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News 13. März 2017

Boeing will mit leichtem Rehau-Material fliegen

Nach intensiven Verhandlungen und umfangreichen Tests lässt der Flugzeughersteller Boeing aus Seattle künftig das von Rehau eigenentwickelte Material Rau-Flight für den Einsatz in seinen Produkten zu.
Abteilungsübergreifendes, interdisziplinäres Team: Mit dem Leichtbau-Material Rau-Flight freut man sich bei Rehau nach dem Durchbruch bei Airbus jetzt auch auf die künftige Zusammenarbeit mit Boeing.
Abteilungsübergreifendes, interdisziplinäres Team: Mit dem Leichtbau-Material Rau-Flight freut man sich bei Rehau nach dem Durchbruch bei Airbus jetzt auch auf die künftige Zusammenarbeit mit Boeing.

Nach intensiven Verhandlungen und umfangreichen Tests lässt der Flugzeughersteller Boeing aus Seattle künftig das von Rehau eigenentwickelte Material Rau-Flight für den Einsatz in seinen Produkten zu.

Dr. Martin Sonntag, Leiter Materialentwicklung Chemical Engineering Construction
Dr. Martin Sonntag, Leiter Materialentwicklung Chemical Engineering Construction

"Das ist eine großartige Nachricht, auf die wir lange hingearbeitet haben", sagt Dr. Martin Sonntag, Leiter Materialentwicklung Chemical Engineering Construction bei Rehau. Es sei der überzeugenden Leistung eines rund 15-köpfigen, interdisziplinären Teams zu verdanken, dass nun das weltweit größte Luft- und Raumfahrtunternehmen auf die Fertigungs- und Materialkompetenz des international tätigen Polymerspezialisten setze.

Tatsächlich reichen die Bemühungen, bei Boeing zu landen, einige Jahre zurück: 2009 testeten die Experten das Material Rau-Flight zum ersten Mal. Bis heute ist der Werkstoff, der mit winzig kleinen Hohlglaskugeln gefüllt ist, einzigartig im Markt. Wegen seiner Eigenschaften ist er für die Luftfahrtindustrie – in der Gewicht und Sicherheit, aber auch Kosteneffizienz die höchsten Güter sind – von besonderem Interesse. 2013 dann der Durchbruch: Kunde Airbus setzt den Werkstoff in Form von Profilen serienmäßig in seinem Modell A350, im Kabinenraum, ein.

Vom Halbzeug-Lieferanten zum qualifizierten Materialhersteller

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Rehau freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit Boeing. Thomas Wangler, Rehau Key Account Manager Aircraft Industry: "Bei Airbus ist es uns gelungen, uns vom Halbzeug-Lieferanten hin zum qualifizierten Materialhersteller und -verarbeiter zu entwickeln." Auch bei Boeing wolle man diesen Status mittelfristig erreichen. "Aktuell gibt es keinen anderen Anbieter, der diese in verschiedenen Verfahren hergestellten Hochtemperatur-Thermoplaste als Set mit nahezu homogener Oberfläche anbieten kann", sagt Wangler weiter. Mit diesen Stärken wolle man sich nach Europa auch im amerikanischen Flugzeugmarkt behaupten.

In der 300-fachen Vergrößerung lässt sich die Einlagerung von winzigen Hohlglaskugeln in die Polymermatrix erkennen.
In der 300-fachen Vergrößerung lässt sich die Einlagerung von winzigen Hohlglaskugeln in die Polymermatrix erkennen.

Mit Hohlglaskugeln leicht und brandsicher

Rau-Flight ist ein von Rehau entwickelter Hochtemperatur-Thermoplast, der mit winzigen Hohlglaskugeln gefüllt, gut 10 % leichter als konventionelle Thermoplaste und schwer entflammbar ist. Das Material erzielt eine höhere Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit und ist damit insbesondere für die Luftfahrtindustrie von großer Bedeutung.

gr

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