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Recyclingbranche rechnet mit gutem Jahresverlauf für 2017

Einer Umfrage des Branchenverbandes BVSE zufolge rechnen die deutschen Recycler und Sekundärkunststoffhändler aufgrund der positiven Wirtschaftslage für das Jahr 2017 mit einem Umsatzwachstum von 4 %. BVSE-Präsident Reiling warnt vor den Auswirkungen steigender Kosten und fordert eine umfassende Rohstoffwende.
Der BVSE rechnet im Jahr 2017 mit steigenden Umsätzen im Recyclinggeschäft.
Der BVSE rechnet im Jahr 2017 mit steigenden Umsätzen im Recyclinggeschäft.

Einer Umfrage des Branchenverbandes BVSE zufolge rechnen die deutschen Recycler und Sekundärkunststoffhändler aufgrund der positiven Wirtschaftslage für das Jahr 2017 mit einem Umsatzwachstum von 4 %. BVSE-Präsident Reiling warnt vor den Auswirkungen steigender Kosten und fordert eine umfassende Rohstoffwende.

Nach der Branchenumfrage des BVSE-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung erwartet der Verband in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von rund 4 Prozent. Den Grund für die Umsatzsteigerung sieht BVSE-Präsident Bernhard Reiling in der anhaltend positiven Wirtschaftslage. "Unsere Branche ist konjunkturabhängig. Momentan läuft es einfach gut und unsere Unternehmen profitieren davon", stellt Reiling fest.

Gefahr durch steigende Kosten

Sorge bereitet dem BVSE-Präsidenten jedoch die hohen Lohn-, Verwaltungs- und Bürokratiekosten, die sich erheblich auf das Betriebsergebnis der Unternehmen auswirke. "Im Ergebnis werden notwendige Investitionen in technische Neuerungen und weitere Entwicklung zurückgestellt", so Reiling. Das bestätigt auch das Ergebnis der Umfrage: So gaben 84 % der Unternehmen an, dass die Betriebskosten in den letzten drei Jahren gestiegen sind.

Hauptfaktoren für diesen Anstieg waren die Personalkosten und gleichauf behördliche Auflagen, die auf die Gesetzgebung zurückzuführen sind. "Die Rahmenbedingungen für den Mittelstand müssen deshalb deutlich verbessert werden. Dieser Trend, hin zu immer weiter verschärften Umwelt-, Überwachungs- und Gesetzesauflagen, muss gestoppt werden." Die Unternehmen müssen vielmehr von überzogenen Bürokratiekosten entlastet werden, damit mehr Spielraum für Investitionen vorhanden ist, verlangt der BVSE-Präsident.

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Politik soll Rahmenbedingungen für KMU verbessern

Die Politik sei daher aufgerufen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen der Kreislaufwirtschaft eine reelle Chance haben, sich im Wettbewerb zu behaupten, heißt es beim BVSE. So sollten beispielsweise die Belastungen aus Bürokratie und Genehmigungserfordernissen für kleine und mittlere Unternehmen signifikant reduziert werden. Reiling: "Das ist machbar, ohne dass dies mit einer Erhöhung möglicher Umweltrisiken einhergeht."

Zudem müsse sich Deutschland besser als bisher für eine ökonomisch erfolgreiche und nachhaltige Zukunft aufstellen. "Wir brauchen eine umfassende Rohstoffwende, in der der Einsatz von Sekundärrohstoffen in der gewerblichen und industriellen Produktion vorangetrieben und auch die öffentliche Hand verstärkt zum Einsatz von Recyclingprodukten aufgefordert wird", fordert BVSE-Präsident Bernhard Reiling abschließend.

pl

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