Direkt zum Inhalt
News 11. Juni 2019

Rezyklate für die Kreislaufwirtschaft

In Bad Neuenahr traf sich die Kunststoffrecycling-Branche, um über Technik und politische Rahmenbedingungen zu sprechen.
Die Recyclingbranche traf sich zum traditionellen Austausch im Kurhaus von Bad Neuenahr.
Die Recyclingbranche traf sich zum traditionellen Austausch im Kurhaus von Bad Neuenahr.

In Bad Neuenahr traf sich die Kunststoffrecycling-Branche, um über Technik und politische Rahmenbedingungen zu sprechen.

Mit mehr als 440 Anmeldungen konnte die Tagung, an der sich auch die Kunststoffindustrie mit dem traditionellen "BKV-Workshop" beteiligte, die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr noch einmal steigern. Insgesamt waren Tagungsteilnehmer aus 11 Nationen vertreten. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des BVSE-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung.

In seiner Ansprache wies der Vorsitzende der BVSE-Fachverbandes Kunststoffrecycling Dr. Dirk Textor darauf hin, dass "weder Klima- noch andere Umweltprobleme dadurch lösen, dass wir den Einsatz von Kunststoffen diskreditieren. Es wäre Irrsinn, zu glauben, dass wir überhaupt ohne Kunststoffe in einer modernen und nachhaltigen Welt leben könnten." Das bedeute aber auch, "dass wir in Deutschland und Europa unsere Hausaufgaben machen müssen und die erschöpfen sich nicht darin, Kunststoff-Strohhalme oder Plastiktüten zu verbieten".

"Mißstände auf- und abarbeiten"

Die Kunststoff- und die Kunststoffrecyclingindustrie steht derzeit vor gewaltigen Aufgaben, das zeigte sich in Bad Neuenahr ganz deutlich. "Wir müssen Kunststoff und die Notwendigkeit seines Einsatzes wieder erklären. Wir müssen Missstände, die es gab und die es auch immer noch gibt, auf- und abarbeiten. Und wir müssen spür- und messbare Fortschritte beim Kunststoffrecycling vorweisen", betonte Eric Rehbock in seiner Eröffnungsrede.

Ad

Der BVSE-Hauptgeschäftsführer forderte, den Gegenwind, der durch die fortwährenden Diskussionen über Kunststoffabfälle zu einem Sturm geworden ist, als Rückenwind für das Kunststoffrecycling zu nutzen. "Die Welt wird ohne Kunststoffe nicht auskommen können, und deshalb gibt es nur eine Lösung: „Kunststoffrecycling“, wann und wo immer es möglich ist!" Kunststoffe haben nicht nur ein Leben, sondern können zwei, drei oder mehr Lebenszyklen in die Waagschale werfen, führte Rehbock aus, denn Kunststoff-Recyclate können vielfältig eingesetzt werden.

Ein Teil werde wieder für neue Verpackungen genutzt werden. Andere Qualitäten aber auch für die Stadtmöblierung, für den Einsatz in der Infrastruktur, der Elektro- oder auch der Autoindustrie. "Das ist Hightech, das ist nachhaltig und sicher kein Downcycling, wie immer wieder fälschlich behauptet wird", machte der BVSE-Hauptgeschäftsführer deutlich.

pl

Passend zu diesem Artikel