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Medizintechnik-Verband BV Med offen für Zulieferer

Auch Medizintechnik-Zulieferer können jetzt Mitglied im Bundesverband Medizintechnologie (BV Med) werden.
Größere Medizintechnik-Zulieferer wie Freudenberg, die eigene Produkte haben, sind schon länger Mitglied im Bundesverband Medizintechnologie (BV Med).

Auch Medizintechnik-Zulieferer können jetzt Mitglied im Bundesverband Medizintechnologie (BV Med) werden.

Mit der Öffnung will der Medizintechnik-Verband, der bislang vor allem Hersteller von Medizinprodukten sowie sonstige Leistungserbringer vertritt, laut Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll der engen Verbindung zwischen Herstellern und Zulieferern sowie den gestiegenen regulatorischen Anforderungen aus der EU-Medizinprodukte-Verordnung „in einem ganzheitlichen Ansatz“ gerecht. „Zulieferer und Hersteller arbeiten in der Medizinprodukte-Branche direkt und sehr eng zusammen. Wir wollen beiden Seiten eine starke Plattform für die Bewältigung der gemeinsamen Herausforderungen geben und die Unternehmen durch neue Services unterstützen“, sagt Möll.

Zulieferer mit eigenen Produkten schon lange im Bvmed organisiert

Der BV Med vertritt als Wirtschaftsverband aktuell über 230 Unternehmen der Medizintechnik-Branche. Hier sind unter anderem die 20 weltweit größten Medizinproduktehersteller im Verbrauchsgüterbereich organisiert: von Verbandmitteln über Hilfsmittel bis hin zu OP-Produkten und Implantaten. Große Zulieferer wie Freudenberg oder Raumedic, die auch Produkte unter eigenem Namen auf den Markt bringen, vertritt der Verband bereits seit vielen Jahren. In den vergangenen Jahren hatte sich der Bvmed bereits für Start-ups sowie Anbieter von digitalen Medizinprodukten, digitalen Gesundheitsanwendungen sowie Kombinationsprodukten geöffnet. „Mit der Aufnahme von Zulieferern gehen wir nun den nächsten logischen Schritt. Denn die interdisziplinäre Medtech-Branche wächst immer enger zusammen und sieht sich gemeinsam in der Verantwortung, die Patientenversorgung mit modernen Technologien und Komponenten zu verbessern“, so Möll.

Moderne Medizintechnologien sind dabei so komplex, dass kaum ein Hersteller die Wertschöpfungskette vollständig abbilden kann. Die Hersteller sind also auf Entwicklungskompetenz und Produktionskapazitäten spezialisierter Zulieferer angewiesen.

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MDR als große Herausforderung für die Medizintechnik

BV-Med-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: "Wir setzen uns für die gemeinsamen Interessen der Hersteller und Zulieferer ein, um die Standortbedingungen in Deutschland weiter zu verbessern.“

Im Zentrum der gemeinsamen Herausforderungen von Herstellern und Zulieferern von Medizinprodukten steht die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR), die ab 26. Mai 2021 gilt. Die hohen Anforderungen an die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Medizinprodukten umfassen beispielsweise eine Risikoanalyse und -bewertung zum Nachweis der Sicherheit, eine klinische Bewertung oder ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem. Die MDR verlangt dabei eine deutlich tiefere Einbindung der Lieferanten in das Qualitätsmanagement des Herstellers. So muss beispielsweise eine detaillierte Dokumentation der vom Lieferanten bereit gestellten Komponenten oder Produkte in die technische Dokumentation des Medizinprodukts eingehen. Lieferanten müssen sich damit viel tiefer mit dem Medizinprodukt und dessen regulatorischen und klinischen Anforderungen beschäftigen. Das vom Hersteller zu gewährleistende hohe Niveau des geforderten Qualitätsmanagements muss spätestens mit Anwendung der MDR ohne Abstriche auf die Lieferanten ausgedehnt werden. Bei dieser neuen Rolle will der Bvmed Zulieferer, die Mitglied im Verband werden, künftig unterstützen.

Möll: „Der BV Med ist die Stimme der Medizinprodukte-Industrie und vor allem des Medtech-Mittelstands in Deutschland. Wir setzen uns für die gemeinsamen Interessen der Hersteller und Zulieferer ein, um die Standortbedingungen in Deutschland weiter zu verbessern.“

sk

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