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Additive Fertigung 1. April 2019

Neue Geschäftsprozesse verändern 3D-Druck

Die Rapid Tech widmet dem sicherem Datenaustausch, dem Urheberrecht und dem Aufbau gesicherter Lieferketten ein eigenes Forum: „Software & Prozesse“.
3D-Druck macht's möglich: Der Maschinenhersteller Schubert bietet seinen Kunden individuelle Greifwerkzeuge „on demand“ an.
3D-Druck macht's möglich: Der Maschinenhersteller Schubert bietet seinen Kunden individuelle Greifwerkzeuge „on demand“ an.

Die Rapid Tech widmet dem sicherem Datenaustausch, dem Urheberrecht und dem Aufbau gesicherter Lieferketten ein eigenes Forum: „Software & Prozesse“.

Der 3D-Druck hat bereits zahlreiche Geschäftsprozesse disruptiv verändert und wird das zukünftig in noch viel stärkerem Maße tun. Ein Beispiel liefert der Verpackungsmaschinenhersteller Schubert aus Crailsheim. Das Unternehmen nutzt additive Technologien nicht nur, um für seine Anlagen Komponenten mit bisher nicht möglichen Funktionalitäten und Eigenschaften zu entwickeln. Es bietet seinen Auftraggebern in der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie darüber hinaus auch in kürzester Zeit Einzel- oder Ersatzteile wie individuelle Greifwerkzeuge für die Maschinen „on demand“ – ähnlich dem Geschäftsmodell des Musik-Streamingdienstes Spotify.

Wie genau „Spotify by Schubert“ funktioniert und welche Vorteile es für Anbieter und Nutzer bringt, ist ein Programmpunkt des Forums Software & Prozesse am zweiten Veranstaltungstag der Rapid Tech und Fabcon 3D, die vom 25. bis 27. Juni 2019 bereits zum 16. Mal in Folge in die Messe Erfurt einlädt.

Bedeutung von Daten, Prozessen und Systemen nimmt zu

In diesem Jahr wird in Erfurt erstmals dem Thema Software und Prozesse ein eigenes Forum gewidmet. „Dieser exklusive Platz unterstreicht die Bedeutung von Daten, Prozessen und Systemen für den Erfolg des Additive Manufacturing, kurz AM. Neben der Aufbereitung von Konstruktionsdaten sowie der optimalen Gestaltung interner sowie unternehmensübergreifender Abläufe rücken mit der wachsenden Anwendung von AM Aspekte wie sicherer Datenaustausch, Urheberrecht und Fälschungssicherheit der Produkte sowie vertrauensvolle und gesicherte Lieferketten noch mehr ins Blickfeld. Dafür stellen Experten aus Industrie und Forschung Best-Practice-Ansätze vor“, erklärt Dr. Martin Holland von der Prostep AG. Er verantwortet die inhaltliche Ausrichtung des neuen Forums.

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Wie die Messe Erfurt erklärt, schlagen die Vorträge den Bogen von der 3D-Druck-gerechten Gestaltung unternehmensinterner Entwicklungs- und Produktionsprozesse über den Aufbau sicherer Abläufe zwischen mehreren Partnern bis hin zu neuen, disruptiven Geschäftsmodellen, die erst mittels Additive Manufacturing (AM) möglich werden.

Einen revolutionären Ansatz für additives Design verspricht der Vortrag vom 3D-Softwareentwickler Autodesk. Der Produkt- und Prozessoptimierung für die additive Fertigung widmet sich das Referat von Dassault Systemes. Wie Blockchain-Technologien zum Plagiatsschutz, zur Nachverfolgbarkeit des Produktes und zur unveränderbaren Dokumentation der Fertigungsparameter beitragen, erläutern Referenten von NXP Semiconductors und der Universität Hamburg. Die Lizensierung der Druckvorgänge mit Hilfe der Blockchain-Technologie ist ein weiterer Aspekt dieses Beitrags. Die Rückverfolgbarkeit vom physischen Produkt zum digitalen Zwilling mittels Additive Marking stellt das gleichnamige Unternehmen vor. Zur softwareunterstützten Bauteileidentifikation als wichtigem Element einer AM-Strategie spricht ein Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Der Aufbau einer virtuellen Lagerhaltung für additiv gefertigte Industrieteile ist die Idee hinter dem Unternehmen 3Dpartzz. Wie mit diesem neuen Geschäftsmodell 3D-Druck für den Mittelstand interessant wird, stellt der Vortrag vor.

Das Forum Software & Prozesse ist eine von drei neuen Veranstaltungen im Kongressprogramm der Rapid Tech + Fabcon 3D. Erstmals auf der Agenda stehen auch die Themen Kunststoff sowie Normung & Arbeitsschutz.

Mehr als 100 Vorträge in 14 fach- oder branchenbezogenen Foren

Insgesamt werden in mehr als 100 Vorträgen in 14 fach- oder branchenbezogenen Foren die neuesten Entwicklungen, Trends und Ergebnisse zu additiven Technologien und Anwendungen aus Theorie und Praxis vorgestellt. Neben den neuen Angeboten gehören die bewährten Themen Automobil, Medizin-, Zahn- & Orthopädietechnik, Luftfahrt, Lohnfertigung, 3D-gedruckte Elektronik & Funktionalität, Konstruktion, Werkzeug-, Formen- & Vorrichtungsbau, Metall, Recht, eine Veranstaltung der Fraunhofer- Allianz „Generativ“ und das zweitägige Forum AM Science erneut zum Programm.

„Zum optimalen Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie zur Kontaktanbahnung und -pflege tragen ebenso die 3D Printing Conference sowie die neu strukturierten Präsentationsflächen und Netzwerkangebote in der Ausstellung bei“, so die Messe Erfurt, die zur 16. Auflage von Rapid Tech und Fabcon 3D wieder mehr als 200 Aussteller aus dem In- und Ausland sowie mehr als 5.000 internationale Fachbesucher und Kongressteilnehmer erwartet.

gk

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