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Materialversorgung 18. Juni 2018

Mit Vakuumtrocknen Anlauf- und Wechselzeiten verkürzen

LPD-Trockner von Maguire: Effizienteres und gleichförmigeres trocknen als Adsorptionstrockner. Ein Spritzstreckblasform-Werkzeugbauer berichtet.
Fünf von sieben LPD-Trocknern bei R&D/Leverage
Fünf von sieben LPD-Trocknern bei R&D/Leverage

LPD-Trockner von Maguire: Effizienteres und gleichförmigeres trocknen als Adsorptionstrockner. Ein Spritzstreckblasform-Werkzeugbauer berichtet.

Für R&D/Leverage, Spezialist für Werkzeuge für das Spritzstreckblasformen von PET-Flaschen, löst die Umstellung von Adsorptions- auf Vakuumtrockner gleich mehrere Probleme. Die lange Zeit, die Adsorptionstrockner brauchen, um Polymer zu trocknen, ist dabei nicht das kleinste Problem.

Nachdem das Unternehmen Adsorptionstrockner an sieben Spritzstreckblasformlinien von Nissei ASB und Aoki mit LPD-Vakuumtrocknern von Maguire Products ersetzt hatte, waren die Zeiteinsparungen drastisch, so Geschäftsführer Alan Tolley.

"Während die Adsorptionstrockner vier bis sechs Stunden brauchten, um Material zu trocknen, brauchen die LPD-Trockner nach einem Kaltstart nur eine Stunde und zwanzig Minuten und in nachfolgenden Trocknungszyklen nur noch vierzig Minuten", betont Tolley.

Mehr Flexibilität beim Testen von Harzen

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Nicht nur das Anlaufen war bei den Adsorptionstrocknern ein Problem, sondern auch der Produktwechsel. R&D/Leverage baut Einzelkavitäten-Pilotwerkzeuge zur Herstellung von Mustern sowie Mehrkavitäten-Werkzeuge für die Fertigung im kommerziellen Maßstab. Die Werkzeuge werden auf den sieben Spritzstreckblaslinien bei Durchsätzen von bis zu 70 kg/h getestet. R&D/Leverage hat hierbei typischerweise fünf oder sechs Werkzeugwechsel pro Woche.

Spritzstreckblasformlinien bei R&D/Leverage
Spritzstreckblasformlinien bei R&D/Leverage

"Die LPD-Trockner geben uns beim Testen unterschiedlicher Harzqualitäten in einem Werkzeug mehr Flexibilität", sagt Tolley. "Wie sind kein Werk, das im industriellen Maßstab produziert. Adsorptionstrockner waren daher immer eine Herausforderung für uns und wir hatten Probleme damit, das Material richtig zu trocknen. Das Schlimmste war immer, durch Trocknungsprobleme aufgehalten zu werden, wenn Kunden aus China oder Südamerika zu Besuch waren."

Weitere Vorteile der LPD-Trockner liegen laut Tolley in einer besseren Harzfiltration, was aufgrund von geringerer Kontamination die Klarheit der Flaschen verbessert, und die flexiblere Durchsatzsteuerung für das Einzelkavitäten-Pilotwerkzeug und die Hochkavitäten-Produktionswerkzeuge.

Neben den sieben LPD-Trocknern hat das Unternehmen ein zentrales Maguire-Weigh-Scale-Blender-Dosiergerät installiert. Dies ist besonders wichtig, weil in der Branche heute vorgeschrieben wird, einen höheren Anteil an Recyclingmaterial zu verwenden. Das Dosiergerät beschickt den Formprozess mit präzise gesteuerten Chargen aus frischem und recyceltem Polymer, Farbstoffen und Additiven. Die meisten Kunden liefern ihr eigenes Material, aus dem R&D/Leverage dann die Musterflaschen herstellt. Das Unternehmen verwendet bis zu zehn verschiedene Farben in unterschiedlichen Anteilen.

Weniger Materialbelastung

Da die LPD-Vakuumtrockner schneller und effizienter als Adsorptionstrockner trocknen, bedeutet dies weniger Materialbelastung und weniger Wärmehistorie. "Die Vakuumtrockner liefern auf jeden Fall stabileres Material", betont Tolley. "Früher waren wir dauernd damit beschäftigt, das Trocknungsmittel alle sechs Monate auszutauschen, weil bei unseren Formprozessen so viele Starts und Stopps nötig waren. Damit gingen zusätzliche Kosten und häufigere Wartung einher."

R &D/Leverage kann auf erhebliche Vorteile des Vakuumtrocknens hinweisen, aber der wichtigste Grund für die Umstellung von Adsorptionssystemen waren die Energieeinsparungen, weiß Paul Edmondson, Geschäftsführer von Maguire Europe.

"Wenn man bedenkt, dass das Trocknen von Polymer 15 % der insgesamt benötigten Prozessenergie eines Kunststoffformers ausmachen kann, ist ein überzeugender Grund für die Verwendung von Vakuumtrocknern, dass sie bis zu 80 % weniger Energie als Adsorptionstrockner verbrauchen", erklärt Edmondson.

"Das Beispiel von R&D/Leverage zeigt zwar, dass die Schnelligkeit und Qualität des Vakuumtrocknens Werkzeugbauern und Laboren enorme Produktivitätsgewinne bieten kann, aber diese Vorteile gegenüber Adsorptionssystemen stehen auch Verarbeitern zur Verfügung, die in Serie produzieren. Vakuumtrocknen hat das Potenzial, zum vorherrschenden Verfahren für das Trocknen von Polymer zu werden, da eine Nachfrage für Energieeinsparungen und höhere Produktivität immer bestehen wird."

Seit der Einführung des Vakuumtrocknens in der Kunststoffverarbeitungsbranche im Jahr 2000 hat Maguire mehr als 2.500 Trockner ausgeliefert. Zusätzlich zum LPD-Trockner bietet das Unternehmen den VBD-Vakuumtrockner an. Beide Systeme sind weltweit mit einer fünfjährigen Garantie lieferbar.

db

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