Polyethylen mit Silikon besser verarbeiten
Ein silikonbasiertes Additiv erleichtert bei Polyethylen die homogene Verteilung der Füllstoffe und steigert die Fließfähigkeit der Polymerschmelze.
Der Münchner Chemiekonzern Wacker präsentiert auf der K-Messe ein silikonbasiertes Additiv-Masterbatch für die Compoundierung von Polyethylen (PE). Das unter dem Namen Genioplast PE50S08 erhältliche Silikonprodukt erleichtert die Herstellung verarbeitungsfähiger Polyethylen-Formmassen und verbessert die Oberflächeneigenschaften der daraus hergestellten Kunststoffartikel. Das Polyethylen-Masterbatch kann unter anderem zur Extrusion von Folien verwendet werden. Es verbessert zudem die Verarbeitung von rezyklierten PE-Formulierungen.
Speziell für Polyethylen entwickelt
Mit Genioplast PE50S08 ergänzt der Münchner Chemiekonzern sein Portfolio silikonbasierter Compoundieradditive um ein Produkt, das speziell für den Einsatz in Polyethylen-Formmassen entwickelt wurde. Es handelt sich um ein Additiv-Masterbatch in Pelletform. Als Wirkkomponente enthält es ein nichtreaktives ultra-hochmolekulares Polydimethylsiloxan. Trägermaterial ist ein Low-Density-Polyethylen (LDPE). Der Silikongehalt des Masterbatches beträgt 50 %.
Das Additiv-Masterbatch ist ein hochwirksames Prozesshilfsmittel. Der enthaltene Silikonwirkstoff verbessert in gefüllten Formulierungen die Verteilung der Füllstoffe und die Fließfähigkeit der Polymerschmelze. Dadurch erhöht sich der Durchsatz am Extruder. Auch der Energiebedarf beim Compoundieren sinkt. Für den Verarbeiter ist das ein klarer Vorteil.
Mischprozess bei Rezyklaten verbessern
Werden Gemische unterschiedlicher Polyethylen-Typen compoundiert, wie es bei der Aufbereitung von recyceltem Polyethylen der Fall ist, sorgt das Masterbatch für einen gleichmäßigen Mischprozess ohne größere Drehmoment- und Temperaturschwankungen. Das Polyethylen-Recycling zählt daher zu den wichtigsten Einsatzgebieten des neuen Additivs.
Alle prozessverbessernden Eigenschaften machen sich auch bei der formgebenden Verarbeitung der Compounds bemerkbar. Bei der Blasextrusion erreichen Hersteller von Polyethylen-Folien eine deutlich höhere Produktivität. Bei der Extrusion von Kabelmantelformulierungen, Schläuchen oder Profilen aus gefülltem Polyethylen bilden sich weniger Düsenablagerungen.
Silikon verbessert Oberflächen
Darüber hinaus verbessert Genioplast PE50S08 die Oberflächenbeschaffenheit von Polyethylen-Artikeln. Das Additiv reduziert den Gleitreibungskoeffizienten der Kunststoff-Formulierung. Dessen Oberfläche fühlt sich deshalb seidig und trocken an. Als Folge der verringerten Oberflächenreibung erhalten die Artikel eine höhere Kratz- und Abriebbeständigkeit, Folien lassen sich dadurch leichter abrollen. Das Additiv verbessert außerdem die Schlagzähigkeit des Kunststoffs in der Endanwendung.
In der Regel wird das Masterbatch in einer Dosierung von 1 % bis 3 % eingesetzt. Das Produkt lässt sich mittels Standardsystem leicht zudosieren und auf einem Doppelschneckenextruder auch dann problemlos in Polyethylen-Mischungen einarbeiten, wenn mineralische Füllstoffe zugesetzt werden.
Weitere Additive auf der K-Messe
Wacker zeigt auf der Kunststoffmesse weitere Genioplast-Additive für die Compoundierung thermoplastischer Kunststoffe: Genioplast Pellet S eignet sich universell für die Compoundierung sämtlicher Thermoplaste. Als Wirkkomponente enthält es ein unvernetztes ultrahochmolekulares Silikonpolymer, das auf eine hochdisperse Kieselsäure aufgezogen wurde. Haupteinsatzgebiet sind flammfest ausgerüstete Kabelummantelungen.
Das Silikonadditiv-Masterbatch Genioplast PP50S12 verbessert die Kratzfestigkeit von Artikeln aus Polypropylen (PP). Die wichtigsten Anwendungen sind Verpackungsfolien, Gartenmöbel und Bauteile für den Pkw-Innenraum.
Genioplast Pellet 345, ebenfalls silikonbasiert, ist für thermoplastische Polyurethane (TPU) entwickelt worden. Dieses Additiv verleiht Smartphonehüllen, Wearable-Armbändern und anderen Artikeln aus diesen Kunststoffen eine angenehme Haptik und verringert ihre Neigung zur Verschmutzung. mg
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