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Omnibus-Ersatzteilshop mit 3D-gedruckten Teilen

Wibu-Systems, Daimler Buses und Farsoon Technologies wollen gemeinsam das Ersatzteilgeschäft im Automobilbereich mittels 3D-Druck revolutionieren.

Damit teure Omnibusse bei einem Defekt nicht lange auf Ersatzteile warten müssen,  haben Wibu-Systems, Daimler Buses und Farsoon Technologies eine Lösung zum lizensierten 3D-Druck der Ersatzteile entwickelt.

Wibu-Systems, ein internationaler Schutz- und Lizenzierungsexperte, hat sich mit dem weltweit tätigen Bushersteller Daimler Truck und dem Spezialisten für Additive Fertigung Farsoon Technologies zusammengetan, um mit 3D-Druck das Ersatzteilgeschäft im Automobilbereich zu revolutionieren. Der neue Omniplus-Onlineshop ermöglicht es den Busunternehmen und Servicepartnern von Daimler- und Setra-Bussen, eine große Auswahl an Verbrauchsmaterialien zu kaufen und zu drucken, wann und wo immer sie diese benötigen. Die Schutz- und Lizenzierungsmöglichkeiten von Codemeter schützen dabei die digitalen Objekte während des gesamten Verkaufslebenszyklus, was dem Industrie 4.0-Versprechen von Manufacturing-as-a-Service entspricht.

Stillstand von Omnibussen vermeiden

Selbst bei einem effizienten und gut organisierten Ersatzteilservice wie im Omniplus-Shop mit seinen klassischen Artikeln dauern die Bestellung und der Versand von Fahrzeugersatzteilen eine gewisse Zeit. Für gewerbliche Busunternehmen kann dies bedeuten, dass Routen nicht bedient werden und Einnahmen verloren gehen, weil ihre Fahrzeuge stillstehen und auf dringend benötigte Ersatzteile warten.

Echte, lizenzierte Ersatzteile für Busse selbst 3D-drucken

Daimler Buses beschloss, ein Konzept ohne Zwischenhändler aufzubauen und den Busunternehmen die Möglichkeit zu geben, echte, lizenzierte Ersatzteile selbst zu kaufen und herzustellen, und zwar mit einem intelligenten Online-Shop mit 3D-Objekten. Zu diesem Zweck wandte sich das Unternehmen an die Experten für industrielle Additive Fertigung von Farsoon Technologies für die Druckhardware und Drucksoftware und an die Spezialisten für Softwareschutz und Lizenzierung von Wibu-Systems, um sowohl das in den Druckdesigns enthaltene sensible Know-how als auch den Preprint-, Druck- und Abrechnungsprozess zu schützen.

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Auswahl an druckbaren Ersatzteilen wird schnell erweitert

Busunternehmer können jetzt im neuen 3D-Druck-Lizenzshop von Omniplus die benötigten Ersatzteile aus aktuell 100 Artikeln auswählen. Die Auswahl wird schnell erweitert, da Daimler Buses bereits rund 40.000 potenzielle 3D-Objekte aus seinem Bestandskatalog identifiziert hat, die dem Shop hinzugefügt werden sollen. Alles, was die Käufer brauchen, um das gedruckte Objekt zu erhalten, ist entweder der Zugang zu einem Omniplus-Servicepartner in ihrer Nähe, der den Prozess abwickelt, oder einfach einen zertifizierten Drucker von Farsoon Technologies, um in einer eigene Minifabrik zu drucken.

Beim Kauf erhält der Kunde drei Dateien: die eigentliche digitale Objektdaten, die mit der prämierten Schutztechnologie Codemeter von Wibu-Systems verschlüsselt sind, sowie eine Vorbereiterlizenz und eine Drucklizenz. Erstere wird benötigt, um den Druckauftrag mit der Buildstar-Software von Farsoon Technologies vorzubereiten, während letztere genau die Stückzahl vorgibt, die mit der Makestar-Software auf einem zertifizierten Farsoon-Drucker hergestellt werden dürfen.

