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Automotive 8. November 2017

Nicht nur heiße Luft

Luftausströmer für Scania Lkw hergestellt als Baugruppe mit einer Materialkombination von K.D. Feddersen, stellen hohe Anforderungen an die eingesetzten Werkstoffe. So müssen die Sichtbauteile erheblich wärmestabil sein und zusätzlich für eine einwandfreie Mechanik die entsprechende Tribologie und hohe Steifigkeit aufweisen.
Leistungsfähiger Werkstoffkomplex in der Baugruppe: Luftausströmer eines Scania-Lkw, links für die Fahrerseite, rechts für die Beifahrerseite
Leistungsfähiger Werkstoffkomplex in der Baugruppe: Luftausströmer eines Scania-Lkw, links für die Fahrerseite, rechts für die Beifahrerseite

Luftausströmer für Scania Lkw hergestellt als Baugruppe mit einer Materialkombination von K.D. Feddersen, stellen hohe Anforderungen an die eingesetzten Werkstoffe. So müssen die Sichtbauteile erheblich wärmestabil sein und zusätzlich für eine einwandfreie Mechanik die entsprechende Tribologie und hohe Steifigkeit aufweisen.

Die gesamte Baugruppe der in den neuen Scania Trucks verbauten Luftausströmer erfordert aufgrund der unterschiedlichen Funktionalitäten der einzelnen Elemente unterschiedliche Werkstoffe. Der Verarbeiter Novares, Löhne, und der Hamburger Kunststoffdistributor K.D. Feddersen GmbH amp; Co KG, Hamburg, haben hierfür eine optimierte Werkstoffkombination erarbeitet.

Die äußeren Lamellen werden aus dem wärmestabilisierten, mit 30 % Glasfasern verstärkten Polyamid 6-Compound Akromid B3 GF 30 1 aus dem Hause Akro-Plastic GmbH gefertigt. Die hohe Chargenkonstanz und damit verbundene gleichbleibende Qualität des Akromid ermöglichen eine kosteneffiziente Produktion und die einwandfreie Funktion der komplexen Baugruppe. Die Anforderungen des OEMs in Bezug auf Mechanik, Optik und Emissionen werden erfüllt.

Optimierung des Werkzeugs

Detailaufnahme der Kämme beziehungsweise Leisten aus Hostaform C9021 GV 1/10, mit denen die Lamellen bewegt werden
Detailaufnahme der Kämme beziehungsweise Leisten aus Hostaform C9021 GV 1/10, mit denen die Lamellen bewegt werden
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Im Montagespritzgießen werden die Lagerstellen, auch Kämme/Leisten genannt, für die Lamellenpakete erstellt. Die Lamellen werden dabei formschlüssig mit Hostaform C9021 GV1/10, einem mit 10 % Glasfaser verstärkten POM aus dem Hause Celanese umspritzt. Wichtig ist hierbei, dass keine feste Verbindung entsteht, sondern die Lamellen beweglich bleiben. Die unterschiedliche Schwindung zwischen dem PA und dem POM ist daher gewünscht und trägt somit zum Erfolg der Funktion bei. Entscheidend sind hier gute Tribologie und eine gleichzeitig ausreichende Steifigkeit. Die Materialien wurden im Vorfeld mit der Hilfe von Christoph Gerling, Business Development Manager bei K.D. Feddersen ausgewählt. Durch verschiedene Bemusterungen und die Optimierung des Spritzgießwerkzeuges, konnte das Zusammenspiel der Werkstoffe und Bauteile optimal gestaltet werden.

Die Verbindungen zwischen den Bedienelementen und den Lamellen beziehungsweise Lüfterklappen bestehen ebenfalls aus einem POM von Celanese, und zwar dem Hostaform C 9021 XAP². Auch hier lag der Fokus bei der Werkstoffauswahl und Konstruktion der Bauteile auf dem tribologischen Verhalten. Da es sich um eine Anwendung im Automobilinnenraum handelt, bestehen auch entsprechende Emissionsanforderungen, die durch die gewählten Hostaform-Typen erfüllt werden.

K.D. Feddersen als Distributionspartner der Akro-Plastic und der Celanese hält beide Materialien an seinem Lager vor, so dass Novares innerhalb von 24 Stunden abrufgerecht mit Material versorgt wird. Dadurch kann das Unternehmen neben der Produktion auch sein Lagermanagement effizient betreiben.

gr

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