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Elektronik 31. Juli 2019

Polyamid als elektrischer Leiter

Graphmatech bringt das weltweit leitfähigste Polyamid-Compound auf den Markt, das sich problemlos verarbeiten lässt.
Graphen-Hybride bilden eine elektrisch leitfähige Gitterstruktur in einer Polymermatrix (Illustration).
Graphen-Hybride bilden eine elektrisch leitfähige Gitterstruktur in einer Polymermatrix (Illustration).

Graphmatech bringt das weltweit leitfähigste Polyamid-Compound auf den Markt, das sich problemlos verarbeiten lässt.

Dem schwedischen Startup Graphmatech gelang jetzt der Produktlaunch eines neuen Materials namens Aros Create. Hierbei handelt es sich um ein mit Graphen additiviertes Polyamid 6. Das Compound hat einen spezifischen Volumenwiderstand von weniger als 1 Ωcm. Es handelt sich damit um das weltweit leitfähigste Polyamid-Compound, wobei Polymergewicht, Flexibilität, Verarbeitbarkeit und Recyclingfähigkeit erhalten bleiben.

Der neue Werkstoff kann z.B. zur Extrusion, zum Formpressen und Spritzgießen eingesetzt werden und punktet neben seinen einzigartigen elektrischen Eigenschaften mit seinen tribologischen Vorzügen (niedriger und stabiler Reibungskoeffizient und hohe Verschleißfestigkeit).

Die möglichen Anwendungen sind vielfältig, aber das Unternehmen zielt vor allem auf elektrische Schaltungskomponenten, LED, leitfähige Beschichtungen, additive Fertigung, EMI / RFI-Abschirmung und ladungsableitende Beschichtungen.

Graphen-Hybrid als Bindeglied

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Das neue Graphen-Hybridmaterial hält Graphene stabil und lässt sich leicht in verschiedene Polymermatrices dispergieren.
Das neue Graphen-Hybridmaterial hält Graphene stabil und lässt sich leicht in verschiedene Polymermatrices dispergieren.

Die grundlegende Erfindung von Graphmatech ist das Graphen-Hybridmaterial Aros Graphene, das das fehlende Bindeglied für die industrielle Verwendung des Graphens ist, da es nicht agglomeriert, das Graphen stabil hält und sich leicht in verschiedene Polymermatrices dispergieren und darauf abstimmen lässt. Graphmatech vertreibt nicht das Aros Graphene selbst, sondern hat beschlossen, dieses Additiv in die Wertschöpfungskette zu integrieren und entsprechende fertige Kunststoff-Compounds verkaufen.

Das Unternehmen erhielt bereits einen Großauftrag von Addnorth, durch den in Kürze die Markteinführung von leitfähigen Filamenten auf Polymerbasis für den 3D-Druck vorbereitet wird.

"Wir haben es im Labormaßstab geschafft, Graphene in einer Reihe von technischen Kunststoffen mit Weltrekordergebnissen in Bezug auf die Leitfähigkeit gut zu verteilen, so dass in Kürze weitere Produkte folgen", sagt Dr. Mamoun Taher, CEO und Mitbegründer von Graphmatech. Der Ausbau der Produktion wird mit Partnern realisiert, ab dem 1. September 2019 verfügt Graphmatech über eine 1350 m² große eigene Produktionsstätte in Uppsala, Schweden.

mg

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