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Licht als Signatur im Jubiläums-Mini

PMMA lässt beim Mini 60 Years Edition die Hecklichter im Look des Union Jack leuchten. Das Plexiglas sorgt dabei für eine homogene Lichtgrafik.
Mini 60 Years Edition mit Union-Jack-Heckleuchten.

PMMA lässt beim Mini 60 Years Edition die Hecklichter im Look des Union Jack leuchten. Das Plexiglas sorgt dabei für eine homogene Lichtgrafik.

Sicheres Licht ist die Pflicht, individuelles Design ist die Kür bei Scheinwerfern und Heckleuchten, denn sie wird zunehmend Teil der Markenidentität. Das britischste aller Autos, der Mini, bekam zum 60. Geburtstag ein einzigartiges Detail: LED-Heckleuchten im Union-Jack-Look. Die Landesflagge als Rücklicht? Das gab es bisher nicht in der Automobilwelt.

Hecklicht als Union Jack im Mini 60 Years Edition

Der Union Jack als Lichtgrafik wurde erstmals 2014 in einer Studie des Mini Superleggera Vision präsentiert. „Die positive Resonanz hat dazu geführt, den Union Jack als Schlusslichtgrafik für die Mini 60 Years Edition tatsächlich zu entwickeln“, sagt Sebastian Morgenstern, der in der BMW Group seit 2014 das Design aller Exterieur-Details für den Mini verantwortet. Kein einfaches Unterfangen: Eine Tücke des Sonderdesigns mit dem Union Jack wurde erst auf dem Zeichentisch sichtbar. Und daran drohte das gesamte Vorhaben zu scheitern.

Union Jack widersetzt sich der Norm

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Morgenstern hat schon viele Heckleuchten entworfen und weiß daher genau, was bei deren Gestaltung wichtig ist: „Von Anfang an muss neben der eigentlichen Geometrie auch die Lichtgrafik für die einzelnen Funktionen wie Rücklicht, Bremslicht oder Blinker mitbetrachtet werden.“ Das Auge des Industriedesigners sieht auch eine Flagge wie den Union Jack erstmal als Grafik. Morgenstern schwärmt von dessen ausgewogener Kombination aus dünnen und dicken, geraden und diagonalen Linien – zeitlos und modern zugleich. „Diese Attribute passen ausgezeichnet zu einer Lichtsignatur – in diesem Fall zu unserer Mini Union-Jack-Heckleuchte.“

So weit, so gut, so einleuchtend. Aber: Die britische Flagge ist asymmetrisch. Teilt man sie in zwei Hälften, sind diese nicht exakt gleich. Und diese geringfügige Asymmetrie kollidiert mit den meisten internationalen Vorschriften für Fahrzeugbeleuchtungen, die bei paarweise angeordneten Leuchten Symmetrie fordern. Die clevere Lösung: Die Grafiker betonten die symmetrische Außenkontur des Union Jack.

PMMA als Material für Fahrzeugbeleuchtung

Der optische Eindruck des Union Jack entsteht durch die Kombination von verschiedenen Bauteilen aus Plexiglas-Formmassen (Polymethylmethacrylat, kurz PMMA) von Röhm. „Jede Komponente der Heckleuchte hat eine andere Funktion“, erklärt Andrea Menotti, Projektmanager beim Automobilzulieferer Magna in Italien. „Deshalb brauchen wir verschiedene Materialien, die den spezifischen Anforderungen an Wärmeformbeständigkeit, Optik, Farbe und der Performance beim Spritzgießen gerecht werden.“

So kombinieren die Experten für Fahrzeugbeleuchtung verschiedene Einfärbungen in Signalfarben, um die Union-Jack-Anmutung zu erreichen – sowohl beleuchtet als auch unbeleuchtet. „Die gewünschte Wirkung wird erst durch die angebotene Bandbreite an Plexiglas-Produkten ermöglicht“, bestätigt auch Mini-Exterieur-Designer Morgenstern. Das Material ist in seiner Ausgangsform absolut farblos und lässt sich daher ganz exakt in allen weltweit genormten Signalfarben einfärben. Die optischen Eigenschaften, wie die sehr gute Transmission und die Lichtleitung oder -streuung, bleiben dabei erhalten. Und das auf Dauer: Plexiglas Formmassen sind UV- und witterungsbeständig. Der Farbton der Heckleuchten-Abdeckungen bleibt daher über die gesamte Lebenszeit eines Autos unverändert.

Plexiglas für eine homogene Lichtgrafik

Darüber hinaus sorgt eine lichtstreuende Formmasse für den homogenen Lichteindruck der Heckleuchte, wie Morgenstern erläutert: „Eine klare und eindeutig wiedererkennbare Formsprache wird am besten durch homogene Lichtgrafiken unterstützt.“ Diese messbare Homogenität wird beispielsweise durch den Einsatz der diffus lichtstreuenden Formmasse Plexiglas Satinice DF23 erreicht. Ohne ein gut lichtstreuendes Material würde das starke Punktlicht der verwendeten LEDs zu unerwünschten Licht-Hot-Spots führen. Abgerundet wird der optische Eindruck der Heckleuchten durch eine transparente Abdeckung aus Plexiglas. „Transparente Außenlichtscheiben – hier in Signalrot – schaffen einen sehr wertigen Gesamteindruck“, so Morgenstern. Übrigens steckt im Jubiläums-Mini noch mehr Plexiglas: So sind die A-Säulen mit Blenden aus der gedeckt eingefärbten und hochglänzenden Formmasse Plexiglas High-Gloss in Piano Black verkleidet. Der glasähnliche Charakter der Blenden lässt die große Frontscheibe noch größer wirken.

mg

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