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Robuste Kunststoffe für die Desinfektion

Krankenhauskeime werden mit Chemie bekämpft. Häufig leiden darunter die Oberflächen medizinischer Geräte. Mit geeigneten Kunststofftypen lässt sich dies vermeiden.
Auch häusliche Medizin- und Überwachungsgeräte für Diabetespatienten müssen aggressiven Desinfektionsmitteln standhalten können.

Krankenhauskeime werden mit Chemie bekämpft. Häufig leiden darunter die Oberflächen medizinischer Geräte. Mit geeigneten Kunststofftypen lässt sich dies vermeiden.

Zur Eindämmung von Krankenhausinfektionen werden immer aggressivere Desinfektionsmittel eingesetzt – mit teils erheblichen Auswirkungen auf medizinische Gerätschaften. Deshalb rät der Distributeur Velox zu chemikalienbeständigen Kunststoffverbindungen, welche die Strapazierfähigkeit und Ästhetik der Geräteoberflächen selbst bei intensiver Reinigung erhalten.

Krankenhausinfektionen bleiben weltweit ein dringendes Anliegen. "Zu jedem Zeitpunkt ist etwa einer von 25 stationären Patienten mit Krankenhauskeimen infiziert", so das Büro für Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung (ODPHP) der Vereinigten Staaten. "Jedes Jahr sind diese Infektionen für Zehntausende von Todesfällen verantwortlich und verursachen Kosten in Milliardenhöhe für das US-Gesundheitssystem."

Entsprechend bescheinigt das ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten) in seinem Epidemiologischen Jahresbericht 2016, dass "acht Prozent aller Patienten, die länger als zwei Tage auf einer Intensivstation lagen, mindestens eine Infektion mit Krankenhauskeimen aufwiesen, die sie sich während der intensivmedizinischen Behandlung zugezogen hatten."

Aggressive Chemikalien gegen Krankenhausinfektionen

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Erfreulicherweise werden nun Maßnahmen ergriffen, um das Risiko einzudämmen. Ein positiver Trend ist in den USA erkennbar: Zwischen 2008 und 2014 sind Krankenhausinfektionen zurückgegangen. Ein Hauptgrund dafür sind Leitlinien der US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle (CDC), nach denen die Oberflächen von nicht-kritischen medizinischen Geräten mit EPA-registrierten Desinfektionsmitteln von niedriger bis mittlerer Desinfektionsleistung zu behandeln sind, beispielsweise:

  • Isopropylalkohol
  • Bleichmittel
  • Phenole
  • Iodophore
  • Quartäre Ammoniumverbindungen

Die Oberflächen medizinischer Geräte sind also starken Desinfektions- und Reinigungsmitteln ausgesetzt. Intensivere Reinigungsverfahren, aggressivere Chemikalien und der Trend zu praktischen Wischtüchern für die häufigere Reinigung führen immer öfter zu bleibenden Gehäuseschäden.

Bedarf an chemikalienbeständigen Kunststoffen

Trotz dieser Entwicklungen hat sich bei den Materialien und der Konstruktion medizinischer Geräte bislang wenig geändert. Umso größer ist der Bedarf an Kunststoffen, die selbst aggressiven Chemikalien standhalten. Hier hat Trinseo mit seinen Kunststofflösungen eine Vorreiterrolle übernommen. "Die chemikalienbeständigen Harze der Reihe Emerge 9000 Advanced Resins verbinden Strapazierfähigkeit und Ästhetik, die das medizinische Umfeld von heute erfordert", erklärt Siobhan Bastiansen, Market Manager Medical Plastics bei Velox. Als Trinseos offizieller Vertriebspartner bietet Velox die Emerge 9000 Advanced Resins für medizinische Gehäuse in ganz Europa an.

Compounds und Blends für widerstandsfähige Oberflächen

Die Advanced Resin Lösungen von Trinseo vereinen die gute Vearbeitbarkeit von Polycarbonaten (PC) mit der Robustheit ausgewählter Polymere und Additive wie ABS, PET oder Farbstoffen. So entstehen Compounds und Blends mit ganz speziellen, anwendungsspezifischen Eigenschaften. Die unterschiedlichen Typen sind eigens für Oberflächen formuliert, die regelmäßig mit einer Vielzahl von aggressiven Chemikalien in Kontakt kommen, so auch Flächendesinfektions- und Reinigungsmitteln.

Ob für passive Gehäuse oder strombetriebene Geräte – Velox hat für viele Anwendungen eine spezialisierte Type. Das Emerge PC/PET 9100CR Advanced Resin ist ideal für passive Gehäuse. Seine hohe UV-Beständigkeit schützt vor Verfärbung, Glanzverlust und der Minderung wichtiger Materialeigenschaften. Die Entflammbarkeit des biokompatiblen Harzes ist als UL HB (bei 1 mm Dicke) klassifiziert. Hingegen ist Emerge PC/PET 9500 ein schwer entzündbarer Blend mit der UL-Klassifizierung V-1 bei 1,5 mm, V-0 bei 2,0 mm und 5 VA bei 2,5 mm – ideal für strombetriebene Geräte.

Typische Einsatzgebiete der Advanced Resins Serie sind Geräte zur Patientenüberwachung, bildgebende und diagnostische Geräte, Schrankteile und Einhausungen, häusliche Medizin- und Überwachungsgeräte, Pumpen, Oxygenatoren sowie zahnmedizinische Geräte.

mg

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