Direkt zum Inhalt

Open House bei Illig

Die diesjährige Hausmesse von Illig stand ganz unter dem Motto „Circular Thinking!“. Die globale Diskussion im Verpackungsbereich war auch hier Thema.
An verschiedenen Stationen zeigte das Unternehmen aktuelle Entwicklungen im Bereich des Thermoformens.

Die diesjährige Hausmesse von Illig stand ganz unter dem Motto „Circular Thinking!“. Die globale Diskussion im Verpackungsbereich war auch hier Thema.

Am 08. und 09. Mai lud Illig wieder zu seiner Hausmesse in Heilbronn: Dabei ging die Veranstaltung in ihre mittlerweile 18. Ausgabe. Über 300 Teilnehmer an zwei Tagen – neuer Rekord. Als Teil des Leitgedanken „Circular Thinking!“ präsentierte der Heilbronner Maschinen- und Werkzeugbauunternehmen Lösungen im Bereich des Thermoformens, bei denen insbesondere das Thema der Nachhaltigkeit eine besondere Rolle spielt.

Hochleistungsthermoformer, Entwicklungen im Werkzeugbau und Servicethemen, das alles konnten die Teilnehmer praxisnah unter Produktionsbedingungen an verschiedenen Stationen auf dem Werksgelände begutachten und sich mit Experten austauschen.

Die diesjährige Hausmesse von Illig stand unter dem Motto „Circular Thinking!“. Im Fokus dabei: nachhaltige Lösungen für die Verpackungsbranche.

Die Lösungen hinsichtlich „Circular Thinking“ entstanden aus der konsequenten Fortführung des Pactivity-Konzepts von Illig: Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Verpackungsbranche.  Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung: die neue Anwendung IML-T Cardboard, die erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit dabei waren aber auch Vorträge der beiden Rohstoffhersteller BASF und Nature Works zu biobasierten und bioabbaubaren Materialien.

Ad

Zufrieden zeigte sich auch Geschäftsführer Karl Schäuble: „Der Termin der Veranstaltung fand zwei Wochen vor der Chinaplas und sechs Monate vor der K-Messe statt. Trotz oder möglicherweise wegen dieser anstehenden Großereignisse in der Kunststoffbranche folgten die Kunden unserer Einladung nach Heilbronn, um mit uns Lösungen im Umfeld der globalen Verpackungsdiskussion zu finden und sich über unsere vorhandenen technischen Lösungen zu informieren.“

Weltweite Verpackungsdiskussion versachlichen

Dass die Verpackungsbranche vor Herausforderungen steht ist hinsichtlich bekannt: Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit, die Verringerung von Kunststoffen und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen sind in der öffentlichen Diskussion schon seit Längerem Thema.

Die Diskussionen hierzu werden oftmals jedoch sehr emotional geführt, eine Versachlichung ist hierbei zwingend notwendig. Verpackungen, egal welcher Art, werden auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um die Hygienestandards zu halten und das zu verpackende Gut zu sichern. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern ist der Nachholbedarf aufgrund der Verstädterung hoch. Dementsprechend engagiert ist zeigte sich auch Schäuble während der Pressekonferenz: „Aus unserer Sicht ist dem weltweiten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft erste Priorität einzuräumen. Das setzt recyclingfähige Verpackungen und die Verwendung von Rezyklaten in der Verpackungsindustrie voraus. Die Entwicklungen bei den PET-Flaschen zeigen die Möglichkeiten auf.“

Das Engagement der Nahrungsmittelhersteller und des Handels sollte den weltweiten Aufbau von Recyclingsystemen für Verpackungen beschleunigen. Aufklärungsarbeit über den Wertstoff Kunststoff und den optimalen Umgang mit dieser Ressource sei weiterhin zu leisten.

Pactivity konsequent weiterentwickelt

Die Heilbronner beschäftigen sich unter dem Dach der Verpackungsentwicklung Pactivity schon länger mit dem Kreislaufgedanken in der Verpackungsindustrie. Optimierte Verpackungen können den Rohstoffeinsatz reduzieren und recyclinggerecht ausgeführt werden. Im Bereich des Thermoformens wird daher auch intensiv daran gearbeitet alternative und neue Materialien technisch zu realisieren.

Wird ebenfalls Teil des Messeauftritts auf der K 2019: Illig IML-T Cardboard.

Bereits aktuell erhältliche Thermoform- und Werkzeugsysteme von Illig verarbeiten biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe, Rezyklate sowie Materialkombinationen zu qualitativ hochwertigen, recycelbaren Formteilen.

„Insbesondere in Verbindung mit der IML-T-Technologie sind zahlreiche neue Verpackungsvarianten entstanden. Hierzu gehören auch die Möglichkeiten zur Herstellung von Vollkartonblistern auf unseren Verpackungsanlagen“, wie Schäuble betont. Pactivity schließt auch ein, dass das Unternehmen für die jeweilige Verpackung das optimale Produktionssystem konfiguriert oder neu entwickelt. In diesem Entwicklungsprozess erhalten die Werkzeugsysteme in den Anlagen eine zunehmende Bedeutung. Aus diesen Vorgaben hat Illig wiederum ein durchgängiges Werkzeugkonzept abgeleitet: „Damit werden wir die Werkzeugsysteme, die in der Regel aus mehreren Werkzeugen bestehen, konsequent entwickeln. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Digitalisierung im Thermoformen hin zu Industrie 4.0“, ergänzte so Schäuble.

