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Management 1. Juni 2022

New Work: neue Freiheiten als radikale Veränderung

New Work hat durch die Corona-Pandemie mehr Gewicht bekommen. Neue Freiheiten können aber auch eine radikale Veränderung für Unternehmen bedeuten.
Es wird immer häufiger mit neuen Formen der Zusammenarbeit experimentiert – dazu fällt in vielen Unternehmen mehrfach das Schlagwort New Work.
Es wird immer häufiger mit neuen Formen der Zusammenarbeit experimentiert – dazu fällt in vielen Unternehmen mehrfach das Schlagwort New Work.

New Work hat durch die Corona-Pandemie mehr Gewicht bekommen. Neue Freiheiten können aber auch eine radikale Veränderung für Unternehmen bedeuten.

Was New Work eigentlich bedeutet und wie es die Arbeitswelt berufstätiger Menschen durch mehr Freiheiten verändern wird, dazu gibt Prof. Oliver Riedel im Podcast „Fischer Highlights“ versierte Einblicke. Der Hochschullehrer und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen ISW an der Universität Stuttgart unterstützt als Beirat die Unternehmensgruppe Fischer und ist ein Experte, wenn es darum geht, die Entwicklung zukünftiger Arbeitswelten zu analysieren.

New Work ist „die Arbeit, die ein Mensch wirklich will“

New Work ist ein Schlagwort, das durch die Corona-Pandemie noch einmal deutlich an Gewicht gewonnen hat. Letztlich gibt es keine eindeutige Definition, was „New Work“ bedeutet. Es ist eigentlich die Arbeit, die ein Mensch wirklich will. So erklärte es Oliver Riedel in der neuen Ausgabe der Podcast-Reihe „Fischer Highlights“ und machte auf die verschiedenen Dimensionen des Begriffs aufmerksam: mobiles Arbeiten, jenseits von Organigrammen sowie festgefügten Hierarchien mit hohen sinnstiftenden Aspekten. Viele Elemente würden schon lange erforscht, auch in der Sozialphilosophie, die unter anderem die Individualität der Person miteinbezieht. 

Freiheiten als radikale Veränderung der Arbeitswelt

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„Das kann für Unternehmen eine radikale Veränderung bedeuten“, betonte der Wissenschaftler die Folgen der Einführung von „New Work“. Er geht davon aus, dass Firmen zukünftig Schwierigkeiten bekommen, wenn sie sich nicht mit diesen neuen Konzepten auseinandersetzen. Durch Pandemie sowie Homeoffice hätten sich inzwischen Viele daran gewöhnt, ihre Arbeit flexibel einzuteilen. Vertrauensarbeitszeit werde wichtiger, Stechuhrkonzepte seien abgeschafft. Für die Führungskräfte bedeutet das nicht nur aus der Perspektive des Fischer Beirats eine grundlegende Umstellung: Nicht mehr die Anwesenheitsüberprüfung, sondern der Blick auf die Ergebnisse wird zur zentralen Kernaufgabe. 

Umstellung auf zeitgemäße Arbeitskonzepte

Dass die Tätigkeit Zuhause und allein auch Tücken hat, darauf machte Prof. Oliver Riedel im Podcast „Fischer Highlights“ ebenfalls aufmerksam – mit dem Hinweis auf die stark gesunkenen Patentanmeldungen sowohl weltweit als auch in Deutschland. Er sieht darin ein klares Indiz für eine eingeschränkte Kreativität mangels persönlicher Kommunikation: „Diese Art von Informationsaustausch blockiert Kreativität.“ Denn viele Themen funktionierten über Telefon oder Videokonferenzen nur unzureichend. Nicht Homeoffice, sondern mobiles Arbeiten, das zugleich auch den direkten Dialog ermögliche, sei die Lösung. Auch wenn alte, traditionelle Unternehmen noch lange mit den altbekannten Strukturen weiterlaufen könnten, prognostizierte Prof. Oliver Riedel langfristig eine Umstellung auf zeitgemäße Arbeitskonzepte, denn der „Geist ist aus der Flasche“. Speziell die jüngere Generation würde sich zukünftig weniger vorschreiben lassen, wie sie ihre Zeit einzuteilen hat. Der Leiter des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen an der Universität Stuttgart war sich sicher, dass die Wirtschaft von „New Work“ profitieren und die Belegschaft es honorieren wird.

ak

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