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Automotive 19. Oktober 2017

Leicht und kaum kleinzukriegen

Lanxess zeigt auf der Fakuma leichte und wirtschaftliche Materiallösung für Pkw-Triebwerksschutz. Thermoplastische Composite sollen für eine besondere Robustheit sorgen.
"Nicht nur leicht und robust, sondern auch wirtschaftlich." Ulrich Jecmeniza zeigt bei Lanxess einen Pkw-Triebwerksschutz aus Verbundwerkstoff mit einem Einleger aus Tepex.
"Nicht nur leicht und robust, sondern auch wirtschaftlich." Ulrich Jecmeniza zeigt bei Lanxess einen Pkw-Triebwerksschutz aus Verbundwerkstoff mit einem Einleger aus Tepex.

Lanxess zeigt auf der Fakuma leichte und wirtschaftliche Materiallösung für Pkw-Triebwerksschutz. Thermoplastische Composite sollen für eine besondere Robustheit sorgen.

Der Unterboden von Fahrzeugen kann durch Steinschlag und im Extremfall durch Aufsetzen härtesten Belastungen ausgesetzt sein. Ein deutscher Automobilhersteller stattet deshalb erste Fahrzeuge, die in sogenannte Schlechtwegeländer geliefert werden, mit einem Triebwerksschutz aus, welcher aus einem besonders robusten thermoplastischen Compositeaufbau gefertigt ist. Dieser besteht aus dem endlosfaserverstärkten Verbundwerkstoff Tepex Dynalite und einer DLFT-Masse (Direct Long Fibre Thermoplastic).

Einleger aus Tepex nur einen Millimeter dick

"Der Verbundaufbau ist wegen der hohen Zähigkeit und Zugfestigkeit von Tepex deutlich widerstandsfähiger gegen eine Durchdringung und Schädigung beim Auffahren auf Gegenstände als die bisherigen Materiallösungen", erklärt Ulrich Jecmeniza, Technisches Marketing amp; Business Development für Tepex im Automobil. "Gleichzeitig erzielen wir damit eine deutliche Gewichtsersparnis. So ist der Schutz in der Tepex-DLFT-Verbundbauweise gegenüber einem vergleichbaren Bauteil aus Stahl über 60 Prozent, gegenüber Aluminium bis zu 20 Prozent leichter", so Jecmeniza.

Zum Einsatz kommt ein Einleger aus Tepex Dynalite 104-RG601 mit einer Wanddicke von nur 1 mm. Er besteht aus einem Glasfasergewebe mit 47 Vol.-% an Endlosglasfaser-Rovings und einer Matrix aus Polypropylen. Er wird erhitzt und parallel dazu die notwendige Menge DLFT-Masse, die 5 bis 50 mm lange Glasfasern enthält, extrudiert. Beides wird in ein Presswerkzeug gebracht und verformt. Das Resultat sind Bauteile, die motorseitig – also auf der Seite der Zugbelastung – eine Oberfläche aus Tepex aufweisen.

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"Unsere Materiallösung ist wirtschaftlicher als bisherige Verbundausführungen, weil sich DLFT als Direktextrudat besonders kostengünstig herstellen lässt und außerdem den überwiegenden Mengenanteil am Bauteil hat", erläutert Jecmeniza. "Wir gehen davon aus, dass sich Tepex in der Fertigung von Verkleidungen zum Schutz des Fahrzeugunterbodens weiter durchsetzt. Denn viele Automobilhersteller produzieren solche Bauteile noch aus Stahl oder Aluminium, was nicht nur nachteilig in puncto Gewicht ist."

Auch in Elektrofahrzeugen werden bisher vor allem Aluminiumplatten als Schutz unter den Batteriesystemen eingesetzt. "Hier könnte Tepex in Kombination mit DLFT wesentlich leichtere und robustere Bauteile ermöglichen, die darüber hinaus ein besseres akustisches Verhalten zeigen, weil sie geräuschdämmend wirken", sagt Jecmeniza.

mg/db

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