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Extrusion 6. April 2021

Nachhaltiges Compoundieren für Blasfolien

Nach Verbot von Tüten und Verpackungen aus Rohöl produziert ein Blasfolienhersteller aus Benin nachhaltige Biocompounds mit einer Coperion-Compoundieranlage.
Der Blasfolienhersteller Asahel Benin hat sich für eine Coperion-Compoundieranlage rund um einen STS 65 Mc11 Extruder entschieden, um seine Produktion für nachhaltige biobasierte Compounds weiter auszubauen.
Der Blasfolienhersteller Asahel Benin hat sich für eine Coperion-Compoundieranlage rund um einen STS 65 Mc11 Extruder entschieden, um seine Produktion für nachhaltige biobasierte Compounds weiter auszubauen.

Nach Verbot von Tüten und Verpackungen aus Rohöl produziert ein Blasfolienhersteller aus Benin nachhaltige Biocompounds mit einer Coperion-Compoundieranlage.

Um seine nachhaltige Produktion zu erweitern, hat der westafrikanische Blasfolienhersteller Asahel Benin Sarl. Coperion mit einer weiteren Compoundieranlage speziell für die Herstellung biobasierter Compounds beauftragt. Dieses System rund um einen Doppelschneckenextruder STS 65 Mc11 mit Seitendosierung umfasst vier Coperion K-Tron Dosierer für die hochgenaue Zugabe von Pulvern, Granulat und Flüssigkeiten sowie eine Stranggranulierung SP 220 Treasure mit Wasserbad und Strangabblasung.

Das neue Compoundierequipment dient Asahel Benin als Ergänzung zu seiner Pilotanlage von Coperion, auf der das Unternehmen seit dem Verbot von Plastiktüten und Plastikverpackungen in Benin im Juli 2018 erfolgreich Biocompounds herstellt. Diese verarbeitet Asahel Benin auf seinen Blasfolienanlagen zu bioabbaubaren Tüten und Verpackungen und zählt mit dieser Unternehmensstrategie in Westafrika zu den Vorreitern unter den Herstellern umweltverträglicher, kurzlebiger Kunststoffprodukte.

Der neue STS 65 Mc11 Extruder und seine Peripherieausstattung werden derzeit vor Ort installiert. Im Frühjahr 2021 will Asahel Benin mit dieser Anlage die Produktion aufnehmen.

Compoundieranlage mit hoher Flexibilität

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Coperion hat die Compoundieranlage für Asahel Benin sehr flexibel ausgelegt, um ein Maximum an Freiheit bei der Produktion von Biocompounds zu ermöglichen. So erlaubt die Anlage dank der hochgenau arbeitenden Dosierer von Coperion K-Tron die Materialzuführung von vielen verschiedenen Komponenten.

Die vier Differentialdosierer umfassen zwei Doppelschnecken-Dosierer T35, einen Einfachschneckendosierer S60 sowie einen Flüssigkeitsdosierer. Während sich der S60 ideal für die Dosierung frei fließender Materialien wie Harzpellets oder Granulat eignet, sind die T35-Dosierer mit der selbstreinigenden Wirkung der Doppelschnecken speziell für die Zugabe schwierig zu handhabender Pulver wie Stärke oder Kalziumkarbonat ausgelegt.

Die Differentialdosierer von Coperion K-Tron können mit der intelligenten Schüttgut-Fließhilfe Actiflow ausgestattet werden und so bei der Dosierung von Pulvern die Bildung von Materialbrücken zuverlässig verhindern.
Die Differentialdosierer von Coperion K-Tron können mit der intelligenten Schüttgut-Fließhilfe Actiflow ausgestattet werden und so bei der Dosierung von Pulvern die Bildung von Materialbrücken zuverlässig verhindern.

Beide T35-Dosierer sind mit dem besonderen Actiflow Smart Bulk Solid Activator von Coperion K-Tron ausgestattet, der die Bildung von Materialbrücken im Trichter zuverlässig verhindert. Alle vier Dosierer sind auf Plattformwaagen montiert, die mit der patentierten Smart Force Transducer (SFT) Wägetechnologie arbeiten. Diese Waagen sichern die genaue, stabile und zuverlässige digitale Gewichtsmessung unter einem breiten Spektrum von Betriebsbedingungen.

Wie Coperion erklärt, führt diese fortschrittliche Wägetechnik zusammen mit der schnellen Abtastrate der KCM-III-Dosiersteuerung zu einer extrem hohe Kurzzeitgenauigkeit, die besonders bei kontinuierlichen Extrusionsprozessen wichtig ist.

Im Verfahrensteil des STS 65 Mc11-Extruders werden die bioabbaubaren Polymere aufgeschmolzen und nicht schmelzbare Komponenten, wie zum Beispiel Stärke, plastifiziert. Es erfolgt eine intensive Dispergierung und Entgasung der Schmelze. Nach Spritzkopf mit Düse am Extruderaustrag folgen ein Wasserbad zur Strangkühlung, die Trocknung der Strangoberflächen mithilfe einer Strangabblasung und eine Stranggranulierung SP 220 treasure.

Alle produktberührenden Teile der Anlage hat Coperion mit hohem Verschleißschutz ausgeführt. Die Flexibilität im Betrieb wird somit weiter erhöht, denn Asahel Benin kann dadurch auf dem Compoundiersystem langfristig verschiedenste, auch hoch korrosiv oder abrasiv wirkende Rohstoffe verarbeiten.

Plastikverbot in Benin führt zur nachhaltigen Unternehmensstrategie

Seit 2018 untersagt es das Plastikverbot in Benin, Plastiktüten und -verpackungen aus erdölbasierten Rohstoffen zu importieren, zu produzieren, zu verkaufen oder zu besitzen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Asahel Benin Sarl. für die Herstellung seiner Folien, die vorrangig in Haushaltsprodukten und in Einkaufstüten für Supermärkte ihren Einsatz fanden, sowohl neuwertige PE-Granulate als auch Rezyklat verwendet.

Nachhaltige Blasfolien für bioabbaubare Tüten und Verpackungen

Die neue Gesetzgebung war für Asahel Benin eine Herausforderung und Chance zugleich. Das Unternehmen stellte seine Produktion komplett auf Biokunststoff um. Nach einer erfolgreichen Test- und Trainingsphase im Technikum von Coperion in Stuttgart, begann Asahel Benin Sarl. in seiner Heimat mithilfe einer Laboranlage rund um einen ZSK 26 Mc18 Compounds auf Basis bioabbaubarer Materialien herzustellen. Diese verarbeitet das Unternehmen auf seinen Blasfolienanlagen zu bioabbaubaren Tüten und Verpackungen.

Mit der Investition in eine weitere Coperion-Compoundieranlage wird Asahel Benin seine Produktionskapazität deutlich ausbauen. David Romaric Tinkou, Entwicklungsleiter von Asahel Benin Sarl., zeigt sich mit der Strategie seines Unternehmens sehr zufrieden: „Es ist uns gelungen, unsere Produktion restlos auf die Herstellung und Verarbeitung bioabbaubarer Compounds umzustellen. Nicht zuletzt dank der zuverlässigen Technologie und verfahrenstechnischen Unterstützung von Coperion vereinen wir heute erfolgreich hohe produktionstechnische Anforderungen mit Umweltverträglichkeit. Diesen nachhaltigen Kurs werden wir weiter beschreiten und freuen uns, mit der neuen Compoundieranlage bereits in Kürze unsere Produktionskapazität deutlich erweitern zu können.“

gk

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