Kunden können nur tatsächlich gekaufte Stückzahlen ausdrucken 

Die Verschlüsselungsalgorithmen der CodeMeter-Technologie stellen dabei sicher, dass die digitalen Objekte nicht analysiert oder manipuliert werden können. Mit digitalem Tracking und der Integration in das SAP-System von Daimler Buses ist gewährleistet, dass die Käufer nur die tatsächlich gekauften Stückzahlen ausdrucken können und dass ihnen nur diese Stückzahl in Rechnung gestellt wird.

Das gesamte Einkaufs- und Druckerlebnis wurde bewusst so unauffällig und intuitiv wie möglich gestaltet. Der Kauf von Ersatzteilen im 3D-Druck-Lizenzshop von Omniplus ähnelt denen der bekannten Online-Shops und der Käufer bekommt kaum etwas von den kryptografischen und lizenzbezogenen Vorgängen mit, denn diese finden im Hintergrund statt, was mit Hilfe der Codemeter License Central von Wibu-Systems erfolgt.

Für Dr. Dirk Simon, Geschäftsführer von Farsoon Europe, liegt der Erfolg der Lösung in der engen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Partnern: „Die langjährig gewachsene hervorragende Beziehung zwischen Evobus und Farsoon erleichterte die gemeinsame Projektarbeit an diesem komplexen Thema. Evobus hat mit Wibu Systems einen sehr guten Partner gewählt, sodass wir alle sehr stolz sind, die Lösung in Rekordzeit gemeinsam entwickelt zu haben.“

Revolutionäre Verwaltung digitaler Rechte in der Additiven Fertigung

Ralf Anderhofstadt, Head of Center of Competence Additive Manufacturing bei Daimler Trucks und Daimler Buses, fügt hinzu: „Mit der erfolgreichen Einführung der revolutionären Verwaltung digitaler Rechte in der Additiven Fertigung haben unsere Partner und wir im 3D-Druck ein wichtiges Zeichen gesetzt. Dies eröffnet völlig neue Perspektiven für unsere Serviceleistungen und für die Verfügbarkeit von Produkten dort, wo sie gebraucht werden, und zwar sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf den Schutz unserer Umwelt.“

Die Zusammenarbeit von Daimler Buses, Wibu-Systems und Farsoon Technologies hat zu einer beispielhaften Umsetzung der Vision der digitalen Industrie mit all ihrer Flexibilität, Agilität und Benutzerfreundlichkeit gesorgt. Es zeigt, dass das neue Konzept nicht nur für den Omniplus-Service selbst, sondern auch für eine neue Generation von Manufacturing-as-a-Service-Anbietern, die ihre Druckdienste den Käufern von 3D- Objekten anbieten könnten, eine wichtige Rolle spielt. Da die Ersatzteile und Komponenten überall auf der Welt und rund um die Uhr verfügbar sind und die komplexe und ressourcenintensive Logistik entfällt, bietet das System enorme wirtschaftliche und ökologische Vorteile.

Gemeinsame Lösung wird am VDMA-Stand der Formnext präsentiert

Wibu-Systems, Farsoon Technologies und Daimler Buses präsentieren ihre gemeinsame Lösung auf der Formnext am VDMA-Gemeinschaftsstand. Stefan Bamberg, Senior Key Account und Partner Manager bei Wibu-Systems, zeigt den Besuchern, wie Codemeter neue Geschäftsmodelle im Sinne von Industrie 4.0 ermöglicht: „Mit Codemeter können die Mitarbeiter des Omniplus 3D-Druckservices und ihre Kunden sicher sein, dass sowohl ihr geistiges Eigentum und der Prozess an sich geschützt sind, aber auch dass die Ersatzteile Originalteile und Manipulation unmöglich sind, auch wenn die Käufer selbst die Ersatzteile herstellen. Dies ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“

Der 3D-Druck von Ersatzteilen für Omnibusse ist schon seit Jahren das Ziel der Hersteller. Bereits 2019 hatte Evobus ein entsprechendes Projekt vorgestellt. Zwischenzeitlich war auch der Ausbau der Servicestützpunkte zu eigenen 3D-Druckzentren für Ersatzteile und individualisierte Bauteile angedacht. gk

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