Illig hat jedoch auch seine IML-T-Technologie weiterentwickelt. Das  Ergebnis präsentierte Illig erstmals auf seiner Hausmesse: die Kunststoff-Karton-Verbund-Packung IML-T Cardboard. Die Anwendung wurde speziell für die neuen „Circular Thinking“-Marktanforderungen entwickelt und ist auf Illig IML-T-Anlagen herstellbar. Vorteil der Verpackung ist das leichte Trennen zwischen Kunststoff und Karton. So können auch Vollkartonblistern auf einem Heißsiegel Automat HSA 50d hergestellt werden. Neu ist auch die Blister-Packmaschine HSU 35 für Non-Food-Anwendungen und den medizintechnischen Bereich. Die bewährte Siegeltechnik der HSP-Baureihe wurde dabei technisch neu konzipiert.

Illig-Gruppe setzt Wachstumskurs fort

Das Geschäft läuft weiterhin gut, die Illig-Gruppe wächst weltweit. In Rumänien wurde Anfang April der Spatenstich für das neue Montagewerk ILLIG Maschinenbau S.R.L. in Rumänien gesetzt. 2020 sollen hier 50 Mitarbeiter ihre Arbeit aufnehmen. In Vorderasien entsteht außerdem ein neuer Vertriebsstandort, der kontinuierliche Ausbau der Illig-Servicestandorte außerhalb Europas wird unverändert weitergeführt.

In den Jahren 2016 bis einschließlich 2018 konnte der Umsatz um insgesamt rund 30 % gesteigert werden. Vor allem die in den letzten Jahren vorgestellten Neuentwicklungen und die konsequente Umsetzung der Verpackungsentwicklung Pactivity trugen ihren Teil dazu bei.

Pressekonferenz zur Hausmesse: Geschäftsführer Karl Schäuble (links) und Geschäftsführer Dr. Heinrich Sielemann (rechts).

„Die Umsatzsteigerung gilt nicht nur in Europa sondern insbesondere in den Märkten in Asien, Vorderasien und Südamerika und ist auch auf die gestiegene Nachfrage nach Verpackungsmaschinen wie unsere HSA-, BSA- und FFS-Linien zurückzuführen“, verriet Schäuble.

Das Unternehmen geht davon aus, dass der gesamte Markt der Verpackungstechnik in den nächsten Jahren weltweit weiterwachsen wird. Mit den bereits heute existierenden Lösungen kann das Unternehmen im Thermoformen zusätzliche Anwendungsbereiche erschließen. Unabhängig davon sind einige Kunden aufgrund der weltweiten Verpackungsdiskussion bei Neuinvestitionen etwas zurückhaltender, weshalb seit einigen Monaten die Auftragseingänge unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Zahl der in Bearbeitung befindlichen Neuprojekte ist in den letzten Monaten gegenüber 2018 gestiegen, aber die Entscheidung zu Neuinvestitionen wird aktuell häufig verschoben. Die Versachlichung der Verpackungsdiskussion ist daher eine Aufgabe der gesamten Verpackungsindustrie, hierzu müssen die bestehenden Netzwerke konsequent genutzt werden. „Die Vermittlung von Ökobilanzen für einzelne Verpackungsvarianten und deren Recyclingfähigkeit ist schwierig, aber nur auf diesem Weg werden wir die Diskussion versachlichen können. Dann wird aus der Unsicherheit beim Verbraucher und in der Verpackungsindustrie wieder ein Wachstum wie in den vergangenen Jahren hervorgehen“, prognostizierte Karl Schäuble.

Ausblick zur K-Messe

Auf der Messe in Düsseldorf wird das Unternehmen seine weiteren Schritte zur Umsetzung der Digitalisierung im Thermoformen zum neuen Industriestandard 4.0 vorstellen, das hauseigene Werkzeugsystem wird dabei ebenfalls eine Rolle spielen. Illig plant darüber hinaus die 4. Generation seiner Thermformmaschine anzukündigen. Diese soll hinsichtlich Produktivität und Reproduzierbarkeit des Thermoformprozesses neue Maßstäbe setzen. Eine weitere Maschinenneuentwicklung wird die IML-T-Dekoration thermogeformter Deckel darstellen.

db

Passend zu diesem Artikel

Illig mit Rekord beim Auftragseingang
Der Spezialist für Thermoformen Illig hat zur Interpack den positiven Geschäftsverlauf gelobt. Demnach hat das Unternehmen überdurchschnittlich von der starken Entwicklung der außereuropäischen Märkte profitiert. Außerdem wollen die Heilbronner den Service weiter ausbauen. Die Geschäftsleitung rechnet für die Zukunft mit einer Fortsetzung der positven Entwicklung.