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Nachhaltigkeitsziele nur mit Kunststoff erreichbar

Verzicht auf Kunststoffverpackungen würde den CO2-Ausstoß im Lebensmittelsektor drastisch erhöhen – Kunststoff mit Recycling bei Nachhaltigkeit unschlagbar

Viele frische Lebensmittel wie Gemüse und Fleisch sind in Kunststoff verpackt – ein klarer Hygienegewinn für Konsumenten und ein Nachhaltigkeitsgewinn für die Umwelt.

Die längere Haltbarkeit von in Kunststoff verpackten Lebensmitteln spart mehr CO2, als durch die Herstellung der Verpackungen entsteht. Effekt: Würde man im Lebensmittelsektor komplett auf Kunststoffverpackungen verzichten, wäre der CO2-Ausstoß um den Faktor 2,7 höher. Fakten wie diese überraschen nur auf den oberflächlichen Blick.

In der öffentlichen Diskussion um Kunststoffe wird selten differenziert. Bilder von Müllbergen emotionalisieren stark. Schaut man genau hin, stellt sich heraus, dass Plastikabfälle ein lösbares Problem sind. Und dass die Verwendung von Kunststoffver­packungen dazu beitragen kann, den CO2-Ausstoß zu senken. Denn die favorisierten Alternativen zu Kunststoff verursachen bei Herstellung und Transport höhere CO2-Emissionen. Studien wie „Die Auswirkungen von Kunststoffen auf Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen in Europa“ von Denkstatt kommen zum Ergebnis, dass in Europa 2,7-mal mehr CO2 emittiert würde, wenn Kunststoffe im Lebensmittelbereich durch Glas, Metalle oder Papier ersetzt werden.

Alternativen zu Kunststoff bewirken CO2-Anstieg

Ein konkretes Beispiel: Getränkeflaschen aus PET lassen sich wegen des niedrigeren Schmelzpunkts und der geringeren Materialmenge mit viel weniger Energie herstellen als etwa Glasflaschen. PET-Flaschen sind bei einer Temperatur von etwa 260° Celsius aus Granulat formbar. Zum Schmelzen und Formen von Glas sind Temperaturen von über 1.000° Celsius notwendig. Mehr Energieeinsatz bedeutet einen höheren CO2-Ausstoß.

PET ist ein praktisches und umweltverträgliches Verpackungsmaterial. In Deutschland liegt die Recycling-Quote von PET dank eines etablierten Pfandsystems mittlerweile bei 94 %.
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Aber auch beim Transport zum Abfüller und in den Handel sparen PET-Flaschen durch ihr geringes Gewicht Energie und verursachen damit weniger CO2. Dass Kunststoffe wie PET sehr gut zu recyceln sind, verbessert ihre Umweltbilanz zusätzlich. Im Vergleich zu einer 0,5-Liter-Limonadenflasche aus Recycling-PET ist der Klimaeffekt einer Einweg-Glasflasche um 342 % höher. Selbst als Mehrweg-Verpackung schneidet eine Glasflasche meist schlechter ab als eine Flasche aus Recycling-PET.

Mehr Nachhaltigkeit mit Kunststoffverpackungen

Viele frische Lebensmittel wie Gemüse und Fleisch sind heute in Kunststoff verpackt. Ein klarer Hygienegewinn für Konsumenten. Aber auch ein Gewinn an Nachhaltigkeit. Denn verpackte Lebensmittel sind länger haltbar. Rechnet man die längere Haltbarkeit hoch, kommt man zum Resultat, dass der CO2-Ausstoß bei der Herstellung der Folienverpackungen deutlich kleiner ist als die CO2-Emissionen, die bei der Produktion einer entsprechend größeren Menge von Lebensmitteln entstehen würde.

PET ideal für einen Materialkreislauf

PET ist ein praktisches und umweltverträgliches Verpackungsmaterial. Konsumenten schätzen das geringe Gewicht der Verpackung gemessen am Inhalt. Da PET sich sehr gut wiederverwerten lässt, kann es zum Beispiel bei PET-Getränkeflaschen mehr als zehnmal im Bottle-to-Bottle-Recycling eingesetzt werden. Nach dem Sammeln und Einschmelzen entstehen aus den Getränkeflaschen erneut Getränkeflaschen.

In Deutschland liegt die Recycling-Quote von PET dank eines etablierten Pfandsystems mittlerweile bei 94 %. In Schwellenländern ist die Quote deutlich geringer – einer der Gründe für die Bilder von Müllbergen an Straßenrändern, an Stränden oder im Meer. Die Lösung des Problems besteht aber nicht in Verboten von Kunststoffen, sondern im Aufbau geeigneter Sammelsysteme. Wenn PET einen Wert als Sekundärrohstoff erhält, wird es nicht mehr wild entsorgt, sondern gesammelt und an Recycling-Werke abgegeben. Neben zahlreichen eigenen Recycling-Werken beteiligt sich das auf Kunststoffverpackungen spezialisierte Unternehmen Alpla in Mexiko erfolgreich an einem Joint-Venture, das PET im Wertstoffkreislauf hält. Dies kann beispielgebend für weitere Regionen sein.

Energie gewinnen statt wegwerfen

Zwar sind Folienverpackungen derzeit nur bedingt wiederverwertbar. Doch auch sie können nach Gebrauch sinnvoll verwendet werden. Beim Verbrennen der Kunststoffe lässt sich Energie gewinnen, beispielsweise in Kraftwerken. Gleiches gilt für PET am Ende seines Verwendungszyklus. So wird aus den fossilen Rohstoffen nach ihrem Weg durch die Konsumgüterindustrie Strom. Auch für Kraftwerke, die aus Müll Energie gewinnen, gibt es in Schwellenländern Beispiele, die Hoffnung machen. Denn Kunststoffe sind ein viel zu wertvoller Sekundärrohstoff, um am Strand oder im Meer zu landen. gk

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