Die neue hybride Spritzgießmaschine Allrounder 470 H ist energiesparend, ressourcenschonend, produktionseffizient, bedienfreundlich und zuverlässig.
Foto: Arburg
Die neue hybride Spritzgießmaschine Allrounder 470 H ist energiesparend, ressourcenschonend, produktionseffizient, bedienfreundlich und zuverlässig.

Spritzgießmaschinen

Neue Spritzgießmaschinenserie: Arburg setzt auf hybrid

Elektrische Schließeinheit und hydraulische Spritzeinheit – Arburg hat die neue hybride Spritzgießmaschinengeneration Allrounder H gestartet.

Besonders interessant ist die hybride Spritzgießmaschinenbaureihe, die mit der 470 H startet, zum Beispiel für Kunden, die eine energiesparende Alternative zu hydraulischen Maschinen suchen, aber gleichzeitig deren bewährte Vorzüge nutzen wollen. „Elektrische Antriebe gewinnen zunehmend an Bedeutung, nicht zuletzt auch im Hinblick auf Energieeffizienz“, betont Gerhard Böhm, Geschäftsführer Vertrieb und Service bei Arburg. „Mit dem neuen Allrounder 470 H haben wir genau die Hybrid-Maschine geschaffen, die Anwender heute und in Zukunft benötigen und die es auf dem Markt bislang so noch nicht gibt.“ Durch die Leistungsvarianten „Comfort“, „Premium“ und „Ultimate“ sowie verschiedener Spritzeinheiten und zahlreicher Optionen lassen sich die neuen Allrounder H exakt auf die jeweiligen Kundenanforderungen anpassen.

„In der neuen Maschinengeneration stecken viele technische Neuheiten, die es nur von und bei Arburg gibt“, ergänzt Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik. „Bei der Konzeption des neuen Allrounders 470 H haben wir unsere bewährte Technik deutlich weiterentwickelt, um die Energiebilanz zu optimieren und Zykluszeiten zu reduzieren.“ Dazu tragen unter anderem das neue, zum Patent angemeldete Ölmanagement-Konzept, die Förderstromteilung für gleichzeitige Bewegungen hydraulischer Nebenachsen und der erweiterte Einsatz der Arburg-Servohydraulik bei.

Verbraucht 50 % weniger Energie

Im Vergleich zu einer entsprechenden hydraulischen Maschine ist die Energiebilanz des Allrounders 470 H um bis zu 50 % besser, je nach Anwendungsfall lassen sich damit bis zu 12.000 kg CO2 im Jahr einsparen. Zur weiteren Ressourcenschonung trägt das neue Ölmanagement-Konzept mit verbessertem Ölbehälter, differenzdruckfähigem Ölfiltergehäuse sowie vorausschauendem Service (Predictive Maintenance) für Filterwechsel und Ölpumpeninspektion bei.

Das Ölmanagement verringert den Energie- und Kühlwasserverbrauch und erhöht die Lebensdauer der einzelnen Komponenten teilweise erheblich. Im Ölbehälter wird heißes, belastetes von kaltem, sauberem Hydrauliköl getrennt. Zusammen mit dem konstant gefilterten und gekühlten Rücklaufvolumen und einer gezielten Strömungsführung verbessert sich die Ölqualität bei einem rund 35 % geringeren Ölvolumen, die Lebensdauer der Komponenten wird erhöht und damit die Maschinenverfügbarkeit verbessert. Die Abwärme der Maschine kann zur Vorwärmung des Öls genutzt werden und fließt nicht als Restwärme zurück in den Kühlwasser-Kreislauf. Dadurch ist die erforderliche Kühlwasserleistung zwischen 50 und 70 % geringer. Eine wesentlich höhere Produktionseffizienz resultiert aus der Reduzierung der Trockenlaufzeit um bis zu 33 %.

Hybride Maschine spart Zeit und Kosten bei Service und Wartung

Darüber hinaus sind Bedienfreundlichkeit und Zuverlässigkeit wichtige Kriterien für die neue Maschine, um bei Service und Wartung Zeit und Kosten zu sparen. So meldet die Maschine automatisch, wenn zum Beispiel in Kürze ein Wechsel des Ölfilters ansteht, sodass dies entsprechend eingeplant werden kann.

Für eine hohe Bedienfreundlichkeit der Maschine wurden weitere konstruktive Erleichterungen umgesetzt. Ein Echtzeit-Ethernet-Bus ersetzt die einzelnen Flachbandkabel der Steuerungseinschübe, was Service und Lebensdauer der Maschinen erhöht. Die Verteilung der Hardware am und im Maschinenständer wurde komplett restrukturiert. Hydraulikblock und Speichertechnik wurden nach innen versetzt, sodass bei den Allroundern 470 H an der Maschinenrückseite mehr Platz für Peripherie zur Verfügung steht. Die Medienverläufe von Elektrik, Hydraulik und Wasser wurden getrennt, womit sich Montage, Service und Umbau vereinfachen. Hydraulik- und Wasser-Kreisläufe verlaufen im Maschinenständer. Pneumatik und Zentralschmierung befindet sich auf der Bedienseite, was ebenfalls mehr Flexibilität bei Optionen auf der Rückseite bedeutet.

Spritzgießmaschine braucht weniger Energie dank Servohydraulik

Bei den Allroundern 470 H Comfort und Premium wurde die Arburg-Servohydraulik (ASH) integriert, die sich bei hydraulischen und elektrischen Allroundern bereits bewährt hat. ASH ermöglicht einen besonders energieeffizienten und emissionsarmen Betrieb, da sich über den drehzahlgeregelten, wassergekühlten Servomotor das Antriebssystem stufenlos an den tatsächlichen Leistungsbedarf anpasst. Das bedeutet beispielsweise, dass bei Bewegungsstillstand der Maschine auch der Pumpenantrieb steht und es damit keine Leerlaufverluste mehr gibt. Das spart bis zu 50 % Energie, vor allem bei Prozessen mit langen Kühlzeiten. Gleichzeitig reduzieren sich aber auch Kühlbedarf und Geräuschpegel der Maschine deutlich.

Förderstromteilung für gleichzeitige Fahrbewegungen

Die Teilung des Förderstroms der Hydraulikpumpe ermöglicht das gleichzeitige Fahren einer zusätzlichen Nebenachse. Diese Technologie wirkt sich besonders bei den hybriden Hochleistungsmaschinen Allrounder H positiv auf Produktions- und Energieeffizienz aus. Die Maschinen verbrauchen dadurch in Summe weniger Energie, gleichzeitig verringern sich auch die Zykluszeiten. Das sind wirklich zwei handfeste Vorteile in Kombination, die die hybride Baureihe gegenüber rein hydraulisch arbeitenden Maschinen ins Feld führen kann.

Das neue Konzept will Arburg sukzessive für weitere Allrounder der hybriden Hidrive-Baureihe umsetzen. sk