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Lego forciert Nachhaltigkeit in der Spielwarenfertigung

Lego befindet sich weiter auf Turnaround-Kurs – und treibt das Thema Nachhaltigkeit auch in der Fertigung der Spielwaren voran.
Spielwarenhersteller Lego – hier ein Blick in die Spritzgießfertigung von Duplo – will bis zum Jahr 2030 alle Produkte aus recycelten oder biobasierten Kunststoffen herstellen.

Lego befindet sich weiter auf Turnaround-Kurs – und treibt das Thema Nachhaltigkeit auch in der Fertigung der Spielwaren voran.

Der dänische Spielwarenprimus wird seine Bilanzzahlen für 2019 erst Anfang März bekanntgeben. Doch die Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres sehen positiv aus: In den ersten sechs Monaten 2019 hat Lego den Umsatz um 4 % auf 14,7 Mrd. DKK (umgerechnet 1,9 Mrd. EUR) gesteigert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn sank allerdings in diesem Zeitraum um 12 % auf umgerechnet 357 Mio. EUR.

Lego-CEO Niels B. Christiansen ist es gelungen, den Spielwarenhersteller wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Damit scheint das Unternehmen den Turnaround vollzogen zu haben: 2017 hatte Lego nach Jahren des steilen Wachstums einen Umsatzeinbruch von 8 % auf 35,0 Mrd. DKK zu verkraften. Es startete einen Restrukturierungsprozess, in dessen Zuge 2017 8 % der Mitarbeiter entlassen wurden. Niels B. Christiansen, seit Oktober 2017 CEO bei Lego, ist es gelungen, das Ruder herumzureißen. Denn 2018 kehrte das Unternehmen zum Wachstum zurück: Der Umsatz stieg um 4 % auf 36,4 Mrd. DKK; der Betriebsgewinn wuchs ebenfalls um 4 %.

Zur Spielwarenmesse in Nürnberg verkündete Lego, dass man in Deutschland im Geschäftsjahr 2019 die Verbraucherumsätze um 3,2 % gesteigert hat. Dabei beruft sich das Unternehmen auf Zahlen des Marktforschungsunternehmens NPD.

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Neue Spielwarenmärkte in China und im mittleren Osten

Nachdem Lego in den Jahren des Wachstums stark in Produktionstechnik wie Spritzgießmaschinen investiert hatte, liegt der Fokus nun auf der Erweiterung des Vertriebsnetzes. Vor allem in China hat das Unternehmen seine Expansion beschleunigt. Der Plan war, im Jahr 2019 mehr als 140 Geschäfte in 35 Städten zu haben, angefangen mit einem neuen Flagship-Store in Peking, der im Februar 2019 eröffnet wurde. In China erhoffte man sich dadurch ein starkes Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Seit Ende 2016 betreibt Lego auch eine eigene Fabrik in China.

Zu den neuen Märkten gehört auch Indien. In Mumbai will Lego Anfang dieses Jahres ein Büro eröffnen. Dieser Schritt gehört zur Internationalisierungsstrategie, um Chancen in neuen Märkten mit einer großen und wachsenden Mittelschichtbevölkerung wie zum Beispiel in Indien zu erkunden.

Einsatz von biobasierten und rezyklierten Kunststoffen

Christiansen treibt bei Lego die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit voran. So wollen die Dänen künftig bei der Herstellung ihrer Spielwaren auf pflanzliches Polyethylen zurückgreifen, das aus Zuckerrohr gewonnen wird. Bis 2030 will Lego zu 100 % nachhaltige Materialien, zu denen auch Rezyklat gehören, verwenden. Die ersten Produkte mit den neuen Werkstoffen sind mittlerweile auf dem Markt.

Neuer Campus in Billund wird seit Oktober 2019 bezogen

Seit Ende Oktober 2019 bezieht Spielwarenhersteller Lego den neuen Campus am Headquarter im dänischen Billund.

Investiert hat Lego im vergangenen Jahr auch in das Headquarter in Billund: Ende Oktober 2019 wurde der erste Teil eines neuen Campus mit einem hochmodernen Gebäude eröffnet. Der von C.F. Møller Architects entworfene Campus wird sich über 54.000 m2 Fläche erstrecken und nach seiner Fertigstellung im Jahr 2021 mehr als 2.000 Mitarbeiter beherbergen. Dabei haben die Architekten auch spielerisch Lego-Steine für das Gebäude verwendet, und zwar in den Außenwänden und beim Eingang. Zudem sind zwei gigantische gelbe Steine auf dem Dach platziert. Nachhaltigkeit war auch hier ein Kerngedanke: Das Dach des nahe gelegenen Parkhauses mit 4.150 Sonnenkollektoren abgedeckt, um mehr als 1 Mio. kWh zu erzeugen, die die Hälfte der Energie des Campus liefern werden. Nach der Fertigstellung wird der zentrale Bereich mit dem Namen „People House“ ein großes Auditorium, ein Fitnesscenter, eine Kunsthandwerkswerkstatt, ein Café und Unterkünfte für die Mitarbeiter, die Billund besuchen, bieten.

sk

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