpapier, das für die Herstellung von Zeitungen, beispielsweise der K-ZEITUNG, verwendet wird, sogar um bis zu 80 Prozent. Das trifft in erster Linie die Druckereien, die nicht alle Kosten an die Kunden weitergeben können, aber dennoch ihre Preise deutlich erhöhen mussten. Zudem könnte sich auch der Krieg in der Ukraine, auf dem Druckermarkt bemerkbar machen. Durch den Anstieg der Energiekosten werde die energieintensive Verarbeitung noch teurer - Kosten, die auch Fachverlage wie uns treffen.

Rohstoffknappheit und seine Folgen

Der Mangel an Papier und Karton könnte in Kürze auch Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben, da lebenswichtige Produkte wie Lebensmittel, Medikamente, aber auch Zeitungen und Schulbücher von Unterbrechungen der Lieferketten betroffen sind. Verantwortlich für die Papierknappheit ist neben den Energiekosten aber auch der Kapazitätsabbau für grafische Papiere in Europa in den vergangenen fünf Jahren. Europaweit ist mehr als ein Viertel der Produktion von Druckpapier eingestampft worden. Stattdessen ging der Fokus mehr auf Verpackungspapier - vor allem weil während der Corona-Krise der Versandhandel enorm zugenommen hat.

„Der Krieg in der Ukraine könnte sich auch auf dem Druckermarkt bemerkbar machen.“

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Papierbranche leidet international

Zusätzlich sind in den vergangenen Jahren auch immer weniger Zeitungen gedruckt worden, weshalb nun großen Menge Altpapier zur Wiederverwendung fehlen. Papier als Rohstoff ist international sehr nachgefragt. „Vor allem die Chinesen bezahlen auf dem Weltmarkt horrende Preise“, was sich laut Bettina Knape vom Bundesverband Druck und Medien auch sehr auf die Preise hierzulande auswirkt. Aber keine Sorge. Für Sie liebe Leserinnen und Leser der K-ZEITUNG hat das aktuell keine Auswirkung. Wir haben ein gut funktionierendes Supply Chain Management, welches uns auch über das Jahr 2022 hinaus unseren Papierbedarf sichert.

Stefan Lenz, Chefredakteur

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