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Märkte 5. Oktober 2020

Maschinenbau-Umfrage: Erholung dauert länger als erwartet

Die achte Blitzumfrage des VDMA dämpft die Hoffnungen der Maschinenbauer und zeigt, dass die erhoffte Erholung der Wirtschaft länger als erwartet dauert.
Viele Unternehmen sind zurzeit unsicher, wie sich ihr Umsatz und Gewinn in Zeiten einer Konjunkturflaute entwickeln werden.
Viele Unternehmen sind zurzeit unsicher, wie sich ihr Umsatz und Gewinn in Zeiten einer Konjunkturflaute entwickeln werden.

Die achte Blitzumfrage des VDMA dämpft die Hoffnungen der Maschinenbauer und zeigt, dass die erhoffte Erholung der Wirtschaft länger als erwartet dauert.

Glaubte in der Juni-Umfrage des VDMA noch mehr als jedes dritte Unternehmen aus NRW, dass man bereits im Jahr 2021 zum Umsatzniveau von 2019 zurückkehren werde, so rechneten im September nur noch 15 % mit eine schnellen Erholung. Mittlerweile schätzen 25 % der Befragten (in der Juni-Umfrage 17 %), dass man das 2019er Umsatzniveau frühestens 2023 erreichen werde.

An der aktuellen Umfrage des VDMA hatten 505 Mitgliedsunternehmen teilgenommen, davon 131 aus Deutschlands größten Kunststoffland Nordrhein-Westfalen.

Umfrage zeigt Angst vor zweiter Infektionswelle

Besonders die drohende zweite Infektionswelle und die damit einhergehende Angst vor flächendeckenden Lockdowns werden von 63 % der Befragten als gravierendes Risiko für die konjunkturelle Belebung gesehen. Im Bundesvergleich befindet sich NRW mit dieser Einschätzung im Mittelfeld.

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„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbau nicht so hart getroffen wie befürchtet. Aber bis er wieder auf dem Vorpandemieniveau angekommen ist, dauert es länger als erhofft“, erklärt Hans-Jürgen Alt, Geschäftsführer VDMA NRW.

Reise- und Quarantänebestimmungen erschweren Erholung

Besonders stark leidet die exportstarke Branche aber weiterhin unter den Reise- und Quarantänebeschränkungen, die vor allem das Servicegeschäft und die Inbetriebnahmen von Maschinen und Anlagen im Ausland erschweren.

Um die anhaltend schwache Geschäftslage in den Griff zu bekommen, führen über 80 % der Betriebe umfangreiche Kapazitätsanpassungen durch. Gegenüber der im Juni durchgeführten VDMA-Umfrage nutzen hierzu nach wie vor knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen in NRW Kurzarbeit und Einstellungsstopp. Der Abbau von Personal wird von 22 % (Juni: 29 %) vorgenommen.

Nach wie vor haben 44 % der Befragten keine und 37 % der Befragten kaum finanzielle Probleme. Zu merklichen Engpässen kommt es bei 16 % und zu gravierenden bei 3 %.

gk

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