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Polymerforschung im Weltraum

Aimplas beteiligt sich an einem ESA-Forschungsprojekt zur Entwicklung neuer Polymere und Fasern unter Mikrogravitationsbedingungen im Weltraum.

Das spanische Kunststofftechnologiezentrum Aimplas erforscht zusammen mit fünf weiteren Partnern aus dem Werkstoff- und Raumfahrtbereich die Bedingungen für die Herstellung neuer Polymere und Fasern im Weltraum.

In seinem ersten Luft- und Raumfahrtprojekt für die Europäische Weltraumorganisation ESA wird das spanische Kunststofftechnologiezentrum Aimplas Möglichkeiten für die Entwicklung neuer, hochwertiger und leistungsstarker Polymere und Fasern im Weltraum ermitteln. Der neue Advanced Materials Accelerator ist in seiner ersten Phase mit einem Budget von mehr als 400.000 EUR ausgestattet. Das Projekt ist eine Initiative des Business in Space Growth Network Programme der Europäischen Weltraumorganisation.

Forschung im Weltraum ist Motor für Innovationen

Die Erforschung des Weltraums war schon immer ein Motor für technologische und industrielle Innovationen. Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen unter Ausnutzung der Bedingungen in der Erdumlaufbahn eröffnet dabei neue Möglichkeiten für die Suche nach technischen Lösungen, die den Herausforderungen der Industrie und des Ingenieurwesens gerecht werden. Gleichzeitig gibt dies einem neuen Wirtschaftssektor mit großem kommerziellem Potenzial einen kräftigen Schub.

Der Advanced Materials Accelerator wurde daher als Initiative des Business in Space Growth Network (BSGN) Programms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Aimplas die Entwicklung neuer Materialien unter den Mikrogravitations- und Vakuumbedingungen des Weltraums vorantreibt.

Dies ist das erste Raumfahrtprojekt des Kunststofftechnologiezentrums und eröffnet damit einen neuen Forschungsbereich für fortschrittliche Kunststoffmaterialien, deren Qualität und Leistung wesentlich besser sind als die der auf der Erde entwickelten Materialien.

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Sechs führende Raumfahrt- und Werkstoffunternehmen beteiligt

Der BSGN-Accelerator wird von einem europäischen Konsortium aus sechs führenden Raumfahrt- und Werkstoffunternehmen, dem Centre for Process Innovation (CPI), dem Satellite Applications Catapult, dem Knowledge Transfer Network von Innovate UK, dem Institut für Materialforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem National Composites Centre (NCC) und Aimplas entwickelt.

In der ersten Phase des Projekts, das vom Satellite Applications Catapult geleitet wird, geht es darum, das Interesse und die Nachfrage in der wachsenden Wartungs- und Fertigungsindustrie im Orbit zu wecken. Mit einer Beteiligung an dem Projekt sollen dann fortschrittliche Fertigungsunternehmen die Möglichkeiten erkunden können, die der Weltraum bietet. Das Projekt konzentriert sich dabei auf fünf Bereiche der modernen Werkstofftechnologie: Superlegierungen und Hybridwerkstoffe, Nanowerkstoffe, Hochleistungskeramik, neuartige Polymere und Fasern sowie funktionelle Beschichtungen und Dünnschichtsysteme.

Herstellung neuer Polymere und Fasern im Weltraum erforschen

„Wir bei Aimplas sind sehr stolz darauf, an diesem bahnbrechenden Programm teilzunehmen, das es uns ermöglicht, die Bedingungen für die Herstellung neuer Polymere und Fasern im Weltraum zu erforschen, um im Vergleich zu den auf der Erde entwickelten Produkten verbesserte fortschrittliche Materialien zu erhalten. Die Arbeit unter Mikrogravitation und Vakuumbedingungen eröffnet eine Welt der Möglichkeiten für die Entwicklung revolutionärer Materialien der nächsten Generation. Die Identifizierung attraktiver Projekte für Unternehmen, die an der Erforschung dieses Weges interessiert sind, und die Unterstützung ihrer Entwicklungen in Zusammenarbeit mit der Industrie ist eine große Herausforderung und eine große Chance", sagte Carolina Losada, die Leiterin des Projekts bei Aimplas.

Künftige Phasen werden sich darauf konzentrieren, die in der ersten Phase ermittelten Möglichkeiten in jedem Bereich zu erweitern, einschließlich Demonstrationen in der Erdumlaufbahn und der Lieferung von Prototypprodukten. Die erste Phase verfügt über ein Budget von 411.000 EUR, das zu 67 % von der ESA und zu 33 % durch Sachleistungen der Projektpartner finanziert wurde. Das Programm zielt darauf ab, die Finanzierung künftiger Phasen durch die ESA in Höhe von mindestens 1 Mio. EUR bis zu einem Höchstbetrag von 5 Mio. EUR zu gewährleisten.

Das BSGN-Programm der ESA zielt darauf ab, Sektoren außerhalb der Raumfahrt aufgrund ihres Potenzials zur Entwicklung und Bereitstellung skalierbarer, weltraumgestützter Anwendungen, Dienste und Produkte zu fördern. Das Programm fördert daher die Beteiligung von Privatunternehmen und Forschungszentren, die ihr Know-how und ihre Fähigkeiten an den Raumfahrtsektor anpassen und eine neue Wirtschaft im unteren Erdorbit ankurbeln sollen.

Das spanische Kunststofftechnologiezentrum Aimplas ist derzeit in vielen Bereichen auf Wachstumskurs. Mehr dazu in diesem Beitrag der K-ZEITUNG. gk

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